Die Volksbühne Lana wird 60 und mit Hilfe namhafter Filmemacher und voller Begeisterung wagten sie ein Theater-Film-Experiment. Alle Beteiligten stammen aus Südtirol oder haben einen Bezug zu Südtirol.
Seit Wochen ist in einer großen Lagerhalle in Lana, die ideale Bedingungen für konzentrierte Dreharbeiten ohne störende Schaulustige, Umweltgeräusche und Wettereinflüsse bietet, ein reges Kommen und Gehen zu beobachten.
Die Idee hatte Walter Tribus, Obmann der Volksbühne Lana, und Autor und Regisseur Dietmar Gamper hat das Drehbuch für die Fantasie-Komödie „Hinter die Spiagl“ filmgerecht umgearbeitet. Dann wurde es der Filmgesellschaft Albolina aus Bozen, die bereits für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen Pate gestanden hat, unterbreitet. Nach Vorstellung des Projektes und Klärung der finanziellen Mittel hat sich Wilfried Gufler, Generaldirektor der Albolina Ges.m.b.H., bereit erklärt, das Filmvorhaben zu unterstützen.
Dank wochenlanger Proben der Schauspieler und der Verwirklichung der Kulissenbauten durch Dietmar Gamper und Daniel Mahlknecht, die den Filmaufnahmen vorausgegangen sind, konnten die Dreharbeiten auf 11 Tage beschränkt werden.
Laut Walter Tribus, der die männliche Hauptrolle im Film spielt, sind die Arbeiten nunmehr so weit fortgeschritten, dass die geplante Drehzeit eingehalten und die Fertigstellung des Films bzw. die Uraufführung in Lana Anfang September realistisch ist.
Während Dietmar Gamper auch für die Regie verantwortlich ist, liegen die Bildregie und die Kameraaufnahmen in den Händen von dessen Ehefrau Linda Röhl, einer erfolgreichen Filmerin und Schnittdramaturgin aus Berlin.
Für den musikalischen Part, der sich durch den rund 75 Minuten dauernden Film hindurchzieht, hat Simon Gamper den Taktstock übernommen. Der Spielfilm ist für die ganze Familie gedacht und daher auch kindergerecht gestaltet. Ab Herbst wird er auf RAI Südtirol gezeigt und auch bei verschiedenen Anlässen vorgeführt.
INHALT DER KOMÖDIE
Hanna Weithaler, die als Hauptdarstellerin die Rolle des Schulmädchens Ljuba innehat, ist die Freiheit der Fantasie und der Glaube nicht nur eines Kindes, sondern eines jeden Menschen. „Hinter die Spiagl“ erzählt den fantastischen und absurden Traum der Schülerin Ljuba, in welchem ihr Musiklehrer Engelbert auf dem Schul-WC im Spiegel die göttliche Inspiration durch den singenden Engel Klarina empfängt, eine für die Menschheit bedeutende Symphonie der Freude und der Liebe zu komponieren, um die Menschen von ihren Zukunftsängsten zu befreien und sie wieder in das Hier und Jetzt zurückzuholen. Während in der Schule das Chaos ausbricht, weil ein Musiklehrer angezeigt und von der Schulaufsichtsbehörde wegen regelwidriger Unterrichtsmethoden abgeführt wird, der Engel plötzlich in der Schule erscheint, um nach seinem auserwählten Komponisten zu suchen, Ljuba aufgrund ihrer Phantastereien bei der Schulpsychologin landet und Engelbert seinen einzigen Freund, den Religionslehrer verliert, weil er vom rechten Glauben abgefallen ist, aus Verzweiflung zusammenbricht, um dann von Klarina direkt ins Paradies geführt zu werden, dort aber verbannt wird und deswegen durch die Hölle gehen muss, um wieder ins normale Leben zurückkehren zu können, wo er sich wie in einem Déjà Vu in der gleichen Situation vom Anfang wiederfindet. Gott beobachtet still dieses ganze turbulente Traumerlebnis des Mädchens bis zu einer überraschenden Wendung am Ende des Films: Gott darf in den Traum, in die Geschichte eingreifen und sie aus seiner Perspektive wieder erzählen, doch mit einem etwas anderen Verlauf und einem unerwarteten Ende.
Denn wo sonst als im Traum ist das möglich!
von Wilfried Mayr