Können Handwerker, Kaufleute, Gastgewerbetreibende und andere Unternehmen etwas gegen die hohe Steuer- und Beitragslast machen, ohne gegen geltende Gesetze zu verstoßen? In zahlreichen Fällen durchaus! Denn auch das italienische Steuergesetz erlaubt bei gekonnter Anwendung eine völlig legale Optimierung der Steuer- und Beitragslast. Dabei kann man die hohe Progression der Steuerlast deutlich abschwächen. Somit erklärt sich auch, warum Betriebe, die sich in nicht bestmöglichen „Gestaltungen“ befinden, jahrelang von Steueramt und Sozialinstitut nichts hören… wer zu viel zahlt, hat bei diesen Ämtern „drei goldene Striche“!
In vielen Familien ist meistens der Mann der „Unternehmer“, während die Frau im Unternehmen des Mannes mitarbeitet und/oder den Haushalt führt, sich um die Kinder kümmert, vielleicht nebenher einem Teilzeitjob nachgeht. Häufig sind die Eltern der Unternehmensfamilie bereits in Rente (und beziehen eine bescheidene Pension) und Kinder arbeiten auch schon im Betrieb mit. In einer solchen Konstellation ist es wenig sinnvoll, wenn der Betrieb „nur“ vom Mann geführt wird oder ein Familienunternehmen zwischen Mann und Frau besteht.
Häufig ist die Gründung einer Personengesellschaft sinnvoll und kann zu beträchtlichen Einsparungen bei Steuern und Sozialbeiträgen führen. Durch die geschickte Gestaltung von Kapital- und Gewinnbeteiligungen und Nutzung von Fruchtgenussrechten kann die Steuer- und Beitragslast minimiert werden. Dieses Instrument eignet sich auch zur Übergabe des Unternehmens an eventuelle Erben. Wenn für die Gesellschaft die Form einer Kommanditgesellschaft gewählt wird, bleibt die persönliche Haftung auf den „Unternehmer“ beschränkt, ohne die typischen verwaltungsmäßigen Vereinfachungen zu verlieren, die Personengesellschaften und Einzelunternehmen auszeichnen.
Ist die Gründung einer Gesellschaft teuer? Keineswegs! Sowohl Einzel- als auch Familienunternehmen können steuerneutral in eine Gesellschaft eingebracht werden, es fallen also nur einige Fixgebühren an. Häufig amortisieren sich die gesamten Kosten innerhalb weniger Monate, während die Freude über ersparte Einkommenssteuern und letztlich auch Sozialbeiträge lange anhält.
von Walter Gasser, Kanzlei Gasser Springer Perathoner, Eder & Oliva