Land, Staat, Gemeinde Bozen, Caritas und Volontarius einigten sich auf einen Einheitsschalter. Die Details wird eine Arbeitsgruppe festlegen.
Soziallandesrätin Martha Stocker, Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi, der Bozner Stadtrat für Soziales, Sandro Repetto, Giorgio Porroni von der Bozner Quästur, die Direktorin der Sozialdienste Bozen, Michela Trentini, Luca Critelli, Direktor der Abteilung Soziales sowie Vertreter der Caritas und des Vereins Volontarius einigten sich heute Abend (16. Oktober) darauf, die bereits bestehende Anlaufstelle „Humanitäre Hilfe Bahnhof Bozen“ gemeinsam zu einem Einheitsschalter auszubauen, an dem Migranten erste Informationen erhalten sollen. Die Details dieser Zusammenarbeit, Zuständigkeiten und Verantwortungen bei der Aufnahme der Migranten werden in einer Arbeitsgruppe abgestimmt, die in den kommenden Tagen eingerichtet wird.
Zudem soll bei den staatlichen Stellen erneut der Vorschlag vorgebracht werden, bei Anwesenheiten, die deutlich über der vorgesehenen Quote von 0,9 Prozent liegen, einen Umverteilungsmechanismus auf andere Regionen vorzusehen. Landesrätin Stocker schlug vor, dass in der bereits seit mehreren Monaten eingerichteten und von Volontarius geführten Anlaufstelle „Humanitäre Hilfe Bahnhof Bozen“ in der Ex-Mensa der Landesverwaltung auch Mitarbeiter des Sozialdienstes Bozen eingesetzt werden sollen. Auf diese Weise könnten sie sofort und aus erster Hand erfahren, in welcher Situation die Menschen sind, die bei der Anlaufstelle vorstellig werden. Gemeinsam mit dem Vertreter der Quästur wurde auch darüber nachgedacht, dass die staatlichen Institutionen direkt in der Anlaufstelle präsent sein könnten. Somit wäre eine einheitliche Anlaufstelle gegeben, die schneller beurteilen kann, in welcher rechtlichen Situation sich eine Person befindet.
Diskutiert wurde heute in erster Linie über den Erstkontakt mit Menschen, die unabhängig vom staatlichen Zuweisungsverfahren nach Südtirol kommen. Vor allem in Bozen würden sich nämlich immer mehr obdachlose Migranten aufhalten, die selbst hierherkommen. „Während die zugewiesenen Asylbewerber in Einrichtungen mit klaren Regeln leben und es mit ihnen kaum Probleme gibt – also auch die Abläufe bei ihrer Ankunft klar sind – müssen die Maßnahmen, die zu ergreifen sind, wenn Menschen selbständig zu uns kommen, noch besser aufeinander abgestimmt werden“, sagte Stocker. „Im Großen und Ganzen funktionieren die Abläufe im Rahmen der vorgegebenen Zuständigkeiten. Da sich die Gesamtsituation aber laufend verändert, ist es wichtig, dass wir uns laufend darüber austauschen und alle Erfahrungen in die tägliche Arbeit einfließen lassen“, sagte Stocker abschließend. (ep)