Wenn die Natur wieder erwacht, wünschen sich viele von uns, den Winterspeck loszuwerden und sich fit und schlank zu fühlen.
Rund 29 % der Südtiroler zwischen 18 und 69 Jahren sind übergewichtig, knapp 5 % sogar fettleibig. Nur sechs Personen von 100 essen die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse täglich. Jeder dritte Südtiroler ernährt sich nicht richtig. „Eine ungesunde Ernährung führt zu den größten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzkreislaufprobleme, Übergewicht und Stoffwechselstörungen“, hieß es in einem Landesgesundheitsbericht.
Gesunde Ernährung
Es gibt bekanntlich eine Menge unterschiedlichster Ernährungsarten und Diätformen, die als außergewöhnlich gesund oder gar als heilkräftig bezeichnet werden. Die gesunde Ernährung ist aber keine Diät, sondern eine Lebensart. Eine gesunde Ernährung begleitet uns ein Leben lang und unterstützt unseren Körper, fit und leistungsfähig zu bleiben; eine Ernährungsweise, die dem Organismus das gibt, was er braucht. Eine Ernährungsweise, mit der man – wenn man krank ist – gesund wird und – wenn man gesund ist – dauerhaft gesund bleibt. Auch das Nationale Institut für Lebensmittel und Ernährung empfiehlt in seinen Leitlinien für eine gesunde Ernährung, von allem etwas, und von nichts zu viel. Weniger Salz, mehr Wasser, weniger Süßes, mehr Getreide, weniger Fett, mehr Bewegung, weniger Alkohol und mehr Gemüse.
Bewegung gehört dazu
Zu einem gesunden Lebensstil gehört nicht nur eine ausgewogene Ernährung, sondern auch genügend Bewegung. Nur die Hälfte der Südtiroler zwischen 18 und 69 Jahren hat ausreichend Bewegung. Ausdauersport erleichtert zudem auch das Abnehmen. Empfohlen werden mindestens 30 Minuten Bewegung, 3 – 4 Mal pro Woche. Es geht dabei nicht nur darum, äußerlich eine gute Figur zu machen. Auch vom medizinischen Standpunkt her tun Sie Ihrem Körper damit etwas Gutes. Bewegen wir uns zu wenig, dann trocknen die Gelenkknorpel aus und werden rissig, Gelenkverschleiß kann die Folge sein. Auch der Kreislauf muss durch Bewegung aktiviert werden. Durch Bewegungsmangel können Herzmuskelschwäche und Bluthochdruck entstehen, woraus sich wieder weitere Krankheiten entwickeln können. Denken Sie darüber nach, dass der Mensch dazu angelegt ist, aktiv zu sein. Jedes Organ, jedes noch so kleine Blutgefäß, die Lungenbläschen, jeder Muskel und Knochen unseres Wunderwerkes „Körper“ braucht die Bewegung.
Frühjahrsmüdigkeit – wie erkennt man sie?
Der Name sagt es ja bereits, die Frühjahrsmüdigkeit erkennt man vor allem im Gefühl von Müdigkeit, Trägheit und Lustlosigkeit. Schon das Aufstehen in der Früh ist jetzt recht anstrengend. Untertags fühlt man sich lustlos und ständig müde. Die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sind merklich eingeschränkt. Weitere häufige Symptome für die Frühjahrsmüdigkeit sind:
• Plötzliche Kreislaufbeschwerden
• Sie bemerken starke Stimmungsschwankungen
• Sie haben Schwindelgefühle
• Das Einschlafen fällt Ihnen schwerer
• Sie erreichen nicht Ihre gewohnte Leistungsfähigkeit
Trotzdem ist die Frühjahrsmüdigkeit keine Krankheit, sondern eine vorübergehende Umstellungsphase des Körpers.
Wir sind nämlich immer noch auf Winter eingestellt, warme Kleidung und wenig frische Luft. In den lichtarmen Monaten baut der Körper das Hormon Melatonin, das für das Einschlafen verantwortlich ist, nicht ausreichend ab. Deshalb bleibt der Mensch tagsüber müde und antriebsarm.
Etwas gegen die Frühjahrsmüdigkeit tun
Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, der sollte vor allem seinen Kreislauf in Schwung bringen. Damit Sie im Frühling wieder richtig auf Touren kommen, finden Sie hier ein paar einfache Tipps und Ratschläge:
• Natürliches Licht: „Tanken“ Sie so viel Tageslicht wie nur möglich.
• Morgenstund‘ hat Gold im Mund: Beim Aufstehen sollten Sie sich ausgiebig recken und strecken, denn das bringt den Kreislauf in Schwung. Auch kalt-warme Wechselduschen am Morgen kurbeln den Kreislauf an.
• Gesund Essen: Ernähren Sie sich gesund und vitaminreich (Vollkorn-Getreideprodukte, viel Obst und Gemüse; vergessen Sie die Hülsenfrüchte nicht).
• Ess-Zeiten: Versuchen Sie, viele kleinere Mahlzeiten über den Tag zu verteilen.
• Bewegen: Gehen Sie viel Spazieren oder Laufen und versorgen Sie Ihren Körper mit viel Sauerstoff und Sonne.
• Trinken: 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollten Sie täglich zu sich nehmen.
• Schlafen: Zwischen sieben und neun Stunden Schlaf müssten es schon sein. Wer sich abgespannt fühlt, sollte sich auch tagsüber ein kleines Nickerchen gönnen.
Keine schnellen Diäten
„Gerade im Frühling kursieren wieder überall viele Diäten, Detox-Kuren oder Fastenratschläge. Viel sinnvoller als eine kurze ‚Drei-Wochen-alles-richtig-gemacht-Kur‘ ist es, das ganze Jahr bewusst und nicht über die Maßen zu essen. Achten Sie darauf, den Körper erst gar nicht zu ‚vergiften‘, dann braucht es auch keine Detox-Kur. Wenn man sich hauptsächlich gesund ernährt, dann darf es auch mal die Currywurst mit Pommes sein. Und ganz grundsätzlich gilt: Je mehr ich mich bewege, desto mehr darf ich auch essen.“ Dies ist kurz zusammengefasst, was die Ärztin für Sport- und Ernährungsmedizin an der Deutschen Sporthochschule in Köln, Frau Dr. Ursula Hildebrandt zum Thema „Fit in den Frühling“ sagt.
von Michael Andres