Die Wirtschaftstreibenden in Niederlana haben sich vor allem entlang der Boznerstraße angesiedelt. Ein bunter Branchenmix aus Handwerk, Dienstleistung, Baugewerbe und Landwirtschaft.
Gleichzeitig bietet das Gebiet rund um die Gewerbezone „Lana Süd“ und der Handwerkerzone „Luis Zuegg“ auch einen sehr attraktiven Lebensraum für viele Lananer. Um mehr über den Standort zu erfahren, sprachen wir mit der zuständigen Gemeindereferentin für Wirtschaftsentwicklung, Pamela Schötzer-Rungg.
Was macht den Wirtschaftsstandort Lana Süd so besonders?
Der Standort für ein Gewerbegebiet im Süden des Dorfes ist optimal, da mit ihm die Möglichkeit geschaffen wurde, den Gewerbetreibenden gleich zwei großzügige Wirtschaftsstandorte anzubieten: die Industriezone nördlich und die Gewerbezone „Lana Süd“ südlich der Bozner Straße. Außerdem haben wir auch hier eine direkte Anbindung an die Schnellstraße MeBo, die für die ansässigen Betriebe eine sehr ideale Erreichbarkeit gewährleistet.
Vor rund hundert Jahren spielte sich die Wirtschaft noch in Oberlana ab. Wie sah damals die Gegend um „Lana Süd“ aus?
Die besagte Gegend war vor hundert Jahren reine Obstwirtschaft. Der Prozess der Dezentralisierung kam schleichend. Es wurden nach und nach neue Wohnsiedlungen entlang der Bozner Straße geschaffen. Gleichzeitig wollte man der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, sich einerseits wirtschaftlich zu entfalten, andererseits aber die Nahversorgung zu gewährleisten. Die Attraktivität für eine Zone „Am Ende bzw. Anfang“ des Dorfes war mit der Anbindung an die Hauptstraße gegen Norden in Richtung Meran und gegen Süden in Richtung Bozen gegeben. Umso mehr stieg diese mit der Eröffnung der Schnellstraße „Meran-Bozen“, der MeBo.
Die nächste Gewerbe-Zone ist die sogenannte Gewerbezone „Lana Süd“. Die Zone entstand Mitte der 1990er Jahre. Erzählen Sie uns davon.
In der Gewerbezone „Lana Süd“ haben sich einige Handwerksbetriebe zum Konsortium „Lana Süd“ zusammengeschlossen und die Gewerbezone aufgebaut. Der damalige Vorsitzende des Konsortiums Martin Platter ist bis heute Präsident. Gemeinsam mit dem Konsortialausschuss ist es ihm gelungen, eine ansprechende Zone zu schaffen.
In der Dr.-J.-Köllensperger-Straße befindet sich der „Gewerbepark Lana Süd“. Was sollte man über den Gewerbepark wissen?
Im Gewerbepark „Lana Süd“ haben sich verschiedene Service-Unternehmen, Dienstleister und Handwerksbetriebe niedergelassen.
Von der Josef-Aigner-Straße gelangt man in die Handwerkerzone „Binder“. Welche Betriebe findet man dort?
Im Binderweg haben sich ausschließlich Handwerksbetriebe angesiedelt. Unter anderem auch die Karosseriewerkstatt Kaserer, sowie der Erdbewegungsbetrieb von Norbert Mair. Es sind vor allem kleinere – bis mittelständische Unternehmen mit langer Tradition.
Neben dem Sportplatz befindet sich auch eine große Obstgenossenschaft. Welchen Stellenwert hat die Landwirtschaft in Lana Süd?
Es handelt sich um die Obstgenossenschaft „Lanafruit“. Diese Obstgenossenschaft hat sich schon vor etlichen Jahren dort angesiedelt und spielt selbstverständlich eine tragende Rolle für die gesamte Wirtschaft in Lana. Die Bauern liefern hier ihre Erträge an – von der Obstgenossenschaft aus werden die Äpfel dann weiterverarbeitet und vermarktet.
Eine Besonderheit im Wirtschaftsstandort Lana Süd ist das Zusammenspiel zwischen Wirtschaftsflächen und attraktiven, Wohnraum. Immer wieder begegnet man in Lana Süd Wohnhäusern. Wie sieht die Lebensqualität in der Wirtschaftszone aus?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Lebensqualität in einer Wirtschaftszone doch sehr hoch ist. Abends – nach Schließung der Betriebe – ist das Gebiet relativ ruhig und auch an den Wochenenden. Wer in einer Gewerbezone wohnt, weiß, dass es während der Produktionsphase manchmal auch etwas lauter werden kann; aber das nimmt man dann eben in Kauf.
Für die Lebensqualität sprechen auch die Freizeitangebote in der Zone. Das Freibad und der Sportplatz sind die bekanntesten davon. Was gibt es sonst noch?
Die Freizeitangebote rund um die Sportzone Lana sind äußerst vielfältig: mehrere Fußball- und Volleyballfelder, ein großzügiger Sportplatz für Leichtathletik und Lauftrainings, ein Spielplatz für Kinder, sowie eine neu errichtete Skater- und Inline-Skaterbahn. Außerdem werden in der Sportzone auch zahlreiche Events veranstaltet, so das im Juni dieses Jahres 29. Internationale Volleyball-Mixed Turnier.
Wenn man von Meran nach Lana fährt, sieht man auf der rechten Seite eine kleine Schottermühle. Welchen Stellenwert hat das Baugewerbe in Lana?
Das Baugewerbe in Lana hat einen hohen Stellenwert und eine lange Tradition. Es bietet in unserer Gemeinde derzeit Arbeitsplätze für rund 600 Personen. Die erwähnte Schottermühle ist übrigens die Zentrale des Bauunternehmens „Schotterwerk Lana“.
Was sieht der Bauleitplan der Gemeinde Lana für die Weiterentwicklung der Wirtschaftszonen in Lana vor?
Im Moment haben wir noch keine weiteren Zonen ausgewiesen, wollen dies aber in absehbarer Zeit angehen, um den bestehenden Lananer Betrieben die Möglichkeit zu bieten, sich zu erweitern und ihren Standort zu sichern. Wir führen zurzeit wichtige Gespräche mit den Bauern und Handwerkern, um möglichst bald konkretere Schritte einzuleiten.
Auch die Kunst fand in der Gewerbezone ihren Platz. Dafür spricht das Wahrzeichen auf der Kreisverkehrsinsel. Was ist das Besondere an diesem Objekt?
Es ist eine „Apfelschale“, welche die Insel des Kreisverkehrs seit 2008 schmückt. Gefertigt wurde sie von der Firma Cattacin Alessio und wurde dann von der Firma Moler beschichtet. Die Künstlerin des Projektes ist Erika Inger, eine Bildhauerin aus Lana. Einigen ist die Künstlerin auch als Mitinitiatorin des Lana-Art Skulpturen-Wanderwegs bekannt. Darüber hinaus ist Erika Inger mit ihrer Kunst auch über die Brennergrenze hinaus bekannt und erhielt schon zahlreiche Auszeichnungen. So 2009 den 1. Preis im Wettbewerb für die Künstlerische Gestaltung der Friedhofskapelle von Leogang in Salzburg.
von Philipp Genetti