Die kanarischen Inseln waren kürzlich Schauplatz der prestigeträchtigen „Transgrancanaria“-Rennen.
Wie bereits im Vorjahr holten sich der Haflinger Peter Kienzl und die Sarnerin Annemarie Gross den Sieg beim „Trans 360“. 269 Kilometer und über 12.000 Höhenmeter galt es bei diesem Extrem-Marathon zu bewältigen. 49 Bergläufer erreichten das Ziel, Kienzl war der Schnellste. Der Haflinger verwies den Bulgaren Andrej Gridin und den Italiener Luca Papi auf die Plätze.
Was bedeutet dieser Erfolg beim Transcanaria Rennen für Sie?
Peter Kienzl: Der Gewinn der Trans Gran Canaria 360° bedeutet mir viel, weil es ein Internationales Rennen mit vielen Spezialisten auf dieser Distanz ist. So war der zweitplatzierte Andrey Gridin Olympia Starter für Bulgarien.
Es war nach 2017 bereits der 2. Sieg bei diesem Ultra-Marathon. Welcher war schwieriger?
Der erste Sieg war für mich der schwierigere. Da war ich am Anfang auch gut unterwegs, aber am Ende hatte ich Probleme. Das GPS funktionierte nicht mehr richtig und das ist bei einer Strecke die nicht markiert ist fatal. Ich bekam Probleme mit den Füßen und beim abwärts laufen drückte der Schuh. Heuer lief alles nach Wunsch.
Wie bereitet man sich auf so ein extremes Rennen vor? Und, wie sieht das generelle Training eines „Ultra-Trail-Läufers“ aus?
Ich trainiere 5 bis 6 mal die Woche. Wochentags nicht so viel, weil ich ja auch arbeite, und am Wochenende versuch ich eine lange Einheit zu machen. Je länger das Rennen ist, umso wichtiger ist die mentale Stärke, die ich mir über die Jahre angeeignet habe. Ansonsten trainiere ich nach Gefühl und Tagesverfassung.
Wie lassen sich Beruf und Sport vereinbaren?
Ich habe das Glück, dass ich mir meine Arbeitszeit selber einteilen kann. So fange früher an und arbeite ohne Pause durch. Dann bleibt mir am Abend mehr Zeit fürs Training. Das geht jedoch nicht immer, denn die Arbeit geht vor. Schließlich lebe ich von der Arbeit und nicht vom Laufen.
Wie sind Sie zu diesem Sport gekommen?
Ich habe durch eine Wette angefangen zu laufen . Zuerst Berglauf und Halbmarathon. Und irgendwann kam die Zeit, da war mir der Tag zu schade, eine bis eineinhalb Stunden den Berg hochlaufen und danach den ganzen Tag auf die Preisverteilung zu warten. Als ich einmal ein langes Rennen versuchte, den Zugspitz Ultra, und auf Anhieb 18. von 1000 wurde, wusste ich, das ist es, was ich machen will .
Und die schlimmste Niederlage?
Niederlagen sind alle schlimm, und ich hasse es, ein Rennen aufzugeben. Aber wenn es wirklich nicht mehr geht, steht die Gesundheit im Vordergrund.
Welches sind die Ziele für die Zukunft?
Mein Ziel für die Zukunft ist, dass ich gesund bleibe und ohne Sorgen noch viele Rennen bestreiten kann. Aber mein großer Favorit ist der Tor des Geants mit 330 km und 25.000 hm.
Michael Andres