In Oberlana
28. März 2018
Hobbypilot und Gemeindeverwalter
28. März 2018
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Garten-Genuss

Glücklich darf sich schätzen, wer einen Garten sein Eigen nennt. Es ist schon ein Privileg, zumindest in den Augen derer, die keinen besitzen.

Ein schöner Garten ist auch keine Frage der Größe. Es gilt eben, die vorhandene Fläche mit raffinierten Gestaltungstricks optimal auszunutzen. Ein kleiner Garten stellt den Gartenbesitzer vor die Herausforderung, alle seine Wünsche auf geringer Fläche umzusetzen. Blumenbeet, Sitzplatz und Kräuterecke finden im Kleinformat ohne weiteres auch auf wenigen Quadratmetern Platz.

Kleiner Garten ganz groß
Auch ein kleiner Garten in einer Reihenhausanlage kann mit der richtigen Aufteilung und Bepflanzung größer und üppiger wirken. Je nach Geschmack kann man den Garten modern oder romantisch gestalten. Die Auswahl an Blütenfarben hat ebenfalls Einfluss auf die Wahrnehmung der Gartengröße. Kräftige Rot- und Gelbtöne lassen das Grundstück noch kleiner erscheinen, Beete in klarem Weiß und Blau verstärken hingegen die Tiefenwirkung. Eine andere Möglichkeit, die wahre Größe eines Gartens zu verschleiern, ist die Anlage getrennter Gartenräume. Geeignete Raumteiler sind hohe Schnitthecken und vor allem platzsparende Rankwände mit üppigen Kletterpflanzen wie Clematis oder Wilder Wein. Wenn Sie die Durchgänge zwischen den einzelnen Räumen versetzt anordnen, so sieht man von keiner Stelle aus alle Gartengrenzen und lässt so den Garten groß erscheinen.

Hecken als Schutz und Augenweide
Eine schön geschnittene Hecke ist ein attraktiver Blickfang auf dem Grundstück – und das zu jeder Jahreszeit. Die „grüne Wand“ dient als Schutz vor Wind und Kälte ebenso wie vor Lärm und unerwünschten Blicken. Zudem sind Hecken ein traditionelles und sehr altes Gestaltungselement in einem Garten. Um ihre schöne Form zu wahren, sollten sie mehrmals im Jahr geschnitten werden, auch im Herbst.
Beim Heckenschnitt sind viele unterschiedliche Bewegungen in verschiedenen Höhen und Positionen nötig, die für ungeübte Hobbygärtner schnell beschwerlich werden. Gut beraten ist daher, wer für diese Aufgabe auf ein Gerät zurückgreifen kann, das ein geringes Gewicht aufweist, gut in der Hand liegt und sich einfach und leicht bedienen lässt. Ob gute alte Heckenschere, ein elektrisch oder mit Benzinmotor betriebenes Gerät, spielt dabei keine Rolle. Das hängt vor allem von der Größe der Hecken ab. Auch bieten sich Gartenprofis an, auf Abruf Ihre Hecken zu schneiden.

Wasser ist nicht gleich Gießwasser
Damit Pflanzen gedeihen, benötigen sie Wasser. Doch nicht jedes Leitungswasser ist als Gießwasser geeignet. Bei einem zu hohen Härtegrad müssen Sie das Wasser entkalken. Leitungswasser setzt sich nämlich unter anderem aus verschiedenen gelösten Stoffen wie Salzen, Calcium und Magnesium zusammen. Je nach Konzentration ergibt das einen unterschiedlichen Grad der Wasserhärte. Und viele Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Gießwasser mit hohem Härtegrad. Gerade Rhododendren und Azaleen, Erika, Kamelien, Farne und vor allem Orchideen benötigen entkalktes Wasser. Zu kalkreiches Gießwasser erhöht den pH-Wert, also den Säuregrad der Erde. Dies hat zur Folge, dass die Pflanzen keine Nährstoffe mehr über das Substrat aufnehmen können – und schließlich eingehen.

Was ist Wasserhärte?
Ob sich Wasser als Gießwasser eignet oder entkalkt werden muss, hängt von der Wasserhärte ab. Diese sogenannte Gesamthärte wird bei uns in Härtegraden angegeben. Die Wasserhärte können Sie beim zuständigen Trinkwasserlieferanten oder beim Gemeindeamt erfragen – oder einfach selbst ermitteln. In Zoohandlungen mit einem Sortiment für Aquarienbedarf erhalten Sie dazu flüssige Indikatoren. Oder Sie suchen eine Apotheke auf und kaufen dort einen sogenannten „Gesamthärte-Test“. Dieser enthält Teststäbchen, die man nur kurz ins Wasser tau­chen muss, um dann anhand einer Färbung die Wasserhärte ablesen zu können. Er­fahrene Hobbygärtner können sich aber auch auf ihr Auge verlassen. Wenn sich auf den Blättern der Pflanzen Kalkringe bilden, ist das ein Zeichen für zu kalkhaltiges Gießwasser. Gleiches gilt für weiße, mineralische Ablagerungen oben auf der Blumenerde. Ist dagegen das gesamte Blatt von einer weißlichen Schicht überzogen, liegt der Härtegrad bei über 15 °d. Dann heißt es handeln und das Wasser entkalken. Kleine Wassermengen für das Gießen von Orchideen lassen sich mit einem Wasserfilter entkalken.

Regenwasser: Gute Alterna­ti­ve zu hartem Leitungswasser
Viele Hobbygärtner weichen, wenn das Leitungswasser zu kalkhaltig ist, auf Regenwasser als Gießwasser aus. Gerade in Städten oder in dichtbesiedelten Räumen und starken Verkehrsadern herrscht jedoch eine hohe Luftverschmutzung, die sich in Form von Schadstoffen natürlich auch im Regenwasser wiederfindet. Nichtsdestotrotz können Sie es aber sammeln und zum Wässern von Pflanzen verwenden.
Wichtig dabei ist, den Zulauf zur Regentonne oder Zisterne nicht sofort bei Einsetzen des Regens zu öffnen, sondern erst einmal abzuwarten, bis der erste „Schmutz“ abgeregnet ist.

Walter Werth

 

 

 

Ratschläge vom Gartenfachmann
Alexander Mair ist Gärtnerexperte im Marlinger Familienbetrieb Garden Beauty. Er weiß, worauf es beim Garten ankommt.

Der Frühling ist da. Welche Arbeiten stehen im Garten nun an?

Alexander Mair von Garden Beauty

Alexander Mair: Jetzt ist die beste Zeit für die Frühjahrschnitte, alle Stauden, Rosen und Sträucher, die Sommerblüher sind, und jene, welche im Frühjahr blühen, werden nach der Blüte geschnitten. Zum Schutz der Pflanzen empfehlen wir eine Winterspritzung, sie ist biologisch und enthält Weißöl und Kupfer, welche Schädlingen und Pilzkrankheiten vorbeugen. Genauso stehen Arbeiten wie Vertikutieren des Rasens an, Nachsähen der Wiese, die Frühjahrsdüngung, die Vorbereitung des Gemüsegartens und Inbetriebnahme der Bewässerungsanlagen. Beete, Vasen und Balkontöpfe werden jetzt mit einer saisonalen Bepflanzung verschönert, hier findet man vorwiegend Violen, Primeln, Gänseblümchen und Ranunkel.

Was sind die Trends der heurigen Gartensaison in Gartengestaltung?
Der Trend neigt mehr zu Formen und Ausgefallenem und Seltenem sowie Buchs und Kiefer in Pilzform. Neu sind auch die Platanen als Spalierpflanzen, immer noch gern gesehen sind alte Olivenbäume sowie alte Granatäpfel. Im Terrassenbau setzt sich der Trend zu PVC und Lignin-freien Dielen durch, welche dadurch bei Sonneneinstrahlungen nicht vergrau­en und keine schädlichen Chemikalien enthalten. Im Gegensatz zu Holzterrassen sind sie langlebiger, splittern nicht, sind pflegeleicht und strapazierfähig. Man sieht generell einen Trend zu umweltbewussterem Leben, das wirkt sich auch bei uns auf die Nachfrage an Bio-Schwimmbädern aus. Der wesentliche Vorteil eines Bioschwimmbads ist kristallklares Wasser ohne Chemie. Dies bedeutet, die Nutzer haben den Luxus natürlich vitalen Wassers: sanft und angenehm für Haut, Augen und Nase.

Welche Geräte und Hilfsmittel braucht ein Hobbygärtner?
In einem Geräteschuppen sollten für einen Hobbygärtner eine Rebschere, Rechen, Handschaufel, Harke, Spaten, Handpumpe für Spritzungen, Heckenschere, Rasenmäher, gerne auch ein Fadenmäher, enthalten sein.

Wie ist die Ausbildung eines Gärtners?
Es gibt zwei Möglichkeiten bei der Ausbildung zum Gärtner. Man kann so wie ich das Biennium absolvieren, d. h. den Besuch der zweijährigen Vollzeitschule an der Fachschule Laimburg mit anschließender zweijähriger Lehre, oder man kann eine dreijährige Lehre an der Fachschule Laimburg mit Blockunterricht machen. Nach dem Abschluss des Gesellen bietet die Fachschule auch den Abschluss der Berufsmatura an, mit welcher man danach den Meister erlangen kann.

Michael Andres