Der Bekanntheitsgrad der Europaregion steigt, in Südtirol liegt er bei 81 Prozent. Die Bevölkerung wünscht die Zusammenarbeit über die Grenzen.
Präsentiert wurde heute (23. Mai) im Rahmen der Vollversammlung des EVTZ „Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ auch der jüngste Euregio-Monitor, eine politikwissenschaftliche Studie über die Wahrnehmung der Europaregion durch die Bürgerinnen und Bürger. Die Befragung der Bevölkerung aller drei Länder erfolgte im November 2017 unter der Federführung der beiden Politologen Christian Traweger und Günther Pallaver der Universität Innsbruck. Die jüngste repräsentative Befragung, die auf jene von 2013 und 2015 folgt, hat ergeben, dass die Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und dem Trentino von der Bevölkerung nicht nur begrüßt ist, sondern dass mehrheitlich deren weiterer Ausbau gewünscht wird. Die Bekanntheit der Europaregion unter den Bürgern hat zugenommen: in Tirol auf 76 Prozent (im Vergleich zu 2015: +10%; zu 2013: +23%), in Südtirol auf 81 Prozent (im Vergleich zu 2015: +4%, zu 2013: +9%) und im Trentino auf 73 Prozent (im Vergleich zu 2015: +5%, zu 2013: +7%). Die Grundstimmung, die Einstellung und das Vertrauen gegenüber der Europaregion ist in weiten Teilen der Bevölkerung nach wie vor positiv. Der Zusammenarbeit aller drei Länder wird von der Bevölkerung als sehr wichtig angesehen. Diese Zusammenarbeit sollte – nach jüngstem Euregio-Monitoring – weiter intensiviert werden. Dabei wurden die Wirtschaft (mit der Schaffung bzw. dem Erhalt von Arbeitsplätzen), der Verkehr und der Tourismus als die drei wichtigsten Kooperationsbereiche genannt. An vierter Stelle folgt die Umwelt, auf Rang fünf die Bildung, die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich nach hinten gerutscht ist. An sechster Stelle steht das Thema Politik, gefolgt von der allgemeinen Zusammenarbeit, an die sich Asyl- und Flüchtlingsfrage und die Bereiche Soziales und Gesundheit anreihen. Aus dem Monitoring geht auch der Wunsch nach einem noch stärkeren gemeinsamen Auftreten der Europaregion nach außen hervor. Mehr als die Hälfte der Befragten in Südtirol und im Trentino spricht sich sogar für die Schaffung eines gemeinsamen politischen Gremiums aus. Die Europaregion ist in allen drei Landesteilen bekannt und wird als wichtiger Akteur bei der Bewältigung von Daseinsfragen wahrgenommen. Weniger stark wahrgenommen wird die Euregio von den jungen Menschen. In der Wahrnehmung der Bevölkerung hat die emotionale Beziehung zu den jeweils anderen Ländern der Europaregion zugenommen, verbunden mit dem Wunsch, die Sprachkenntnisse Deutsch und Italienisch zu fördern. Die Euregio selbst führt den Anstieg der Bekanntheit und des Vertrauens, die Konsolidierung der positiven Einstellung zur Europaregion auf die in den letzten Jahren grenzüberschreitenden Projekte und Initiativen zurück. (LPA)