Für die Verbesserung der Verkehrslage in Bozen Süd, vor allem in der Einsteinstraße, im Zuge des Baus der Bozner Umfahrung stehen nun die technischen Daten.
Der jüngste Beschluss der Landesregierung beschäftigt sich mit dem zweiten und dritten Baulos der Bozner Umfahrung, damit ein Gesamtkonzept für flüssigeren Verkehr in Bozen Süd im Allgemeinen und in der Einsteinstraße im Speziellen umsetzbar wird. „Durch die Änderung der technischen Eigenschaften können nun außerdem die Kosten für den Bau der Infrastrukturen von rund 81 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro verringert werden, womit wir rund 21 Millionen Euro einsparen“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Insgesamt umfasst die Bozner Umfahrung, für die bereits 2014 die technischen Daten festgelegt wurden, vier Phasen. Baulos 1 betrifft die Verbindung der Zonen Pfarrhof und Kampill durch zwei getrennte Tunnelröhren unter dem Kohlerer Berg. Baulos 2 sah bisher einen Tunnel unter der Einsteinstraße zwischen dem Galvani-Kreisverkehr und dem Buozzi-Kreisverkehr mit je einer Fahrspur pro Richtung vor und wurde nun geändert. Baulos 3 sollte die Einsteinstraße an die Schnellstraße MeBo anschließen mit Überführung des Kepler-Kreisverkehrs, neuem Viadukt und Brücke über den Eisack und wurde nun ebenfalls verändert. Baulos 4 verbindet schließlich die Sarntaler Staatstraße in der Zone Kampill, und zwar über einen Tunnel unter dem Hörtenberg mit einer Spur pro Fahrtrichtung. Für die Baulose 1 und 4 müssen die Lösungen allerdings noch vertieft werden. Umso wichtiger für das Funktionieren des Verkehrs in Bozen Süd ist laut Landesregierung aber die Umsetzung der Baulose 2 und 3. „Dieser Eingriff ist unbedingt notwendig, denn er wird den Verkehrsfluss in der Industriezone erleichtern und flüssiger machen, aber auch für den von Süden kommenden Verkehr Vorteile bringen“, sagt Kompatscher. Nach einer dynamischen Simulation und Überprüfungen wurde Baulos 2 (Kosten 14,1 Millionen Euro) vereinfacht und von einer Tunnellösung abgesehen. „Fast auf der gesamten Einsteinstraße soll nun die Umfahrung plangleich verlaufen; sie unterquert den Kreisverkehr Galvani-Straße und am Kreisverkehr Buozzi-Straße wird die Straße leicht angehoben, um die Überquerung der teilweise unterirdischen Unterführung entlang der Nord- Süd-Achse der Buozzi-Straße zu ermöglichen“, erklärt Tiefbaulandesrat Florian Mussner, der den Beschluss eingebracht hat. Vereinfacht wurde nun auch Baulos 3 (45,6 Millionen Euro). „Die Direktverbindung Brennerstaatsstraße und MeBo verläuft somit entlang der Achse Einsteinstraße und führt weiter bis zum Fluss Eisack, um sich dann mit neuen Rampen mit der MeBo zu verbinden – gleichzeitig wird die Eisackuferstraße Richtung Süd wieder an die neuen Rampen angeschlossen und mittels eines neuen Kreisverkehrs fädelt sich die die Linke Eisackuferstraße ebenso in die neue Direktverbindung ein, gleich wie die neue Brücke zur Verbindung mit der Kläranlage und dem Stadtviertel Kaiserau“, erläutert Ressortdirektor Valentino Pagani.
Besonders wichtig in Bezug auf die Finanzierung der Bauvorhaben sei auch, dass die Brennerautobahngesellschaft sich an den Kosten beteiligen könne – ein entsprechender Investitionsplan sei bereits ans Ministerium weitergeleitet worden und könne nach Übernahme der Brennerautobahnkonzession greifen, sagte Kompatscher.
Um die genauen Bedingungen zur Finanzierung, zu den Verwaltungsmaßnahmen für die Projektierung und die Verwirklichung der Vorhaben festzulegen, wird eine Vereinbarung zwischen dem Land Südtirol, der Gemeinde Bozen und der Brennerautobahngesellschaft geschlossen. „Damit sind wir endlich an dem Punkt angelangt, an dem wir mit der Projektierung starten können, denn bereits die ersten Eingriffe werden eine wesentliche Verbesserung der Verkehrssituation bringen“, sagt Landesrat Christian Tommasini. (LPA)