50 Südtiroler Lehrpersonen vertiefen mit Erasmus+PluriPro in 15 europäischen Ländern ihre Sprachkompetenzen. Heute (31. Mai) wurde Zwischenbilanz gezogen.
Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, Litauen, Malta, Norwegen, Portugal, Schweden, Slowenien, Spanien und Tschechien: Das sind die Länder, in denen sich 50 ausgewählte Lehrpersonen aus 30 deutschen Grund-, Mittel- und Oberschulen fortbilden. Sie besuchen dabei selbstgewählte Konferenzen und Kurse zur Verbesserungen ihrer Sprachkenntnisse und ihrer didaktischen Fähigkeiten. Die Rückmeldungen der Lehrpersonen seien sehr positiv, zog heute nach Ablauf von zwei Dritteln der Projektlaufzeit Koordinatorin Ulrike Huber Zwischenbilanz: 70 von 111 Studienfahrten wurden bereits durchgeführt, mit einer Dauer zwischen vier Tagen und drei Wochen, bis Projektende sind noch 41 Mobilitäten geplant. Gewählt wurden 14 Job-Shadowings (Hospitationen in Schulen), 56 Kurse (zur englischen Sprache und Didaktik sowie zur CLIL-Methode), Spitzenreiter unter den Zielländern ist mit 32 Mal Großbritannien. Die Höhe der Bezuschussung der Fortbildung hängt von Dauer und Zielland ab: zwischen 700 Euro für eine viertägige Tagung in Estland und rund 3000 Euro für einen dreiwöchigen Kurs in Spanien oder England; in den meisten Fällen deckt das zur Verfügung gestellte Budget alle Kosten, in einigen Fällen – vor allem bei Sprachkursen in Großbritannien – steuern die Lehrpersonen finanzielle Eigenmittel bei. Eine Hälfte der Teilnehmende sind Lehrpersonen der Grund- und Mittelschulen, die andere Hälfte unterrichten in Oberschulen. Die Lehrpersonen tauschen sich europaweit über die Plattform eTwinning aus Ermöglicht werden diese Erfahrungen durch das zweijährige Projekt Erasmus+PluriPro, das von der Deutschen Bildungsdirektion koordiniert und seit November 2016 umgesetzt wird. Die staatliche Erasmus+-Agentur in Florenz stellt dafür mehr als 230.000 Euro zur Verfügung und finanziert somit das größte Projekt dieser Kategorie in Italien, berichtete heute der Direktor der Pädagogischen Abteilung Rudolf Meraner. Es sei wichtig, hob Bildungsdirektor Gustav Tschenett hervor, über den Zaun zu schauen und diese Erfahrungen weiterzugeben. Diese Möglichkeit des Über-Grenzen-Hinausschauens nannte auch die Direktorin des Klassischen, Sprachen- und Kunstgymnasiums mit Landesschwerpunkt Musik Walther von der Vogelweide in Bozen Martina Adami als den wichtigsten Grund für die Teilnahme am Projekt PluriPro. Sie nahm heute die PluriPro-Plakette für ihre Schule entgegen; den anderen 29 Schulen wird die Plakette zugeschickt, sie soll im Schulgebäude angebracht werden, um dem Projekt Sichtbarkeit zu verleihen und zu weiteren Fortbildungen im Ausland anzuregen. Eine Fortbildung direkt vor Ort sei eine enorme Chance, um richtig in die Sprache einzutauchen, führte Direktorin Adami weiter aus. Wichtig seien auch die neuen Inputs und die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen in Südtirol und im Ausland. Zu den wertvollen Erfahrungen zählen auch das Wahrnehmen unterschiedlicher Lernformen und der Rollenwechsel der Lehrpersonen, die wieder selber zu Lernenden werden. Matilde Pasquazzi, Lehrerin für Angewandte Mathematik und CLIL (Content and Language Integrated Learning, die Verwendung der Fremdsprache zur integrativen Vermittlung von Lehrinhalten und Sprachkompetenz außerhalb des Sprachunterrichts) an der Wirtschaftsfachoberschule Heinrich Kunter in Bozen, berichtete über ihre Hospitation in Schweden. Helga Mumelter, Lehrerin für Englisch an der Grundschule St. Jakob im Schulsprengel Leifers, legte ihre Erfahrungen bei einem Kursbesuch in Großbritannien dar. So wachse Europa zusammen, unterstrich sie. Einen Schritt dorthin ermöglicht PluriPro. (mac)