Das alte Bäckereigebäude Bacher & Eppacher in der Algunder Gewerbezone wurde vergrößert und modern ausgebaut.
Nahe dem Bahndamm ist in den vergangenen Monaten durch diverse bauliche Maßnahmen und das Aufsetzen eines neuen Stockwerkes ein markantes und kompakt wirkendes Gebäude entstanden. Ein- und Ausschnitte zwischen den beiden Wohneinheiten im oberen Stock lockern das Bauvolumen auf und schaffen interessante und raffinierte Freiräume. Die Außenwände im Erdgeschoss wurden in einem beigen Ton gehalten und ergeben mit den dunkel-grau-braunen vorkragenden Aufbauten ein harmonisches Bild. Projektant Arch. Thomas Mahlknecht aus Brixen ging bei seinem Entwurf besonders von praktischen Anforderungen wie dem Raumbedürfnis der Bauherren aus und setzte eine effektvolle Kombination von Materialien wie Mauerwerk, Holz, Glas und Metall ein. Wohnen und Arbeiten im selben Gebäude sollte schließlich Zeitersparnis und Vorteile für alle Beteiligten bringen. Für die Bauarbeiten konnte das Bauunternehmen Paulmichl & Prugger aus Prad gewonnen werden, das mit Südtiroler Handwerksbetrieben den Bau im April dieses Jahres fertiggestellt hat. Für die statischen Berechnungen und die Sicherheitskoordinierung war Ing. Bruno Marth aus Meran verantwortlich, während die Bauleitung Geom. Michael Graziadei aus Algund oblag.
Familie Eppacher hat bereits vor einiger Zeit die Herstellung von Teig- und Konditoreiwaren im neuen Betriebsgebäude wieder aufgenommen und den Wohnbereich im ersten und zweiten Stock des südlicheren Gebäudetraktes bezogen. Das dritte Stockwerk in diesem Gebäudeteil sowie der zweite Stock im nördlicheren Wohntrakt wird von Peter Preims und Ehefrau Elisabeth Eppacher in diesen Tagen bezogen. Die von Familie Preims-Eppacher bezogene Wohnung ist wie die anderen Wohneinheiten ca. 80 m2 groß und bildet einen eigenen und unabhängigen Kubus oberhalb des Betriebsgebäudes.
Im nördlichen Wohnkubus entstanden Praxisräume für die Tätigkeit von Frau Eppacher. Der Zugang zu diesen Räumen erfolgt über ein helles, sandgestrahltes Sichtbeton-Treppenhaus. Die Praxisräume im nördlichen Teil sind durch eine großzügige Terrasse mit dem südlichen Wohnkubus verbunden.
Während die Privatwohnung im südlichen Gebäudeteil aus Ziegeln errichtet wurde, entstand der Gebäudeteil für die Praxisräume aus statischen Gründen in Holzbauweise, wobei die Wände mit Steinwolle isoliert und anschließend mit Verputz versehen wurden.
Das gesamte Gebäude mit einer Gesamtkubatur von rund 850 Kubikmetern wurde gemäß Klimahaus A1 Standard errichtet. Die Räumlichkeiten verfügen über eine dezentrale Wohnraumlüftung und wurden mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Räumlichkeiten und Wasser werden mit Gas beheizt, wobei durch die Kühlzellen in der Bäckerei eine angeschlossene Rückwärmepumpe den Gasbrenner nur bei energetischem Spitzenbedarf hinzuschaltet. Große Glasfenster und Balkontüren in Dreifach-Verglasung lockern mit den ebenfalls aus Glas bestehenden Balustraden den Gesamteindruck des Gebäudes auf und bewirken lichtdurchflutete Räumlichkeiten. Die lineare Gebäudestruktur setzt sich auch im bepflanzten und gut isolierten Flachdach fort, das besonders in den Sommermonaten für kühle Unterdachbereiche sorgt.
Die dreifach-verglasten Aluminiumfenster helfen Energie sparen und bewahren die Räume vor Staub und Lärm. Die elektrisch gesteuerten Raffstores schützen vor unerwünschten Blicken, der sommerlichen Hitze und Unwettern. Während in den Wohnräumen, außer in den sanitären Räumen, wo Fliesen verlegt wurden, Hartholzböden aus Eiche das Ambiente prägen, entschieden sich die Bauherren im Gebäudeteil mit der Praxis für pflegeleichte und belastbare Bodenbeläge aus Bio-Vinyl.
Sowohl in der Wohnung als auch in der Praxis wurde LED-Technologie für die Beleuchtung eingesetzt, wobei mit Dimm-Schaltern die Lichtintensität jederzeit geregelt werden kann.
Ein vor dem Gebäude angelegter kleiner Seerosenteich stimmt Besucher und Kunden bereits im Vorfeld auf Ruhe und Erholung ein.
von Wilfried Mayr