Ultner Naturschönheiten

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Ultner Naturschönheiten

Am Weg von St. Gertraud bis St. Walburg gibt es nicht nur die Urlärchen zu bestaunen, ein imposanter Wasserfall erfrischt und erfreut den Wanderer  ebenso wie seltene Blumen am Wegesrand und manch einmaliger Panoramablick!

Wir fahren mit dem Bus, Linie 245, von Meran über Lana bis nach St. Gertraud im Ultental. An der Endhaltestelle, nahe der eindrucksvollen Lahner Säge, entdecken wir bereits die Wegweiser.

Zu den Urlärchen

Urlärche verletzt, aber sie lebt

Dorthin weist ein Schild und dahin wollen wir! Erst geht es auf einer asphaltierten Straße dem Bächlein, der Falschauer entlang. Doch bald schon verlassen wir den Asphalt und müssen kurz aufwärts zu den Urlärchen. Ehrfürchtig stehen wir vor diesen Zeugen einer längst vergangenen Zeit, zählen sie doch über 2000 Jahresringe. Wohl haben sie ihre Wipfel eingebüßt, doch in jedem Frühjahr grünen sie wieder. Der Umfang des Baumes beträgt 8,34 m! Was sie uns wohl zu erzählen hätten! Nun geht es weiter über eine Wiese und dann im Wald einem schönen Zaun entlang.

Der Ultner Höfeweg

Ort zum Schauen und Staunen

Ihm folgen wir bis nach Kuppelwies. An der Abzweigung zur Klapfbergalm und ober einem weiteren Hof vorbei dürfen wir den Wegweiser nicht verfehlen. Kurz vor dem zweiten Hof, der am Waldrand steht, zweigt der Steig ab, der in die Wiese hinunterführt. Nun kommen wir zur nächsten Überraschung. Plötzlich führt eine kleine Brücke über einen Graben. Tisch und Bänke laden zu beschaulicher Rast, denn oberhalb tost der Wasserfall herunter, der nach Regen oder zur Zeit der Schneeschmelze besonders stiebt und stäubt. Weiter wandern wir und kommen bald zu einem herrschaftlichen Haus, vor dem viele mit italienischen Wörtern bezeichnete Fußsohlen am Zaun hängen. Hinter der Villa entdecken wir dieselben auf Deutsch.
Geschichtsträchtige

Villa Hartungen
Das Haus wurde 1903 von Dr. Christoph Hartung von Hartungen als Sanatorium erbaut und weist viele berühmte Namen als Besucher auf, so u. a. Rudolf Steiner, Sigmund Freud, Peter Rosegger, Thomas und Heinrich Mann, Franz Kafka. Heute wird dort in der warmen Jahreszeit wieder so manches angeboten, was Körper, Geist und Seele guttut. An unterschiedlichen Symbolen vorbei, die den verschiedenen Religionen der Welt die Ehre erweisen, wandern wir zum Waldrand. In der Kurve grüßt noch ein nackter Baumstrunk – Riese mit gestrickter Kappe. Nun geht es in den Wald. Der Steig schlängelt sich zwischen den Bäumen hindurch, führt über eine kleine Brücke und wird zum Weg.

St. Nikolaus im Blick
Von hier aus käme man durch das Auerbergtal auf die Ilmenspitze. Wir wandern leicht absteigend in Richtung St. Nikolaus. Dort, wo der Weg ins Dorf nach links abzweigt, gehen wir kurz auf Asphalt geradeaus weiter, ehe rechts ein Steig in den Wald führt. Wir wandern oberhalb einiger Höfe weiter, und schließlich müssen wir über eine Wiese hinunter, fast bis zur Straße. Gegenüber grüßt das Hotel St. Nikolaus, wir aber wenden uns, der Markierung folgend, dem Drahtzaun entlang, wieder rechts aufwärts. Dann wandern wir über einen breiten Forstweg leicht abwärts, später dem Waldrand entlang und queren eine Hofstelle – das Wohnhaus wirkt verfallen.

Über den Einerbach

Villa Hartungen

Nun geht es über den Bach, der aus dem Einertal heruntersprudelt. Bald wandern wir der Falschauer entlang, die sich hier stark verbreitert. Jenseits grüßt von hoch oben das Wallfahrtskirchlein, das dem Hl. Moritz geweiht ist. Zur Rechten entdecken wir plötzlich ein großes Wildgehege, in dem ein Rudel gemütlich äst. Bei der Abzweigung nach Kuppelwies wandern wir geradeaus weiter, nun dem Wegweiser „Seeweg nach St. Walburg“ folgend. Große Schilder weisen darauf hin, dass man daraus einen Kneipp- Oasenweg gemacht hat.

Dem Zoggler Stausee entlang
Jetzt sind wir auf einer Promenade! Zur Rechten, dem Berg zu, imponiert eine gewaltige Schutzmauer, nun wandern wir eben dahin. Hier ein alter Brunnentrog, wo wir ein Armbad nehmen können, dort immer wieder Rastplätze mit Tisch und Bänken, dann plötzlich zackige Felswände, etwas oberhalb des Weges ein Kneippbecken, etwas unterhalb Liegen zum Entspannen. Immer wieder gibt es Tafeln mit kleinen Geschichten, interessant für Klein und Groß. Und dann sind wir auch schon am Ende des Stausees bei der riesigen Staumauer. Über diese führt nun unser Weg auf die andere Talseite und zur Bushaltestelle. Denn gerade jetzt erleben wir ein kleines Gewitter. Eine schöne Wanderung, die gut auch in einem halben Tag gemacht  werden kann, ist wieder zu Ende.

von Christl Fink

 

Anfahrt: Mit dem Linienbus 245 von Meran über Lana nach St. Gertraud
Ausgangspunkt: St. Gertraud (1430 m)
Ziel: St. Walburg (1180 m)
Gehzeit: insgesamt ca. 4 Std.
St. Gertraud > St. Nikolaus: 1,30 Std. > Kuppelwies: 1,10 Std. > Haltestelle Staumauer: 1,15 Std.
Beste Zeit: Frühling, Sommer, Herbst