Um den Weiler Grub zu sichern, errichtet derzeit das Amt für Widlbach- und Lawinenverbauung West einen rund 170 Meter langen und acht Meter hohen Ablenkdamm.
Am 22. Jänner war das Langtauferer Tal, wie auch andere Landesteile Südtirols, von außergewöhnlich starken Schneefällen heimgesucht worden: Zahlreiche Lawinen verursachten Schäden an Gebäuden, Infrastrukturen und landwirtschaftlichen Flächen. Rund 200 Personen mussten aus der Gefahrenzone von nicht abgegangenen Lawinen evakuiert werden. Auch beim Weiler Grub waren Lawinen aus den Abbruchgebieten Vatnell und Pratzenbach niedergegangen. Die Landesstraße wurde auf einer Länge von 150 Metern verschüttet und ein Wohngebäude beschädigt.
Einige Hektar Wiesen und Weideflächen wurden bereits im Frühjahr von mittransportierten Bäumen, Ästen und Steinen gesäubert. Nach diesem Ereignis gab die Gemeinde Graun eine Studie in Auftrag, um zu überprüfen, wie der Lawinenschutz für Grub verbessert werden kann. „Die Verbauung der Lawinenabbruchflächen wurde aufgrund der enormen Ausdehnung des Gebietes ausgeschlossen“, erklärt Mauro Spagnolo, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Agentur für Bevölkerungsschutz. Als Variante kam der Bau von Ablenk- bzw. Auffangdämmen in Frage. Letztendlich wurde für die Sicherheit des Weilers Grub entschieden, einen rund 170 Meter langen und acht Meter hohen Ablenkdamm zu errichten, der bergseitig mit Zyklopensteinmauern verstärkt wird. Das Projekt wurde von Julius Staffler ausgearbeitet. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 600.000 Euro.
Seit vergangener Woche sind Vorarbeiter Florian Hofer und sein Bautrupp im Langtauferer Tal im Einsatz. Eine Herausforderung während der Bauausführung stellen die zahlreichen und vor allem verschiedenen Leitungen im Baustellenbereich dar: So fallen im Zuge der Arbeiten der Abbruch und die Verlegung der Trinkwasser- und Beregnungsleitungen an. Betroffen sind auch die Telekommunikations- und Stromleitungen zur Versorgung des Fernseh- und Mobilfunkumsetzers oberhalb von Pleif und Grub.
Die Arbeiten werden mit einer Unterbrechung während der Wintermonate voraussichtlich bis Herbst kommenden Jahres andauern. (mac)