Wenn es dem Frühling zugeht, freuen sich die meisten auf jedes erste Grün, jedes Blümchen, das sich hervorwagt, jedes Vogelzwitschern. Dann ist diese Wanderung für Sonnenhungrige genau das Richtige!
Vom Parkplatz bzw. der Bushaltestelle Partschins wandern wir erst in die Ortsmitte zur Kirche. Die Pfarrkirche zu den Heiligen Petrus und Paulus sowie Sankt Nikolaus wurde in spätgotischer Zeit erbaut. Im 17. Jahrhundert jedoch, wie viele andere Kirchen, barockisiert. Auch der ehemals gotische Spitzhelm wurde nach dessen Zerstörung bei einem Sturm durch die frühbarocke, rote Zwiebelhaube ersetzt. Unterhalb derselben biegen wir scharf nach links ab, gehen die P.-Mitterhofer-Straße, die an den hier geborenen Erfinder der Schreibmaschine erinnert, eben weiter bis zur querverlaufenden Schlossergasse.
Auf historischem Boden
Nun geht es romantisch durch einen Torbogen. Die hier angebrachte Informationstafel bezeugt, dass es sich um die Reste von Montelbon handelt, einst das Schloss der Montalbaner. Durch den Torbogen hindurch kommen wir hinauf zu einer schmalen kleinen Straße und sehen schon die Wegweiser. Wir wenden uns in Richtung Panoramaweg und kommen zum Mareinhof. Am Wegrand entdecken wir einen riesigen Findling und einen Marienbildstock. Nun haben wir die Hängebrücke erreicht. Im Rückblick bietet sich uns eine herrliche Sicht über den roten Zwiebelturm der Partschinser Kirche und den Meraner Talkessel hinweg zum noch verschneiten Ifinger.
Das schmale Rinnsal des Zielbaches
Dies lässt nicht vermuten, dass in den vergangenen Jahren nach Sommergewittern immer wieder die Brücken weggeschwemmt wurden und sehr viel Geröll und Felsbrocken zu Tale donnerten. Heute dürfen wir uns getrost und sicher über die Hängebrücke wagen. Unter dem Winklerhof vorbei kommen wir zum Panoramasteig und weiteren Wegweisern. Wir folgen nun der Markierung 39 und freuen uns, dass der Steig sich in mäßig steilen Serpentinen stetig höher zieht. Rastbänke laden zum Verweilen und Staunen über den breiten Vinschgauer Talkessel bis hinüber zur anderen Seite, wo der Bergweiler Aschbach noch im Schatten träumt.
Die „Rast“ – uralter Kultplatz
Bei der Kreuzung mit dem Steig rechts hinauf zum Gruber ist die „Rast“, ein prähistorischer Kultplatz mit Schalensteinen. Hier sind Wegweiser in die verschiedenen Richtungen, auch ein Kreuz. Nun müssen wir geradeaus auf Markierung 26 weiter und hinunter in eine Schlucht mit einem kleinen Wasserfall. Jenseits gelangen wir etwas ansteigend zu einem der typischen Sonnenberger Bergbauernhöfe. Die alte, längst ausgediente kleine Seilbahn zeugt noch davon, dass einst fast jeder Hof hier seine eigene Bahn hatte. Wie sollte man ohne Zufahrtsstraße denn sonst auch all die nötigen Lebensmittel herauf – und oft auch die hochschwangere Bäuerin oder ein krankes Kind zu Tal befördern?
Der Unterwandhof
Seinen Namen hat er von den steilen Felswänden oberhalb.
An ihm vorbei kommen wir auf die Zufahrtsstraße. Diese geht es entlang bis zum nächsten Haus, dem Unterrainhof. Sofort hinter dem Haus finden wir die Markierung 39/A, die erst quer über Wiesen mit dem Blick hinauf in den Vinschgau führt. Dann wandern wir durch sehr schönen Flaumeichenwald, sind betroffen von der Gewalt der Natur angesichts so manch entwurzelter Bäume. Nun gelangen wir in weiten Serpentinen gemütlich hinunter zum Weitgrubhof mit seinen schönen Trockenmauern.
Der Rückweg
Nun müssen wir auf dem Panoramaweg nach links in Richtung Partschins bis zur Absperrung wegen gewaltiger Rutschungen. Wir steigen ab zum Happichlhof. Noch oberhalb kommen wir auf den Waalweg und von dort wieder hinauf zum Panoramaweg. Nun führt er breit und fast eben bis zur Abzweigung, auf der wir am Morgen den Aufstieg begannen. Am Winkler vorbei, überqueren wir nochmals den Zielbach auf der Hängebrücke und erreichen binnen kurzem Partschins.
von Christl Fink