LH Kompatscher zur Verwendung von „Alto Adige“ und „Provincia di Bolzano“: „Von Streichung der Bezeichnung ‚Alto Adige‘ ist keine Rede. Alle verfassungsmäßig vorgesehenen Namen bleiben bestehen.“
Ein Artikel des vom Südtiroler Landtag vergangenen Freitag verabschiedeten Europagesetzes hat in diesen Tagen für Polemik gesorgt. Im italienischen Text des Artikels war die Bezeichnung „Alto Adige“ durch „Provincia di Bolzano“ ersetzt worden.
Nun bezieht Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher dazu Stellung. „Ich schicke voraus: Keine Norm sieht die Abschaffung des Begriffs ‚Alto Adige‘ vor. Im Gegenteil: Dieser Begriff ist so von der Verfassung vorgesehen, die explizit von der Region Trentino-Alto Adige/Südtirol spricht, die sich aus den beiden Provinzen Bozen/Bolzano und Trient/Trento zusammensetzt.“
In der Landtagsdebatte habe man auch nicht über eine Abschaffung diskutiert. „Vielmehr drehte sich die Diskussion ausschließlich darum, den Begriff ‚Provincia di Bolzano‘ zu nutzen, um sich auf die Vertretung des Landes durch das Außenamt in Brüssel zu beziehen“, erklärt der Landeshauptmann: „In diesem Fall hat man sich für den Begriff ‚Provincia di Bolzano‚ entschieden. Dies bringt aber keinesfalls die Abschaffung des Begriffs ‚Alto Adige‚ mit sich. Dieser wird verwendet, wenn in Deutsch der Begriff ‚Südtirol‘ verwendet wird. Daran hat sich nichts geändert!“
Kompatscher fügt hinzu, „dass es tatsächlich eine Widersprüchlichkeit in der Ausarbeitung des umstrittenen Gesetzesartikels gab: Denn im italienischen Wortlaut hat man den Begriff ‚Provincia di Bolzano‚ verwendet, in der deutschen Version hingegen den Begriff ‚Südtirol‘. Ich habe in der Landtagsdebatte darauf hingewiesen, dass man sich in Zukunft zwischen den verschiedenen Landtagsgruppen auf den Gebrauch der einen oder anderen Terminologie einigen sollte.“ (LPA/mb/gst)