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Herbsttagung: 20 Jahre Schulautonomie im internationalen Vergleich

Zwei starke Themen standen im Mittelpunkt der Herbsttagung der Schulführungskräfte: die Schulautonomie und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bildungsinstitutionen.

Alljährlich finden sich Direktorinnen und Direktoren der Kindergärten und Schulen des Landes zur Herbsttagung ein, um wesentliche Inputs zu verschiedensten Themen aus dem Bildungsbereich zu bekommen. Thematisches Glanzlicht der diesjährigen Herbsttagung am 22. und 23. Oktober am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium „Josef Gasser“ in Brixen war die Schulautonomie. Dabei wurde der Antwort nachgespürt, welches Konzept im Sinne der Schulautonomie für eine selbständige und eigenverantwortliche Schule zukunftsfähig wäre. Bildungsdirektor Gustav Tschenett konnte dazu Gäste aus Österreich, Bayern und Hessen begrüßen, die ihre Länder im Rahmen des Erasmus+-Projekts Innovitas vertraten.
Die Mitglieder der Projektgruppe Innovitas referierten dabei über Aspekte der Schulautonomie in den jeweiligen Partnerländern Bayern, Hessen, Österreich und Südtirol. Daniel Paasch vom Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens in Salzburg stellte einen internationalen Vergleich der Schulautonomie an. Erwin Rauscher von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich sprach über „Führung ist Kultur – Autonome Schulleitung im Anthropozän“.

Neue Broschüre 20 Jahre Schulautonomie
Eine neue Broschüre zu 20 Jahren Schulautonomie in Südtirol stellten der Herausgeber Martin Sitzmann, Direktor am Schulsprengel Ulten, und Schulinspektor Werner Sporer vor. Verschiedene Autorinnen und Autoren befassen sich darin mit Aspekten und Entwicklungsschritten der Autonomie der Schule von ihren Anfängen vor zwanzig Jahren bis heute.
Landesrat Philipp Achammer informierte im Rahmen der Herbsttagung über aktuelle bildungspolitische Vorhaben. „Wir legen jetzt die Weichen für die Zukunft: Wir werden ab dem kommenden Jahr mit einem eigenen Südtiroler Modell einer lehrbefähigenden Ausbildung für Mittel- und Oberschule starten. Darüber hinaus wollen wir eine neue Ausbildung für die pädagogischen Mitarbeiterinnen im Kindergarten anbieten, um dort dem Personalengpass entgegenwirken zu können“, berichtete der Landesrat. In seinen Ausführungen betonte er auch, dass bei all den Vorhaben die Mehrsprachigkeit weiterhin ein zentrales Anliegen sei. „Die Kompetenz in der Zweitsprache muss verbessert werden, indem wir an der Ausbildung der Zweitsprachenlehrpersonen in Fremdsprachendidaktik arbeiten“, sagte Achammer.

Zusammenarbeit der Bildungsinstitutionen stärken
Wie die verschiedenen Bildungsinstitutionen zusammenarbeiten und vor allem Übergänge gelingen, wurde gemeinsam und in gemischten Gruppen diskutiert. In den Mittelpunkt rückten vor allem die Übergänge zwischen den verschiedenen Bildungsstufen vom Kindergarten bis zur Ober- und Berufsschule sowie die Durchlässigkeit zwischen den Ober- und den Berufs- und Fachschulen. Anhand von guten Beispielen (best practices) wurde aufgezeigt, wie die Musikschulen mit Grund-, Mittel- und Oberschule sowie Kindergarten zusammenarbeiten.
Das Thema Durchlässigkeit betraf nicht nur die Lernenden, sondern auch die Lehrpersonen. Wie es um ihre Mobilität zwischen Berufs- und Musikschule und den Schulen staatlicher Art bestellt ist, wurde ebenfalls bei der Tagung erörtert. (LPA/jw)