Die kalte Jahreszeit ist im Anmarsch, Vorsicht ist auf den Straßen geboten.
Kälte, ein früherer Einbruch der Dunkelheit, Glatteis und häufig Schnee auf den Straßen: Der Winter auf Südtirols Straßen hat oft seine Tücken, ein höheres Maß an Vorsicht ist geboten. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist es an der Zeit, das eigene Auto winterfest zu machen. Der ADAC hat einige Tipps gesammelt, um das Auto winterfit zu machen. Es gilt unter anderem den Kühlerfrostschutz zu prüfen. Mindestens -25° Celsius sollte beim Frostschutz der Kühleranlage sichergestellt sein. An der Tankstelle oder in der Werkstatt lässt sich das mit einem kleinen Prüfgerät recht einfach kontrollieren. Auch muss der Scheibenfrostschutz gecheckt werden. Dem Scheibenwischwasser sollte geeigneter Winterreiniger hinzugefügt werden – dieser reinigt nicht nur die Scheiben, sondern sorgt auch dafür, dass Wasser, Pumpe und Spritzdüsen nicht einfrieren. Die Fenster sollten stets gründlich gereinigt werden, der Scheibenwischer muss geprüft werden. Ebenso sollten Türdichtungen und Türschlösser geprüft und gepflegt werden. Damit man nicht vor zugefrorenen Türen steht, können Tür- und Heckklappengummis mit speziellen Pflegemitteln behandelt werden wie „Gummipfleger“, alternativ auch Silikonöle. Aber: Nicht alle Türgummis benötigen so eine spezielle Pflege. Von dem Gebrauch von Hirschtalg oder Vaseline rät der ADAC ab. Geprüft werden sollten auch unbedingt die Lichter und die Autobatterien. Dass es vor dem Losfahren gilt, das Auto von Schnee und Eis zu befreien, versteht sich von selbst.
Freilich, für Laien ist der Wintercheck kompliziert. Aber: Viele heimische Werkstätten bieten kostengünstig einen umfassenden Winterservice an.
Hinauf die Winterreifen
Eines der wichtigsten Utensilien sind die passenden Reifen. In Südtirol und Österreich gilt ohnehin eine sogenannte Winterausrüstungspflicht. Unabhängig von den Witterungsverhältnissen besteht auf der Brennerautobahn und in Bozen die generelle Winterausrüstungspflicht vom 15. November bis zum 15. April. Hier müssen alle, die mit Fahrzeugen unterwegs sind, entweder mit Winterreifen verkehren oder passende Schneeketten an Bord haben. Wenn aufgrund bedeckter oder eisiger Fahrbahn notwendig, müssen die Ketten aufgezogen sein. Kleinkrafträder sowie Motorräder sind von der Regelung ausgenommen. Diese dürfen bei winterlichen Verhältnissen nicht verkehren.
Auf den vom Land verwalteten Straßen in Südtirol gilt bei schnee- oder eisbedeckter Fahrbahn, wie auf hochgelegenen Passstraßen, bereits vor dem 15. November eine situative Winterausrüstungspflicht. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge bei Schnee oder Eisbildung auf der Fahrbahn mit homologierter Winterausrüstung – Winterreifen mit entsprechender Kennung oder Schneeketten – ausgestattet sein müssen.
Reifenkauf im Internet – Vorsicht geboten. Keine gute Idee ist es, Reifen online, aus unbekannten Quellen, zu beziehen. Man weiß da nie genau, wo und wie lange die Reifen schon gelagert waren. Es empfiehlt sich bei den Fachhändlern vor Ort in Südtirol die Reifen zu kaufen. Die kompetenten Händler hierzulande können die regionalen Wetterbedingungen und Bedürfnisse der Kunden sehr gut einschätzen und entsprechend beraten. Was die Reifen betrifft, gibt es unter anderem die „Vierer-Regel“: Die Reifen sollten nicht älter als vier Jahre sein, ein Profil von mindestens vier Millimetern aufweisen – im Winter besser etwas mehr – und zudem sollten vier gleiche Reifen montiert sein.
Der Experte im Interview: Jemand, der sich mit Fahrzeugen bestens auskennt, ist Gregor Vigl. Er und Peter Kaufmann betreiben die Garage GP in der Industriestraße in Lana. Die Mechaniker gelten als kompetent und zuverlässig. Wir haben mit Gregor Vigl gesprochen.
Der Winter naht, was empfehlen Sie für Reifen?
Gregor Vigl: Je nach Jahreszeit und Witterungsverhältnis sollte ein geeigneter Reifen gefahren werden. Im Winter sowie bei Frost, Schnee und Eisglätte sind Winterreifen zu bevorzugen. Alternativ sind Ganzjahresreifen eine weitere Option.
Worauf gilt es im Winter zu achten?
Vor Winterbeginn sollte das Auto einem sogenannten „Wintercheck“ unterzogen werden. Dabei werden Räder und Reifenfülldruck, Batterie, Lichter, Frostschutz für Motor und Scheibenwischer bzw. Scheibenwischanlage, Motorfüllmengen sowie die allgemeine Verkehrstüchtigkeit kontrolliert.
Wie kann man den Fahrstil an die Gegebenheiten anpassen?
Im Winter sollte man besondere Vorsicht walten lassen, um sicher ans Ziel zu kommen. Bei nasser und rutschiger oder gar vereister Straße verlängert sich der Bremsweg erheblich. Man sollte den Fahrstil an die Gegebenheiten anpassen und schnelle sowie hastige Lenk- und Bremsmanöver vermeiden.
Was tun, wenn das Auto in der kalten Jahreszeit keinen Platz in der Garage hat?
Die wohl praktischste Variante sind Autoplanen. Es gibt für nahezu jedes Fahrzeug solche Planen. Diese werden entweder in einer halboffenen Variante angeboten oder als Komplettüberzug. Zudem ist es nützlich einen Eiskratzer, Handfeger und Besen zur Beseitigung von Schnee sowie Handschuhe im Auto zu haben.
Was macht eine gute Werkstätte in Südtirol aus?
Freundlichkeit, Kompetenz, perfekte Kommunikation mit dem Kunden, das Einhalten von Terminvereinbarungen, die korrekte sowie nachvollziehbare Abrechnung der Reparatur und die dazugehörige Erklärung derselben.
von Michael Andres