Das Land wird auch ein alternatives hochwertiges und nachhaltiges Mobilitätsvorhaben der Gemeinde Bozen anstelle der Tram mitfinanzieren, sagt LH Kompatscher. Die Agenda Bozen werde weiter umgesetzt.
Nach dem überwiegenden Nein für eine Tram in Bozen bei der Volksbefragung am Wochenende hat sich die Landesregierung bei ihrer Sitzung am 26. November in Bozen mit dem Thema befasst. Die Tram ist Teil der mehr als zehn Maßnahmen umfassenden Agenda Bozen, mit der die Verkehrsflüsse und die gesamte Mobilität und Erreichbarkeit Bozens verbessert werden sollen.
Wie es nun weitergeht, berichtete Landeshauptmann Arno Kompatscher heute nach der Sitzung der Landesregierung, an der auch Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi teilnahm. Laut Kompatscher geht die Agenda Bozen „weit über die Tram hinaus. Alle anderen darin vorgesehenen Projekte gelten noch.“ Nun gelte es, ein „alternatives, hochwertiges und nachhaltiges Mobilitätsvorhaben“ anstelle der Tram zu finden. „Dafür werden wir als Land auch Gelder bereit stellen“, versicherte Kompatscher.
Auf alle Fälle sei für Bozen eine wichtig, eine Möglichkeit zu finden, „mit der wir viele Menschen, schnell und umweltfreundlich in der Stadt transportieren“, unterstrich der Landeshauptmann. „Jetzt sofort ein neues Projekt aus der Schublade zu ziehen, wäre unseriös. Es geht darum, die Situation nochmals genau zu analysieren und gemeinsam mit der Stadt und den Technikern eine neue Lösung finden, die sich an den Bedürfnissen der Bürger orientiert, mit anderen Mobilitätsformen vernetzt ist und für Bozen weniger Lärm, weniger Luftverschmutzung und dafür mehr Lebensqualität bringt“, sagte Kompatscher.
Alle anderen in der Agenda Bozen enthaltenen Vorhaben wird das Land laut Kompatscher wie vereinbart weiterverfolgen und unterstützen. Als Beispiele nannte er die Unterführung in der Romstraße, die Verbesserung der Einsteinstraße, die Potenzierung des Metrobusses, die zunehmende Nutzung von Bussen mit sauberem Antrieb oder den Ausbau der Radwege; alles Maßnahmen, die bereits im Laufen sind. Der Landeshauptmann verwies aber auch auf noch anzugehende Vorhaben wie den Umfahrungstunnel unter dem Hörtenberg, für den es in Kürze die Machbarkeitsstudie geben werde. Weitere Infrastrukturvorhaben wie der Virgl-Bahntunnel, der Ausbau der Bahnlinie Meran-Bozen und der neue Mobilitätsknotenpunkt in Sigmundskron werden laut Kompatscher längerfristig für Entlastung sorgen.
„Wir unterstützen die Gemeinde Bozen weiter dabei, Maßnahmen für den innerstädtischen Verkehr, den Pendlerverkehr und den Durchzugsverkehr und vor allem auch für nachhaltigen Personentransport umzusetzen“, sagte Kompatscher. Dabei setze das Land weiterhin auf ein Gesamtkonzept. Dieses kombiniert Metrobus, Bahn, Busse und andere Mobilitätsmittel sowie mehrere Infrastrukturvorhaben. Es greift voll, sobald alle umgesetzt sind. Ziel müsse es sein, die Landeshauptstadt sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig weiterzuentwickeln, sagte Kompatscher.
Zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem Land und die Zusicherung des Landeshauptmanns zeigte sich Bürgermeister Caramaschi. „Nun müssen wir gemeinsam weiter nach zukunftsfähigen Lösungen für eine bessere Mobilität in Bozen und eine Entlastung suchen“, betonte auch der Bürgermeister. (LPA/san)