Über seine Forschungsarbeit in den USA berichtete Stefan Stoll von der University of Washington in Seattle im Rahmen einer Vortragsreihe zu 20 Jahren Chemieolympiade-Landeswettbewerb.
Um die vielfältige Funktionsweise von Batterien und vieles mehr ging es Anfang des neuen Jahres in einem Vortrag von Stefan Stoll aus Algund, Professor für Chemie und Biophysik an der University of Washington in Seattle in den USA. Im Rahmen der Vortragsreihe „20 Jahre Landeswettbewerb der Chemieolympiade in Südtirol“ war der ehemalige Chemieolympionike am Realgymnasium und an der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ in Meran zu Gast. Vor Schülerinnen und Schülern, die aus Bruneck, Brixen, Bozen, Meran, Schlanders und Mals gekommen waren, sprach er über seinen Werdegang und über seine derzeitige Arbeit an der Universität in Seattle.
Die Funktionsweise der Lithiumbatterie
Neben seinen Tätigkeiten als Dozent und Mitglied verschiedenster universitärerer Gremien leitet Stefan Stoll ein achtköpfiges Forscherteam, das sich unter anderem mit der Struktur und Funktion von Proteinen und Enzymen im menschlichen Körper beschäftigt. Sein Vortrag spannte sich von den bio- und elektrochemischen Vorgängen im Herzmuskel bis hin zur Funktionsweise einer Lithiumionenbatterie. Die Funktionsweise der Batterien wurde als Vortragsthema gewählt, da Batterien aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken sind – sie liefern Energie für Autos, Laptops, Mobiltelefone, Hörgeräte und Herzschrittmacher. Der Chemienobelpreis 2019 wurde zudem an Forscher verliehen, die maßgeblich zur Entwicklung der Lithiumionenbatterie beigetragen hatten.
Chemie, Biophysik und Flöte
Stefan Stoll begann nach der Grund- und Mittelschule in Algund und dem Realgymnasium in Meran seine universitäre Ausbildung in Graz (Technische Chemie) und setzte sie an verschiedenen Hochschulen (ETH Zürich, Cambridge, University of California in Davis) fort. Auch seine Querflöte spiele dabei stets eine große Rolle: Nach dem Konservatorium in Bozen und einem Studium in Graz hatte er einige Konzertauftritte an der Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern. In seinen Ausführungen berichtete Stoll auch über historische, geographische und erdwissenschaftliche Exkursen im Westen der USA. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse und konnten wichtige Erkenntnisse mitnehmen, zumal der Referent komplexe Inhalte in einer schülergerechten Sprache präsentierte.
Vortragsreihe zu 20 Jahren Chemieolympiade
Anlässlich des 20. Jubiläums des Landeswettbewerbes der Chemieolympiade werden Chemieolympioniken vorausgegangener Olympiaden in Bruneck und Meran noch bis Februar 2020 Einblicke in ihre Forschungstätigkeit sowie in ihren beruflichen Werdegang geben. So wird Maximilian Mair, der an der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien arbeitet und forscht, am 3. Februar am Sprachen- und Realgymnasium in Bruneck referieren. Im Forum der Raiffeisenkasse Bruneck ist am 21. Februar Pierre Picchetti vom Institut de science et d’ingénierie supramoléculaires (ISIS) der Universität Straßburg zu Gast und David Huber, Assistent am Institut für Astro- und Teilchenphysik, wird ebenfalls am 21. Februar an der Fechnischen Fachoberschule in Bruneck über seine Tätigkeit berichten. (LPA/jw)