Seit vielen Generationen ist das Hotel Zum Mohren in Reschen in Besitz der Familie Folie. Im vergangenen Jahr wurde es erweitert und erneuert.
Ursprünglich befand sich der Gastbetrieb nicht in Reschen, sondern in Graun. Den heutigen Stausee gab es nicht, dafür aber zwei kleine Naturseen. In den 1950er Jahren plante ein italienischer Großkonzern den Reschen- und Grauner See um 22 Meter zu stauen, um Strom zu erzeugen. Im Zuge dessen wurden zahlreiche Häuser, darunter auch der Mohrenwirt überflutet.
Die Gastwirtsfamilie Folie trotzte dem Schicksal und siedelte den Betrieb im Jahre 1951 nach Reschen um. Durch kontinuierlichen Einsatz und familiären Zusammenhalt hat sich das einstige Dorfgasthaus zu einem Vier-Sterne-Hotel am Reschensee entwickelt. Heute arbeiten mehrere Generationen der Familie Folie unter einem Dach. Sie haben ihre Wurzeln nicht vergessen, sind aber dennoch immer mit der Zeit gegangen. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, hat die Hoteliersfamilie im vergangenen Jahr eine quantitative und qualitative Erweiterung ihres Betriebes durchgeführt. Das Projekt, ausgearbeitet und realisiert in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten Günther Fritz aus Glurns und begleitet vom Baumanagement des HGVs, konnte nach einer Bauzeit von rund acht Monaten im Dezember erfolgreich abgeschlossen werden, so dass bereits zu Weihnachten die ersten Gäste die neuen Zimmer und Suiten beziehen konnten.
Bei der Analyse des ursprünglichen Gebäudeensembles wurde ein architektonisches Konzept ausgearbeitet, welches eine Beruhigung der Baukörper mit gleichzeitig moderner Architektursprache zum Ziel hatte. Den bestehenden Baukörpern sah man die Tourismusarchitektur der 1990er Jahre an, daher wurde der Hauptbaukörper des Hotels mit den oberen Zimmertrakten in eine ruhige schlichte Form umgebaut. Die unteren Stockwerke mit den Bereichen Eingang, Restaurant, Bar und Speisesäle wurden belassen und übernehmen nun im übertragenen Sinne die Funktion eines Sockels.
Im Zuge der Fassadengestaltung erhielten die neuen Außenwände eine unverwechselbare hinterlüftete Verkleidung aus dünnen, antrazithgrauen Schiefersteinplatten. Dieser Aufbau steht nun im Kontrast zum bestehenden Sockelbau, welcher sein ursprüngliches Dunkelrot beibehielt. Im Gegenzug zur äußeren schlichten Geometrie bzw. Rauheit der Materialien strahlen im Inneren des Hotels sämtliche Zimmer und Gästebereiche Gemütlichkeit und Wohlbefinden aus. Auch die Lobby im Eingangsbereich wurde neu und einladend gestaltet. Gediegen und harmonisch ist die Atmosphäre im komplett erneuerten Speisesaal mit angrenzendem Buffetbereich und einem gut bestückten Weinschrank.
Im neuen Alpine-Wellnessbereich sind ein Aromabad, ein Kneippbecken, Erlebnisduschen, eine kombinierte Bio- und finnische Sauna, ein Ruheraum sowie eine Teestation entstanden. Neben dem Schwimmbad finden die Gäste nun einen großzügigen Relaxraum mit Liegen und kuscheligen Nischen in Zirmholz, Fichte gedämpft und modischen Textilien. Im Obergeschoss befindet sich der neue Beauty- und Massagebereich und sogar ein Südtiroler Heubad für entspannende Momente. Das Hotel verfügt über einen Aufzug, zudem sind die öffentlichen Bereiche und drei Zimmer barrierefrei.
Die neuen Deluxe-Zimmer und Suiten wurden großzügig erweitert und sind ganz im aktuellen Alpine-Style gestaltet. Dank der Verwendung von natürlichen Materialien wie Zirm, Fichte und Eiche, der geschmackvollen Wohntextilien und der stimmigen Beleuchtung versprühen die Naturzimmer heimelige Gemütlichkeit. Für einen erholsamen Schlaf sorgen Boxspringbetten. Alle Zimmer verfügen über eine kleine Relaxecke und zum Teil zusätzlich über eine Schlafcouch. Die Familiensuiten haben eine Größe um die 50 Quadratmeter; ein besonderes Highlight in den Premiumsuiten ist eine private Infrarotsauna im Zimmer. In den Bädern wurden stylische Fliesen in Naturtönen verlegt. Unbedingt erwähnenswert ist der grandiose Weitblick von den Balkonen über den Reschensee und auf das Ortlermassiv.
Im Hotel Zum Mohren dreht sich alles um natürlichen Genuss. Die Urlaubstage beginnen schon frühmorgens mit allerlei Köstlichkeiten. Mittags und nachmittags werden die Gäste im Restaurant und der Konditorei Mohren Stuben von Juniorchefin Sabine und ihrem Team verwöhnt. Und abends erwartet die Hausgäste ein 5-Gänge-Wahlmenü mit kreativen Eigenkreationen von Küchenchef Dietmar.
Mit der qualitativen Erweiterung ihres Hotels ist es Familie Folie gelungen, ein attraktives Urlaubsdomizil am Reschenpass zu schaffen, in dem Gäste Erholung und Erlebnis für Körper und Geist finden.
Ingeborg Rainalter