Für eine Gesellschaft, die auf gegenseitigen Respekt aufbaut, hat sich Landeshauptmann Kompatscher ausgesprochen, der heute gemeinsam mit Euregio-Jugendlichen das KZ Auschwitz besucht hat.
„Der Besuch in den nationalsozialistischen Lagern hinterlässt tiefe Spuren“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher, der heute (7. Februar) gemeinsam mit den Jugendlichen der Europaregion das Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau besichtigte. „Zu sehen, dass so viele junge Menschen aus der ganzen Europaregion und aus ganz Italien sich dieser Erfahrung stellen und ihr Geschichtswissen vertiefen, stimmt mich aber hoffnungsvoll für unsere Zukunft.“
Südtirols Landeshauptmann war heute Morgen auf die Jugendlichen gestoßen, die sich mit dem „Zug der Erinnerung“ auf die Spuren der Geschichte gemacht hatten: Mit einer Gruppe junger Leute aus dem Pustertal besuchte er am Vormittag das Konzentrationslager Auschwitz und am Nachmittag mit Jugendlichen aus dem Trentino das Vernichtungslager Birkenau. „Auf dem Boden zu stehen, auf dem Hunderttausende wehrloser Menschen – Juden, Sinti, Homosexuelle oder einfach politische Gegner – ihrer Freiheit, ihrer Würde und ihres Lebens beraubt wurden, diesen Ort des völkermörderischen Wahnsinns zu sehen und diese Erfahrung mit vielen jungen Menschen zu teilen, festigt die Überzeugung, dass es notwendig ist, jederzeit bedingungslos für die Menschlichkeit und die Werte der Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einzutreten“, sagte Kompatscher.
Respekt als Grundhaltung
Fünfundsiebzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz könne das Gedenken an die Millionen von Opfern nur dazu führen, „noch fester an die gemeinsamen europäischen Werte zu glauben und die nationalistischen Bestrebungen, die hier und da in Europa aufkeimen, entschieden zu verurteilen“. Im Gespräch mit den Jugendlichen aus der Europaregion hob Landeshauptmann Kompatscher die Bedeutung und den Erinnerungswert der Reise hervor: „Diese Reise macht euch zu Zeugen einer der dunkelsten Kapitel der menschlichen Geschichte. Diese Erfahrung und die Erinnerung daran ermahnen euch dazu, die Menschenrechte zu verteidigen – überall und zu jeder Zeit. „Was Südtirol betrifft, so erinnerte der Präsident daran, „dass unser Land oftmals nur als ‚Land der Opfer‘ dargestellt wurde, dass es aber auch unter uns Täter und Mitläufer gab“. Gerade auch deshalb müsse man sich den Leitsatz „Nie wieder Nationalismus, nie wieder Rassismus, nie wieder Verfolgung!“ zu Herzen nehmen und mit aller Entschlossenheit beachten und verteidigen. Kompatscher dankte schließlich auch den Organisatoren der Organisation Deina, „die Jahr für Jahr Energie und Zeit zur Verfügung stellen, um die Erinnerung an das, was geschehen ist, am Leben zu halten, damit es nie wieder geschehen möge.“ (LPA/fgo/jw)