Die Passeirerin Evelin Lanthaler hat in dieser Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.
In der russischen Hauptstadt Moskau ist die Saison der Naturbahnrodler mit den Europameisterschaften zu Ende gegangen. Am 21. Februar krönte Evelin Lanthaler dabei eine überragende
Saison mit dem EM-Titel
Auf der verkürzten „Spatzenhügel“-Bahn gab es extrem knappe Entscheidungen. Titelverteidigerin Lanthaler (11,38 Sekunden) gewann mit gerade mal drei Hundertstel Sekunden Vorsprung auf Lokalmatadorin Jekaterina Lawrentjewa. Bronze ging an die Österreicherin Tina Unterberger, die um vier Hundertstel langsamer war als Lanthaler. Die Laaserin Greta Pinggera (+0,24 Sekunden) landete auf dem vierten Platz. Für Lanthaler war es der dritte EM-Titel in Folge nach Passeier 2016 und Winterleiten (Österreich) 2018. „Angesichts der frühlingshaften Temperaturen war das Eis auf der Bahn gar nicht schlecht. Ich wäre natürlich gerne von ganz oben gefahren, aber mehr ging einfach nicht. Diesmal war eine feine, gefühlvolle Fahrweise der Schlüssel zum Erfolg“, analysierte Lanthaler das Rennen. Die Passeirerin blickt ohnehin auf eine überragende Saison zurück. Den Gesamtweltcup entschied sie mit sechs Siegen in sieben Rennen souverän für sich. Nach 2016, 2018 und 2019 holte sie bereits im vorletzten Saisonrennen ihren insgesamt vierten Gesamtweltcupsieg. Von den letzten 18 Weltcuprennen hat Lanthaler saisonübergreifend 16 Rennen für sich entschieden.
Sieg bei Heimrennen
Unter anderem triumphierte Lanthaler bei ihren Heimrennen im Passeiertal Mitte Jänner. Die Lokalmatadorin holte in beiden Durchgängen Bestzeit und setzte sich schließlich in 1.50,55 Minuten mit exakt einer Sekunde Vorsprung auf die Oberösterreicherin Tina Unterberger durch. Auch in den spektakulären Verfolgungsrennen, die im Passeiertal stattfanden, war Lanthaler nicht zu schlagen und setzte sich im 16-er Feld der Damen durch. Die Lokalmatadorin wies im Finale, das 4 Athletinnen bestritten, Unterberger, Pinggera und die Österreicherin Michelle Diepold in die Schranken. Lanthaler glückte mit einer Zeit von 54,86 Sekunden eine Traumfahrt. „Ich bin natürlich sehr froh, dass ich auch vor meinen Leuten gewinnen konnte. Es ist immer etwas ganz Besonderes, hier auf meiner Heimbahn zu fahren“, gab sie nach ihren Heimrennen zu Protokoll. Auch in der kommenden Saison möchte die 28-Jährige, die aus Platt in Passeier stammt und mittlerweile in St. Martin in Passeier wohnt, weiter angreifen.
Michael Andres