Zahlreiche Bibliotheken arbeiten landesweit nach Qualitätsstandards: Dazu unterziehen sie sich regelmäßig einer externen Qualitätsprüfung. Das 300. dieser Audits erfolgte in der Bibliothek in Altrei.
Insgesamt 76 öffentliche Bibliotheken, das Landesamt für Bibliotheken und Lesen sowie der Bibliotheksverband Südtirol verfügen derzeit über ein gültiges Qualitätszertifikat. Kürzlich wurde an der Öffentlichen Bibliothek Altrei das dreihundertste Auditverfahren erfolgreich abgeschlossen. Zusammen mit allen anderen Bibliotheken, die sich im Laufe des Jahres diesem Leistungs- und Qualitätsverfahren unterzogen haben, erhält die Bibliothek Altrei voraussichtlich im Herbst das Zertifikat – vorausgesetzt die Sicherheitsmaßnahmen lassen es zu.
Gemeinsam mit den Bibliotheken haben das Amt für Bibliotheken und Lesen in der Kulturabteilung des Landes sowie der Bibliotheksverband Südtirol das Qualitätssicherungsverfahren entwickelt. Die Bibliotheken melden sich selbst zum Audit. Abschließend erhalten sie zusätzlich zum Zertifikat ein Feedback darüber, ob ihre bibliothekarische Tätigkeit den festgelegten Standards entspricht oder wo sich ihre Tätigkeit optimieren lässt.
Für den zuständigen Landesrat Philipp Achammer ist die Qualitätssicherung und -weiterentwicklung, die Südtirols Bibliotheken im Rahmen der Audits seit nunmehr über 15 Jahren erfahren, ein Beweis dafür, „wie professionell und gleichzeitig innovativ“ öffentliche Bibliotheken in Südtirol sind. Sie seien keine Auslaufmodelle aus der Vergangenheit, im Gegenteil: „Sie erfüllen einen wesentlichen Bildungsauftrag in unserer Gesellschaft und sind somit unverzichtbar für eine Wissens- und Informationsgesellschaft“, betont der Landesrat.
Das Landesamt für Bibliotheken und Lesen steuert den gesamten Zertifizierungsprozess, zu dem schriftliche Unterlagen, ein Rundgang durch die Bibliothek vor Ort sowie ein Fachgespräch mit der Bibliotheksleitung zählen. Auf dieser Grundlage bewerten die ausgebildeten Auditorinnen und Auditoren, ob die Standards eingehalten werden, wo es Abweichungen oder Optimierungspotenziale gibt. Den Bericht übermitteln sie an das Amt für Bibliotheken und Lesen mit dem Vorschlag, gegebenenfalls das Zertifikat mit drei Jahre Gültigkeit auszustellen.
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Qualitätsansatz, so die Rückmeldung aus dem Amt für Bibliotheken und Lesen, seien überwiegend positiv: Nicht nur Bibliothekarinnen betonen, dass sich der Stellenwert innerhalb der Gemeinde ändere, wenn man auf das Qualitätszertifikat verweise. Auch Kulturreferenten unterstreichen, dass die eigene Ortsbibliothek anders – professioneller – wahrgenommen werde. (LPA/eb)