Für viele Wege soll das Rad zum Mobilitätsmittel erster Wahl werden. Dafür braucht es Infrastrukturen wie die neue Fahrradbrücke über den Eisack in Bozen/Kampill, die am 24. August eröffnet wurde.
Vorfahrt für das Fahrrad in Südtirols Mobilität: Gerade, wenn es um kurze, alltägliche Wege geht, soll das Fahrrad künftig bei den Mobilitätsmitteln die erste Wahl sein. Um besonders die städtischen Bereiche vom individuellen motorisierten Verkehr zu entlasten, stehen Verbesserungen im ganzen Land an.
Neue Brücke in Bozen/Kampill nun für Radler und Fußgänger offen
In Bozen haben Land, Bezirksgemeinschaft Salten – Schlern und Gemeinde Bozen ihre Kräfte gebündelt, um eine neue Infrastruktur für Radpendler und Fußgänger in der Landeshauptstadt zu schaffen und ein Teilstück des bestehenden Radwegs zu verbessern. Die neue Rad- und Fußwegverbindung mit dem Gewerbegebiet „Kampill-Center“ und dem Milchof „MILA Bozen“ wurde heute, 24. August, eröffnet und bereits befahren.
Fokus auf klimafreundliche Mobilität und passende Strukturen
„Südtirol soll sich zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität entwickeln. Deshalb gilt es, Verkehr zu vermeiden, umweltfreundliche Mobilitätsmittel zu nutzen und die Mobilität insgesamt zu verbessern. Dafür arbeiten wir in der Landesverwaltung ressortübergreifend sowie mit den Bezirksgemeinschaften und den Gemeinden zusammen. Das Fahrrad als Mobilitätsmittel soll besonders im städtischen Bereich immer wichtiger werden“, betonte der Landeshauptmann bei der Übergabe der neuen Brücke.
Dies unterstrich auch der Mobilitätslandesrat: „Besonders im Nahbereich ist das Rad eine gute und oft sogar schnellere Alternative zum eigenen Auto und zudem ist es leise, sauber und gesund. Allerdings brauchen wir auch geeignete Infrastrukturen, die das Radfahren unterstützen, wie die neue Brücke in Bozen/Kampill.“
Vorteile für umliegende Betriebe und das Verkehrsnetz
Durch die neue Radinfrastruktur könnten mehr Mitarbeiter das Rad nutzen, was nicht nur unkompliziert, günstig und gesund für diese sei, sondern auch die Betriebe in punkto Erreichbarkeit attraktiver mache, hoben die Vertreter der umliegenden Unternehmen hervor.
Auch der Präsident der Bezirksgemeinschaft und die Gemeindevertreter unterstrichen, dass das sanierte Teilstück des Radweges und die neue Brücke wichtig für das Fahrradwegenetz von Bozen und Umgebung seien.
Brücke aus Stahl und Beton lässt Flussdurchlauf unverändert
Die neue Fahrrad- und Gehwegbrücke mit einer Spannweite von rund 70 Metern überquert den Eisack ohne Zwischenstützen. In der Mitte ist die Brücke sieben Meter hoch. Die Tragstruktur ist 6,75 Meter breit und besteht aus verzinkten und farbbeschichteten Stahlträgern in Form eines Fischbauchskelettes. Im unteren Bereich besteht die Brücke aus Stahlbeton und ist mit Blech abgedeckt. Die Fahrbahn für die Radfahrer und der Gehweg und Fußgänger ist asphaltiert. Der Vorteil der gewählten Bauart besteht darin, dass sich unterhalb der Fahrbahn keine konstruktiven Elemente befinden, die die Schiffbarkeit des Flusses behindern könnten. Somit bleibt der Durchgang zwischen den beiden Ufern des Flusses unverändert, erklärte der Projektant der Fischbauchträgerbrücke Klaus Gummerer. Land und Gemeinde haben gemeinsam 1,7 Millionen Euro in die neue Verkehrsinfrastruktur investiert, davon die Gemeinde 400.000 Euro. (san)