Herbstwege um Völlan

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Herbstwege um Völlan

Weinreben, Äpfel, Edelkastanien – damit ist im Burggrafenamt ein Begriff verbunden: Herbst! Vom Talboden über einen Waalweg, an Höhe gewinnend, am Kirchlein St. Georg und uralten Höfen vorbei ins Mittelgebirge und in weiter Runde zurück.

St. Georg auf dem Weg von Lana nach Völlan

Diese sonnige Wanderung ist gerade recht für die nun kürzer werdenden Tage. Von der Haltestelle aus, gegenüber dem Busbahnhof am Gasthof Teiss, gehen wir in dieselbe Richtung weiter über die Brücke. Die Falschauer fließt hier, direkt aus der wilden Gaulschlucht kommend, bereits etwas gesitteter und bedächtiger.

Über den Brandis-Waalweg
Das erste Sträßchen nach rechts führt durch die Fußgängerzone quer zur Gampenpass- straße, die wir nun nach rechts gehen. Am Parkplatz vorbei müssen wir auf dem Gehsteig kurz die vielbefahrene, unter Mussolini erbaute Passstraße aufwärts bis zum großen Schild, das den Beginn des Brandiswaalweges anzeigt. Herrlich, zwischen Kulturgründen und dem sich daran anschließenden Laubwald, schlängelt sich der leider meist nicht mehr sichtbare Waal gegen Süden. Jedoch der ebene Spazierweg ist bei Joggern genauso beliebt wie bei vielen Gästen. Vor uns liegt wie auf einem Präsentierteller das langgestreckte Dorf Lana mit seinen zahlreichen Kirchen, deren Türme uns grüßen.

Zum Sankt-Georgs-Kirchlein
Schließlich kommen wir zu einem aufwärts führenden, uralten Plattenweg. Nun folgen wir der Markierung 1 A, der alten Verbindung zwischen Lana an der Talsohle und Völlan im Mittelgebirge. Der Weg zieht sich höher und höher und schließlich einer Mauer entlang zur Gampenstraße. Auf sicherem Fußsteig müssen wir dieser kurz entlang, überqueren sie und wandern hinauf zur St.-Georgs-Kirche. Bereits im 7. Jahrhundert stand hier eine karolingische Holzkirche, der heutige, gotische Bau entstand im 14. Jahrhundert. Nach kurzer Trinkpause wandern wir weiter zur Völlaner Straße, überqueren diese und folgen dem Brünnlerweg in Richtung Völlan. Vom Asphaltweg kommen wir bald wieder zum alten Plattenweg. Abwechslungsreich geht es weiter, in südlicher Richtung wird der prähistorische Hügel von Sankt Hippolyt sichtbar.

Am Aichholzer Hof vorbei

Weinberge über Lana

Wir kommen zu einer Kapelle und der Abzweigung. Wir wählen den Weiterweg nach links, der landschaftlich viel schöner ist. Am geschichtsträchtigen Aichholzer Hof mit seinem Doppelbogenfenster, den Ochsenaugen und dem Krüppelwalmdach vorbei wird rechts oben die Mayenburg sichtbar. Nun geht es noch kurz, aber steil hinauf – dann sind wir bereits in der Dorfmitte von Völlan. An der Hauptstraße müssen wir wenige Schritte abwärts, überqueren diese am Zebrastreifen und gehen nun über Treppen ein schmales Gäss­chen hinauf zur Kirche, die dem heiligen Severin geweiht ist. Die Seitennische gegen Osten birgt das einstige Presbyterium mit schönen, gut erhaltenen Fresken. Zu einer Seite herein, zur andern hinaus, erreichen wir die Straße.

Dem Kastanien-Erlebnis-Weg entlang
Wir folgen ihr aufwärts, die Abzweigung zum Bauer am Stein nicht beachtend, am Sportplatz vorbei und kommen zu einem kleinen Biotop, dem Weinreichmoos. Nun haben wir den höchsten Punkt erreicht. Wir können, entweder hier, bzw. einige Schritte weiter beim „Wiesguter Bödele“ oder aber in einer der Gaststätten von Völlan unseren Hunger stillen. Über den nicht mehr asphaltierten Winkelweg, am Wiesguter Bödele vorbei haben wir nun einen sehr schönen Abschnitt vor uns. An uralten Kastanien entlang wandern wir über einen schmalen Weg leicht abwärts. Vorbei am „Mair am Turm“ nehmen wir den „Werrenbergweg“ und kommen schließlich zu einer Straße. Wir folgen dem Wegweiser Oberlana, müssen nun ein Stück die Asphaltstraße abwärts, bei der Abzweigung nach links den Rateiser Weg, unter dem dicken Wasserrohr hindurch bis zu den nächsten Wegweisern.

Pfarrkirche St. Severin in Völlan

Die Blasbichler Kapelle

Die Blasbichlkapelle am Ende der Gauschlucht

Ab jetzt bleiben wir auf der Markierung 6 und es gilt nun, immer gut auf die Wegweiser zu achten. Durch Obstwiesen geht es abwärts, mal nach rechts, mal nach links. Vor einer Föhre steht wieder ein Schild. Hier geht es kurz eben weiter, wir kommen an einem Bildstock vorbei, plötzlich zur erst im letzten Moment sichtbaren Blasbichler Kapelle. Ein guter Platz für eine letzte Rast, ehe es steiler am Rand der tief unten sichtbaren Gaulschlucht durch den Wald abwärts geht. An einem Bauernhof vorbei kommen wir auf die schmale, alte Völlaner Straße und über diese sind wir binnen kurzem wieder in Lana.

von Christl Fink

 

 

 

INFO

Anfahrt: Mit dem Bus 211 von Meran bis zum Busbahnhof von Oberlana, oder mit dem Auto nach Oberlana in Richtung Gampenpass zum Parkplatz am Beginn der ansteigenden Gampenpass-Straße, gegenüber der Druckerei Gruber.
Ausgangspunkt: Busbahnhof Oberlana bzw. Parkplatz gegenüber Druckerei Gruber
Gehzeit: insgesamt rund 4 Std.
Start > St. Georg: 1 Std. > Völlan: 45 Min. > Lana: rund 1.30 – 2 Std.
Beste Zeit: Frühjahr, Herbst, Winter bei trockenen Wegen