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Mein Traumhaus

Was ein Traumhaus ausmacht, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Gelingenden Bau- oder Kaufvorhaben ist jedoch eines gemein: eine fundierte Planung und Vorbereitung. So wird der Traum vom Eigenheim zu einer schönen Herausforderung.

Für die meisten ist ein Traumhaus ein Wohlfühlort für die Familie

Ob man ein Haus neu bauen, sanieren oder schlüsselfertig kaufen möchte – Grundvoraussetzung ist immer eine solide Hausfinanzierung. Dem voraus geht eine individuelle Bestandsaufnahme: Welche Eigenmittel sind vorhanden? Wie viel Geld wird für das tägliche Leben benötigt? Wie hoch kann gegebenenfalls eine monatliche Rückzahlungsrate sein? Es gilt: Kein Eigenheim um jeden Preis. Sicherheitspuffer sollten zudem auf jeden Fall eingeplant werden. Den Grundstock einer individuellen Finanzierung bildet die bisher gezahlte Miete. Mindestens 20% der Gesamtsumme des Vorhabens sollte die Käuferfamilie vorab aus Eigenkapital beisteuern können. Der Großteil der Finanzierung wird folglich meistens durch Fremdkapital ergänzt. Es empfiehlt sich, frühzeitig eine professionelle und vertrauenswürdige Beratung zu Rate zu ziehen. Jedes Projekt sollte an die jeweiligen Bedürfnisse der Bauherren angepasst werden. Von der finanziellen Selbsteinschätzung über passende Kreditinstitute bis hin zu möglichen Förderungen.

Ein Traumhaus entsteht
Das passende Grundstück wurde gefunden, die Baugenehmigung liegt vor, ein verlässlicher Baupartner steht zur Seite. Unabhängig davon, ob ein Fertig- oder Massivbauhaus in der Gunst der Bauherren ganz oben steht, eine Kernsanierung oder Aufstockung erfolgt, ein Reihen- oder Mehrgenerationenhaus entsteht – Wünsche, Ansprüche und Bedürfnisse der gesamten Familie sollten klar kommuniziert werden. Ein Besuch auf einer Fachmesse oder in einem Musterhauspark kann dabei helfen, einen realistischen Eindruck verschiedener Optionen zu gewinnen. Alle nötigen Behördengänge und Bewilligungen zeitnah abzuwickeln, ist beim Projekt Traumhaus eine große Herausforderung. Die bürokratischen Seiten werden oftmals unterschätzt und reißen Bauherren bei Problemen aus ihren kühnen Träumen. Geduld, Vorbereitung und gute Nerven sind die halbe Miete. Wird ein Haus neu gebaut oder saniert, ist die Bauträgerfirma ein guter Ansprechpartner. Diese hat in der Regel bereits Erfahrung im Umgang mit Behörden. Vertrauenswürdige Makler können ebenso wertvolle Tipps geben, wie auch unabhängige Beratungsstellen.

Was macht (m)ein Traumhaus aus?
Diese Frage ist in erster Linie subjektiv zu beantworten. Was gefällt und realisierbar ist, sollte bestenfalls individuell miteinander verknüpft werden. Dennoch gibt es einige Merkmale, die sich in der Wunschvorstellung vieler widerspiegeln. Vor allem praktische Aspekte sind dabei ausschlaggebend:
• Reichlich Stauraum einplanen: Wo es viel Platz zum Verstauen gibt, lässt sich leichter Ordnung halten. Der Wohnraum wirkt entlastet und einladend. Besonders praktisch ist außerdem ein großer Vorratsschrank oder optimalerweise ein Vorratsraum neben der Küche. Auch auf einen trockenen Keller sollte nicht verzichtet werden.
• Ein schöner Außenbereich und pflegeleichter Garten: Gerade im Sommer lässt sich draußen herrlich Zeit verbringen. Die Küche, das Kinderzimmer oder Wohnzimmer können nach draußen verlegt werden. Passionierte Gärtner ausgenommen, sollte der Aufwand im Garten jedoch nicht ins Unermessliche steigen. Für die meisten steht ein eigener Garten nach wie vor hoch im Kurs. Alternativ eine großzügige Terrasse oder ein ansprechender Balkon.
• Zeitloses Design und hochwertige Materialien bevorzugen: Einrichtungsklassiker, wie ein großes gemütliches Sofa in gedeckten Farben, lassen sich je nach Lust und Laune durch Dekorationselemente verändern. Vorzugsweise empfiehlt es sich, gewisse Kernelemente klassisch zu halten und mittels kleiner Veränderungen den Wohnraum zu variieren. Es bietet sich bei einer im Eigenbesitz befindlichen Immobilie an, in hochwertige Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände zu investieren, die dafür langlebig sind. Auf Maß gefertigte Möbel sind eine dankenswerte Investition. Ein toller Nebeneffekt: Man unterstützt dadurch regionale Handwerksbetriebe und eine lokale Kreislaufwirtschaft.

Als Experten zum Thema „Mein Traumhaus“ haben wir mit Michael Demanega gesprochen. Demanega ist als Bauingenieur in Wien tätig und befasst sich umfassend mit Bauen und Baukultur. Eine Rückkehr nach Südtirol steht auf seiner persönlichen Agenda ganz oben.

Gibt es in Südtirol eine Tendenz zum „klassischen Traumhaus“?

Bauingenieur Michael Demanega

Michael Demanega: Diese Tendenz gibt es in Südtirol genauso wie auch anderswo. Ich würde sogar von einem zentralen Bedürfnis des Menschseins sprechen, weil der Wohnraum unsere äußere Hülle ist, in die wir unser ganzes Leben hineinprojizieren – im besten Fall über Generationen hinweg. Das eigene Traumhaus ist trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse ein zentraler Traum von uns allen. Freilich ist dieser Bau in Traum nicht allen vergönnt und ob die Verwirklichung dann letztlich auch gelingt, ist eine gänzlich andere Frage.

Lassen sich heute noch regionale Unterschiede in der Architektur und Bauweise erkennen?
In Südtirol gibt es wie auch im sonstigen Alpenraum eine traditionelle Auslegung des Traumhauses. Genauso wie in Vorarlberg sind die hohen handwerklichen Fertigkeiten im Umgang mit dem Material sowie die Eingliederung in die Umgebung bemerkbar. Auf der anderen Seite nimmt ein Teil des Bauens modernistische Züge an, wo es offenbar erwünscht ist, dass regionale Gegebenheiten nicht mehr ablesbar sind und der Entwurf als solcher eigentlich überall auf der Welt stehen könnte. Zwischen diesen beiden Polen spielt sich das Bauen in seinen zahlreichen Facetten ab.

Welche Tipps geben Sie angehenden Bauherren mit auf den Weg?
Wir sprechen heute sehr viel über Nachhaltigkeit, es ist aber nicht wirklich nachhaltig, wenn wir Häuser nach 30 – 40 Jahren abreißen, weil diese weder gestalterisch noch funktionell ihre ureigensten Anforderungen erfüllen. Wenn ich an die Wiener Gründerzeithäuser denke, dann sind diese auch nach 120 Jahren funktionell, qualitativ hochwertig, erfüllen ästhetische Bedürfnisse und sind an moderne Bauanforderungen anpassbar. Ich erachte es als wichtig, dass wir Gebäude verwirklichen, die uns über lange Zeit hinweg und nicht nur für den Moment glücklich machen. Dazu ist es meines Erachtens immer ratsam, sich an Planer und Handwerker zu richten, die unsere Ideen vom Wohnen verstehen und teilen.

Ihr persönliches Traumhaus: Wie würde dieses aussehen?
Ich denke, die besten Gebäude entstehen dort, wo man nicht nur eine hübsche Oberfläche produziert, sondern wo der Entwurf – von der Fassade bis zur Konstruktion – gesamtheitlich aufgefasst wird, wo das Bauen folglich eine sinnliche Beziehung mit uns eingeht und wo wir an den gesamten Lebenszyklus denken. Wenn ein Gebäude uns den Eindruck vermittelt, es sei der unverfälschte Ausdruck einer Umgebung und nicht mehr aus der Umgebung wegzudenken, weil es fast schon mit dem Boden und mit unserem Leben verwachsen ist – so wie bei historischer Bausubstanz –, dann macht uns das über lange Zeit hinweg glücklich. Mein Traumhaus würde ich als moderat modern, klassisch elegant und regional verwachsen bezeichnen.

 

Elektrotechniker: Alles unter Spannung

Elektrische Geräte sind nicht mehr wegzudenken. Somit braucht es kundige Techniker.

Elektrische Geräte sind nicht mehr wegzudenken. Somit braucht es kundige Techniker.

Oftmals hochkomplizierte und innovative Techniken sind das Aufgabenfeld des Elektrotechnikers. In kaum einem anderen Handwerksbereich entwickeln sich die Anforderungen so rasant.
Seit der Erfindung der Glühbirne hat sich in der Elektrotechnik vieles getan. Fast überall in der Technik ist heute Elektrotechnik verankert. Von der Zubereitung des Frühstückskaffees bis hin zur elektrischen Zahnbürste am Abend. Elektrotechniker – im all­gemeinen Sprachgebrauch heute noch Elektriker genannt – sehen sich dynamischen und sehr schnell verändernden Arbeitsinhalten ausgesetzt. Das beste Beispiel hierfür ist in der mobilen Kommunikation und intelligenten Vernetzung. Ein Ende der Innovationen ist nicht abzusehen. Der Beruf des Elektrotechnikers hat Zukunft und zählt zu den wichtigen Industriezweigen. Konkret umfasst der vielseitige Tätigkeitsbereich des Elektrotechnikers die Einrichtung und Wartung elektrischer Anlagen für Private bis hin zu großen Industrieanlagen – von der Produktionsstätte bis zum Endverbraucher. Die Ausführung der Arbeiten hat stets unter strenger Beachtung der geltenden Sicherheitsvorschriften und -normen zu erfolgen. Elektrische Anlagen werden geplant und realisiert sowie Maschinen und Anlagen von Elek­tro­technikern ein­gestellt, gewartet und repariert. Ihnen obliegt sowohl die Reparatur von Haushaltsgeräten als auch die Wartung von Blitzschutz- oder Überwachungsanlagen. Große In­dustrieanlagen, Steuerungsanlagen, Schalt- und Regeltechnik, Messtechnik, Signal- und Sprechanlagen, Kommunikationstechnik sowie unterschiedliche Arten von Informations- und Unterhaltungselektronik fallen in ihre Aufgaben. In Hinblick auf das riesige Arbeitsfeld spezialisieren sich vie­le Elektrotechniker auf Fachrichtungen und bilden sich stetig weiter. Einen unverzichtbaren Stellenwert nehmen heute Kenntnisse über Elektronik ein.

Theorie und Praxis
Die Lehrlingsausbildung findet im dualen System in einer Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb statt. Als formale Voraussetzung muss der Lehrling ein aufrechtes Arbeitsverhältnis in einem geeigneten Betrieb und ein Mittelschuldiplom vorweisen. Wer die vier Jahre Berufsschule erfolgreich gemacht und die Lehrabschlussprüfung bestanden hat, erhält den Gesellenbrief. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit, einen Meisterkurs zu besuchen, ein Spezialisierungsjahr oder die Aufnahme in ein maturaführendes Bildungsjahr anzustreben. Als Berufsanforderung sind neben mathematischen Fähigkeiten Freude an elektrischen und elektronischen Apparaten, verlässliche und verantwortungsbewusste Arbeitsweise und ein Grundbewusstsein für technische und logische Zusammenhänge anzuführen. Derzeit arbeiten in Südtirol 2211 Elektrotechniker in 704 Betrieben. Die Arbeitsmöglichkeiten sind hierbei vielfältig. So werden Elektrotechniker klassisch in handwerklichen Elektro- bzw. Installationsbetrieben, industriellen Betrieben, in Energieversorgungsunternehmen oder in größeren Betrieben für Anlagen/Kraftwerksbau gesucht. Ebenso im öffentlichen Dienst, wie der Sanität, Landesverwaltung oder in Gemeinden. Den Elektrotechnikern steht auch die Möglichkeit einer selbstständigen Tätigkeit in einem eigenen Betrieb offen.

von Jasmin Maringgele