Zusammen ist man erfolgreicher, so das Motto der neu gegründeten Burggräfler Spielgemeinschaft BSG Algund-Schenna.
Die neue Spielgemeinschaft im Südtiroler Handball sollte kürzlich bei einer großen Feierlichkeit vorgestellt werden. Aber: Die Coronavirus-Krise machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Die Grundsteine der neuen Spielgemeinschaft reichen auf das Frühjahr zurück. Es kam der Corona-Lockdown und für Spieler und Funktionäre eine schwierige Zeit. Als dieser im Juni gelockert wurde, begannen die Vereine sich auf die anstehende Saison 2020/2021 vorzubereiten. So trafen sich die beiden Handball-Sektionsleiter, Christian Pircher (ASC Schenna Handball) und Steffen Müller (Algund Handball), um über mögliche Synergien und Bündelungen der beiden Damenteams zu beraten. „Über die letzten Monate waren viele Sportlerinnen, die langjährig in unseren Vereinen sportlich engagiert waren und verschiedene Meisterschaften bestritten haben, zur Untätigkeit gezwungen“, erinnert Steffen Müller.
Diesen Stillstand zu beenden und von den jüngsten bis zur allgemeinen Klasse zu reaktivieren sei für alle Vereine im Land ein schwieriges Unterfangen.
Die Rahmenbedingungen für den Mannschaftssport, insbesondere im körperbetonten Handballsport sind schwierig und bedürfen eines deutlich höheren Aufwands als früher.
Alte Rivalitäten begraben
Auch aus diesen Gründen ist die Idee der Burggräfler Spielgemeinschaft, kurz BSG, geboren, um den handballbegeisterten Mädels und Damen beider Sektionen neue Perspektiven zu geben und alte Rivalitäten zu begraben. Der ASC Schenna und der ASC Algund, welche seit Jahren erfolgreich mit ihren Damenteams in der zweithöchsten Spielklasse, der Serie A2, spielen (Schenna sogar einige Jahre in der höchsten Spielklasse A1) haben sich das Ziel gesetzt ein gemeinsames Team, die Burggräfler Spielgemeinschaft BSG Algund/Schenna zu gründen. Die Senioren-Teams beider Vereine bilden nun eine Trainingsgruppe.
Seit Juni bereiten sich die Damenteams auf die kommende nationale Meisterschaft der Serie A2 vor. „Waren es zu Beginn Einheiten am Algunder Beachvolleyplatz und Fitness-Trainings im Freien, wird seit Ende August die Algunder Sporthalle genutzt. Zusammen mit Summit-Fitness in Sinich verfügt die BSG somit über optimale Trainingsbedingungen und kann in Gruppen arbeiten“, erklärt Steffen Müller. Gecoacht werden die Mädchen von einem kompetenten Trainerteam, bestehend aus Cheftrainer Lukas Waldner, dem langjährigen Kapitän des SSV Bozen sowie Peter Gerstgrasser, ebenfalls lange Jahre Führungsspieler und Kapitän des SC Meran. Komplettiert wird das Trio von Adam Klimek, der viele Jahre in der Serie A1 im Tor stand und die Torfrauen betreut. Für die diesjährige Saison sind zwei Teams gemeldet, welche sich aus Spielerinnen beider Vereine zusammensetzen. Zielstellung ist dabei, dass alle Sportlerinnen auf gleich hohem Niveau trainieren können. „Dies soll helfen, Erlerntes und Neues auf dem Spielfeld um- und einsetzen zu können. Jüngere Spielerinnen erhalten ebenso genügend Spielpraxis und Spielanteile, um das Erlernte umsetzen zu können“, weiß der Algunder Sektionsleiter Steffen Müller. Vorallem gehe es darum, das Projekt der Spielgemeinschaft „zum Laufen zu bringen und die Freude am Handball zu vermitteln und nach außen zu tragen.“ Mittelfristig ist der Anspruch sich als neues Leistungszentrum, im Damenhandball der westlichen Landeshälfte zu etablieren. „Die Jugendarbeit spielt dabei eine entscheidende Rolle und soll zukünftig auch gebündelt werden, damit wir für alle Altersgruppen optimale Bedingungen schaffen können“, betonen Müller und Pircher.
Michael Andres