Ob Einfamilienhaus, zur Miete oder Zweitwohnsitz: Den Wunsch nach einem sicheren Zuhause haben alle Bewohner. Dabei beschränkt sich die Sicherheit der vier Wände nicht nur auf die Vermeidung von Einbrüchen. Gefahrenvermeidende Baumaßnahmen, sinnvolle Versicherungen oder auch Kindersicherheit sind wichtige Schlagworte.
von Jasmin Maringgele
Beim Thema Sicherheit denken viele in erster Linie an mögliche Haus- oder Wohnungseinbrüche. Die meisten Einbrüche lassen sich in den Herbst- und Wintermonaten feststellen. Diese werden überwiegend tagsüber und nicht nachts verübt – also genau dann, wenn die Täter vermuten oder wissen, dass niemand zuhause ist. Für die meisten Eigentümer ist Einbruchsschutz aber erst dann ein relevantes Thema, sobald bei ihnen selbst oder in der Nachbarschaft eingebrochen wurde. Einen hundertprozentigen Schutz vor Einbrüchen gibt es nicht, aber durch einfache Verhaltenstipps und Sicherheitssysteme lassen sich die Hürden signifikant erhöhen. Denn: Haben es die Täter innerhalb von drei bis fünf Minuten nicht geschafft ins Innere zu gelangen, suchen sie zumeist das Weite. Fenster, Türen oder Tore sollten immer abgeschlossen werden – nicht nur die Türe ins Schloss ziehen, sondern den Schlüssel umdrehen. Auch, wenn man nur kurz das Haus verlässt. Ebenso Fenster, Balkon- und Terrassentüren, welche bestenfalls über abschließbare Griffe verfügen. Gekippte Fenster sind wie offene Fenster. Dazu gehören auch Kellerfenster und Lichtschächte, die aus Sicherheitsgründen mit einem befestigten Gitterrost abzudecken sind. Ein zweiter Haustürschlüssel sollte nie unter der Fußmatte oder an anderen Stellen außerhalb der Wohnung deponiert werden. Einbrecher kennen die vermeintlichen Verstecke! Wer eine gute Nachbarschaft pflegt, kann einen Ersatzschlüssel bei einem Nachbarn platzieren. Es bietet sich zudem bei Abwesenheit an, einen vertrauenswürdigen Nachbarn darum zu bitten, den Briefkasten zu leeren oder die Pflanzen zu gießen. Damit erweckt man nicht den Anschein, für unbestimmte Zeit nicht zuhause zu sein. Eine Zeitschaltuhr, welche in Räumen zu unterschiedlichen Zeiten Licht macht oder ein Radio aktiviert, kann eine gute Investition sein. Die Rollläden sollten – nach Möglichkeit – nicht den ganzen Tag über geschlossen sein.
Die Sicherheitsindustrie bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um das eigene Zuhause sicherer zu machen.
Sogenannte SmartHome-Systeme sind heute bei den meisten Neubauten Standard, lassen sich allerdings auch nachträglich noch in bestehenden Häusern und Wohnungen installieren. Die Angebote reichen von modernen Schließanlagen mit Fingerabdruck-Systemen, elektrischen Rollläden oder speziellen Fenstersicherungen bis hin zu Kameras, welche mit dem Smartphone verbunden sind. Alle Maßnahmen stellen eine wirksame Barriere gegenüber Eindringlingen dar. Spezialisierte Fachhändler finden für ihre Kunden und deren Ansprüche passgenaue Sicherheitssysteme.
Schutz vor Feuer und Rauch
Schäden durch Feuer, Blitz, Rauch oder Gas können schwerwiegende Folgen haben. Oftmals sind es Kleinigkeiten, wie eine vergessene Kerze oder ein durchgebrannter Toaster, die Brände auslösen. Schwel- und Kabelbrände sind tückisch und bleiben oft lange unbemerkt. Bereits bei der Planung eines Neubaus lassen sich Maßnahmen zum Brandschutz vom Keller bis zum Dach realisieren. Früherkennungssysteme wie Rauchmelder lassen sich auch nachträglich installieren, griffbereite Feuerlöscher ebenso. Viele Gase – wie etwa Kohlenmonoxid, Erdgas und Flüssiggas – sind schwer gesundheitsschädigend oder brennbar. Sie werden von den Bewohnern nicht wahrgenommen und können verheerende Auswirkungen haben. Gasmelder warnen bei erhöhtem Gasgehalt in der Luft und funktionieren dabei ähnlich wie ein Rauchmelder.
Unfallgefahren für Kinder minimieren
Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Besonders in Hinblick auf Kinder sollte deswegen frühzeitig an die Sicherheit im eigenen Haus gedacht werden. Positiv für die Eltern: Wer die eigene Wohnung kindersicher macht, trägt wesentlich dazu bei, Unfälle im Haushalt allgemein zu vermeiden. Besonders gravierend sind für Kinder Unfälle mit Verbrennungen, Verbrühungen, Vergiftungen und Strom. Daher gilt bei der Unfallprävention die Devise, Gefahrenquellen aus Kinderaugen zu bewerten.Steckdose, Türschwellen und Treppen sind offensichtliche Gefahrenzonen und können leicht gesichert werden. Töpfe und Pfannen auf heißen Herdplatten werden von Kindern gerne heruntergerissen. Deswegen sollten die Griffe immer nach hinten gedreht werden, ein Herdgitter bietet zusätzlichen Schutz. Scharfe oder gefährliche Gegenstände – Messer oder Elektrogeräte – sollten immer unerreichbar aufbewahrt werden und Kinder über die Gefahr informiert sein.
Verschluckbare Kleinteile wie Batterien oder Knöpfe und Plastiktüten sollten nicht herumliegen, ebenso wenig wie Kabel, Schnüre oder Kordeln – kleine Kinder können sich damit strangulieren. Giftige Substanzen wie Medikamente, Putzmittel oder auch Alkohol sollten immer in verschließbaren Schränken aufbewahrt werden. Regale und Schränke lassen sich mit wenig Aufwand an der Wand fixieren, damit sie nicht kippen. An scharfen Ecken und Kanten von Möbeln kann man zudem Schutzkappen anbringen. Fenster oder Balkontüren sollten nie offenstehen und Aufstiegshilfen wie Sessel oder Tische sind bestenfalls zu entfernen.
Es gibt spezielle Fenstergriffe oder Kindersicherungen, damit Fenster nicht zum Sicherheitsrisiko werden. Beim Baden oder Schwimmen dürfen Kinder niemals unbeaufsichtigt sein, denn bereits ein niedriger Wasserstand kann bei Kleinkindern zum Ertrinken führen.
Daher sollten Schwimmbecken, Biotope oder Bäche stets eingezäunt sein. Eine weitere Gefahrenquelle ist Feuer. Streichhölzer oder Feuerzeuge müssen stets außer Reichweite von Kindern gelagert werden. Je nach Alter kann man das Kind über die Gefahr von Feuer aufklären und beispielsweise eine Kerze gemeinsam anzünden. Offenes Feuer oder brennende Kerzen sind für unbeaufsichtigte Kinder allerdings tabu. Das richtige Verhalten im Brandfall kann erlernt werden.