Zahlen aus dem Landesamt für biologische Produktion belegen deutlichen Anstieg ökologisch bewirtschafteter Flächen in Südtirol. LR Schuler: „Maßnahmen zeigen Erfolg, wir müssen weiter daran arbeiten.“
Südtirols Landwirte haben in den vergangenen sechs Jahren stark auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Dies belegen Zahlen des Landesamtes für biologische Produktion aus den Jahren 2015 bis 2020, die Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler nun öffentlich macht. Demnach ist die in Südtirol ökologisch bewirtschaftete Fläche um 82 Prozent gestiegen, die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 66 Prozent. Seit 2015 haben insgesamt 926 Betriebe auf biologische Landwirtschaft umgestellt.
Schuler verweist auf die verschiedenen politischen Ebenen, auf denen eine Ökologisierung der Landwirtschaft vorangetrieben wird: So haben die Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 konkrete Ziele für eine nachhaltige Entwicklung vorgegeben. Auch in der Europäischen Agrarpolitik ist die Nachhaltigkeit derzeit ein Schwerpunkt. Schließlich arbeitet auch die Südtiroler Landesregierung an Nachhaltigkeitsstrategien.
„Nachhaltigkeit“, sagt Schuler, „ist also ein erkennbar wichtiges Thema, mit dem sich die jeweiligen Sektoren auseinandersetzen und auf das sie entsprechend reagieren wollen.“ Landesrat Schuler hat dies mit seiner Strategie „LandWIRtschaft 2030“ getan. In dem im Mai vorgestellten Konzept macht er sich Gedanken zur Zukunft der Landwirtschaft in Südtirol und zeigt auf, welche konkreten Ziele er anstrebt und welche Maßnahmen, beispielsweise auch für die Ökologisierung, notwendig sind. Eines dieser Ziele ist es, die Bioflächen zu steigern, wobei die Umweltverträglichkeit und die Problematik des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln eine wichtige Rolle spielen. „Es gilt, die Erzeugung von Lebensmitteln mit dem Schutz der natürlichen Umwelt zu vereinbaren“, sagt der Landwirtschaftslandesrat: „Unser Ziel ist es, dass Südtirol der Obstgarten mit der größten Artenvielfalt Europas wird.“
Die Landesregierung hat deshalb in den vergangenen Jahren unterschiedliche Maßnahmen verabschiedet, um die Umstellung der Landwirtschaft auf ökologische Bewirtschaftung zu erleichtern. Über das Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum erhalten biologisch wirtschaftende Betrieben jährliche Prämien. Auch das Angebot an Aus- und Weiterbildung sowie Beratung im biologischen Anbau nimmt stetig zu.
Auch darauf sei der deutliche Anstieg an ökologisch bewirtschafteten Flächen und Betrieben zurückzuführen, zieht Schuler seine Schlüsse. Darauf düre man sich aber nicht ausruhen, fordert er: „Nur so können wir den Erhalt unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft erhalten.“ (np)