Niederlana ist vor allem für seinen Schnatterpeck-Altar bekannt. Sakralbauten, altehrwürdige Gebäude, ein großzügiger Golfclub, vielfältige Spazierwege und das spannende Obstbaumuseum laden zum Verweilen und Erkunden ein. Neben all den klein- und mittelständischen Betrieben weist Niederlana noch eine überraschende Besonderheit auf: köstlichen Fischgenuss.
von Jasmin Maringgele
Die siebtgrößte Gemeinde Südtirols – Lana – erstreckt sich von 300m im Ortskern bis auf 1.200m mit seiner Bergfraktion Pawigl. Demensprechend vielfältig präsentiert sich Lana – das Dorf selbst wird in Ober-, Mitter- und Niederlana unterteilt.
Erste urgeschichtliche Siedlungsspuren lassen sich auf den Hügelkuppen Kobaltbühel, Silackerbühel, Burghügel Braunsberg, Brandis und Leonburg finden. Erstmalig erwähnt wird Lana – damals als „Lenon“ – im Jahr 990. Im Jahr 1850 wird Niederlana mit den selbstständigen Orten Vill und Oberlana zur Großgemeinde Lana zusammengeschlossen und wächst seither immer weiter.
Als „KlimaGemeinde“ wird in Lana ein Fokus auf eine nachhaltige Energiepolitik gelegt. Das gemeindeinterne Energieteam erarbeitet gemeinsam mit externen KlimaGemeinde-Beratern Maßnahmen, um (s)eine umweltfreundliche und ressourcensparende Energiepolitik zu verbessern. Der laufende Kreativwettbewerb „KlimaGemeinde Lana“ lädt zur Gestaltung einer Ausstellung in der Freiluftgalerie Am Gries im Jahr 2022 ein. Dabei soll jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen: Ob malen, basteln, schreiben oder fotografieren – jedes Projekt zum Thema „KlimaGemeinde Lana“ kann noch bis Ende des Jahres anonym eingereicht werden. Bei einem Rundgang durch Niederlana kann viel des ursprünglichen dörflichen Charakters bestaunt werden. Zahlreiche Sakralbauten und Ansitze, sowie der beschauliche Brandis-Waalweg oder der Golfplatz, verweisen auf eine hohe Lebensqualität. Am berühmtesten und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, ist der Schnatterpeckaltar in der spätgotischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Der über 14 m hohe und 7 m breite Altar gilt als der größte und imposanteste Flügelaltar des gesamten Alpenraumes. Dieser wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts vom schwäbischen Bildhauer Hans Schnatterpeck und seinen Gesellen in 8-jähriger Arbeit geschaffen. Ein besonders interessantes Detail am Rande: Der Altar wurde von der damaligen Lananer Bevölkerung (ca. 800 Einwohner) selbst bezahlt – mit 1600 rheinischen Gulden (etwa dem Wert von drei Bauernhöfen) und acht Fuhren Wein.
In Niederlana haben sich über die Jahre zahlreiche unterschiedliche Betriebe angesiedelt, die zum stetigen Wachstum von Lana beigetragen haben. Einer davon ist der Familienbetrieb „Leiter Gastro Service“ mit seinem Groß- und Detailhandel. Peter Leiter leitet diesen Betrieb in zweiter Generation mit seiner Lebensgefährtin Julia, die für den Detailhandel verantwortlich ist.
Ernst Leiter wagte in den 1980er Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit und pachtete die heutige Forellenzucht Krebsbach in Niederlana. Seine Ehefrau Clothilde hat ihn tatkräftig unterstützt und man fing an die hiesige Gastronomie mit lebenden und verarbeiteten Forellen zu beliefern. Die Nachfrage nach veredeltem Fisch wurde größer und sie begannen Forellen und danach Lachs zu räuchern. Seit 35 Jahren wird nach der gleichen Methode und demselben Rezept geräuchert.
Auch heute findet man bei Leiter Gastro-Service Fische wie Forellen und Saiblinge in Beckenhaltung und das Fischsortiment wurde nach und nach erweitert. Meeresfische und Meeresfrüchte werden von den großen europäischen Fischmärkten importiert. Im Jahr 2014 zogen sie in das neue Betriebsgebäude in der Sonnenstraße und konnten dadurch alle heutigen Anforderungen für den Verkauf von Lebensmitteln erfüllen.
Lana und somit auch Niederlana ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen und hat sich verändert. Wie habt ihr diese Entwicklung wahrgenommen?
Peter Leiter: Sehr positiv! Wir haben alles im „Dorf“ was wir brauchen – auch als Familie. Man kennt und schätzt sich – wir arbeiten und wohnen gerne hier!
Was schätzt ihr an Niederlana als Standort?
Niederlana liegt für uns als Lebensmittellieferant verkehrstechnisch optimal mit der Anbindung an die MeBo. Und ansonsten leben wir gerne hier.
Mein Lieblingsort in Niederlana ist…?
Der Blick auf die Ruine Brandis und den Wasserfall auf dem Weg Nr. 1 Richtung Völlan vom Waalweg aus – mitten in der Natur – traumhaft!