Über 6300 Jugendliche haben in diesem Jahr ein Sommerpraktika absolviert – und zwar in 3850 Betrieben. Die Sommerpraktika stehen im Fokus von „Arbeitsmarkt News“ des Monats September.
42 Prozent der Jugendlichen haben in den vergangenen Monaten bei einem Sommerpraktikum Arbeitserfahrung gesammelt. 6300 waren in 3850 Betrieben im Einsatz. Die Zahlen, die nahe den Rekordwerten von 2019 liegen, hat die Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit veröffentlicht und analysiert sie in der Informationsschrift „Arbeitsmarkt News“ des Monats September.
Besonders viele Sommerpraktikanten im Gastgewerbe
Der Löwenanteil der Praktikanten sammelte im Tourismus Arbeitserfahrungen: über 2350 Jugendliche (und damit sogar etwas mehr als 2019). Es folgt der Handel mit über 1450 hospitierten Jugendlichen. Fast gleich viele Praktikanten wie 2019 waren im Handwerk beschäftigt: nämlich über 950. Die übrigen Branchen verzeichnen im Vergleich zum Rekordjahr 2019 Abnahmen. Bei den Berufen waren folgerichtig die häufigst genehmigten Tätigkeitsbereiche jene des Kellners beziehungsweise der Kellnerin mit 1400 Praktikanten. Zuwächse im Vergleich zu 2019 verzeichnen auch andere tourismusnahe Beschäftigungsbereiche wie das Hotelsekretariat.
Landesrat Philipp Achammer zeigt sich mit der Entwicklung zufrieden: „Dank des Engagements aller Beteiligten, insbesondere der Betriebe, konnten zahlreiche Jugendliche 2021 neben ihrer schulischen Ausbildung Arbeitserfahrungen in Form eines Praktikums sammeln.“ Der Wechsel von Theorie und Praxis sei in der modernen Arbeitswelt äußerst wichtig und für Jugendliche eine Chance, sich auf ihren beruflichen Werdegang vorzubereiten, unterstreicht Landesrat Achammer. „Wenn es uns in den nächsten Jahren noch besser gelingt, verstärkt Betriebe aus mehreren Branchen und insbesondere in den Städten für Praktika zu gewinnen, erweisen sich diese als zukunftsfittes arbeitsmarktpolitisches Instrument.“
Sommerpraktika spiegeln Arbeitsmarkt-Nachfrage wider
Auf die Tatsache, dass die gewählten Tätigkeitsfelder als Hinweise für gefragte Berufe auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt betrachtet werden können, macht der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Stefan Luther, aufmerksam: „Praktika in technischen, informationstechnischen und handwerkliche Berufen wie Tischler oder Elektriker sind auch im Vergleich zu 2019 stabil beziehungsweise sogar leicht angestiegen. Aber auch Dienstleistungen wie die Lagerhaltung sind gefragt. Das zeigt, für welche Berufe auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt eine Nachfrage von Seiten der Betriebe besteht.“
Vor allem Oberschüler und Oberschülerinnen haben Sommerpraktika durchlaufen. Drei von vier Praktikanten sind Oberschulabsolventen (4500); die Anzahl und der Anteil von Berufsschülerinnen, Berufsschülern und Universitätsstudierenden ist hingegen leicht rückläufig. Zudem zeigt sich, dass die Praktika besonders im Osten des Landes beliebt sind.
Erfahrungserhebung, um Sommerpraktika zu verbessern
Während der landesweite Anteil der Jugendlichen, die im Sommer 2021 Praktikaerfahrung gesammelt haben, bei 42 Prozent liegt, ist der Anteil in einigen Städten und stadtnahen Gemeinden unterdurchschnittlich. Jugendlichen aus ländlichen Gegenden scheint es leichter zu fallen, im Sommer eine Arbeitserfahrung zu sammeln.
Die positive Entwicklung in ländlichen Gegenden und bestimmten Sektoren müsse ausgedehnt werden, erläutert Abteilungsdirektor Luther. In den Bereichen, in denen Praktika häufig genützt würden, sei auf die Lernerfahrung für die Praktikanten zu achten. Hierzu laufe eine Umfrage des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung, zu der alle Sommerpraktikanten eingeladen wurden. Die Ergebnisse sollen für die Verbesserung der Praktika genutzt, informiert Luther. (red/jw)