Insgesamt 1334 Mal ist im Sommer 2020 in Südtirol um die Beendigung irregulärer Beschäftigungsverhältnisse angesucht worden. 90 Prozent der Verfahren wurden abgeschlossen.
Mit der Neustartverordnung, dem „Decreto Rilancio“ (Gesetzesdekret 34/2020 und Staatsgesetz 77/2020), hat der Staat in der Corona-Zeit die Möglichkeit geschaffen, irreguläre Arbeitsverhältnisse zu beenden und in reguläre umzuwandeln. In Südtirol wurden im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 15. August 2020 über das vom Innenministerium eingerichtete Online-Portal insgesamt 1334 Anträge auf Beendigung irregulärer Beschäftigungsverhältnisse gestellt.
Das Gros der Anträge, 1221 an der Zahl, betrifft häusliche Arbeitsverhältnisse. Hinzu kommen 113 untergeordnete Arbeitsverhältnisse. Die Landesabteilung Arbeit arbeitet auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem Regierungskommissariat in dieser Sache mit der Polizeidirektion zusammen.
Von den Anträgen, die von Arbeitgebenden in Südtirol eingereicht worden sind, wurden 90 erfolgreich bearbeitet: 1036 Anträge konnten mit der Unterzeichnung des Aufenthaltsvertrags zwischen dem Arbeitgebenden und dem Arbeitnehmenden abgeschlossen werden. Abgelehnt wurden 84, während für weitere 81 eine Annullierung beziehungsweise ein Rücktritt zu verzeichnen war.
Was die Staatsbürgerschaft der Arbeitgebenden angeht, die Anträge eingereicht haben, so handelt es sich in den Bereichen der untergeordneten Arbeiten (vor allem in der Landwirtschaft) ausschließlich um Inländer. Zwar waren auch bei den Antragstellenden im häuslichen Bereich die Mehrheit italienische Staatsbürger (57 %), doch kamen zahlreiche Ansuchen auch von Ausländern: Bei den Herkunftsländern liegen Pakistan und Albanien vorne, es folgen Kosovo, Bangladesch, Senegal, Indien, Peru und Marokko.
Was die Arbeitnehmenden ausländischer Herkunft betrifft, so wurden 48 verschiedene Staatsbürgerschaften erhoben. Im Bereich der untergeordneten Arbeitsverhältnisse liegen Personen aus Pakistan, Bangladesch und Albanien an der Spitze, während im Bereich der häuslichen Arbeit Pakistan, Albanien, Peru, Kosovo, Bangladesch und Marokko an erster Stelle stehen. (jw)