Der erste Eindruck eines Fahrzeugs ist seine „Hülle“. Besser gesagt die Karosserie. Diese entscheidet, ob uns ein Fahrzeug gefällt, ob es „cool“, langweilig oder modern wirkt.
Alles andere als guter Geschmack sind jedoch Dellen, Lackschäden und dergleichen. Ein Karosserieschaden ist ärgerlich, lässt sich im hektischen Straßenverkehr aber (leider) oft nicht vermeiden. Schon durch kleinere Zusammenstöße oder wenn ein Pkw den anderen streift, kann es zu teils erheblichen und sichtbaren Schäden an der Karosserie kommen.
Typisch etwa ist der Auffahrunfall, bei dem es zu einem Frontschaden oder zu einem Heckschaden kommt. Häufig kommt es auch zu Seitenschäden an der Karosserie, zum Beispiel an der Seitenwand. Solche Schäden können beim Ein- und Ausparken in einer engen Einfahrt passieren.
Aber auch Hagelschäden sind in unseren Breitengraden keine Seltenheit. Zudem können herunterfallende Äste oder Früchte einen Schaden an der Karosserie verursachen. Fakt ist also: Auch ohne Eigenschuld oder Fremdeinwirken kann es immer wieder zu Schäden an der Karosserie kommen. Das Auto sieht nach einem Unfall nicht nur unschön aus, Karosserieschäden gehören auch aus sicherheitstechnischen Gründen in den meisten Fällen zeitnah behandelt. Diverse Fahrwerkparameter könnten verstellt sein. Das kann teure und teils auch gefährliche Folgen haben. Durch das falsch eingestellte Fahrwerk verschleißen Reifen und Radlager deutlich schneller. Zudem kann es zu einem erhöhten Spritverbrauch kommen. Auch werden Radaufhängung, Federn und Stoßdämpfer stärker in Mitleidenschaft gezogen.
Kompetente Werkstätten
Glücklicherweise findet man zahlreiche kompetente Werkstätten, die sich unter anderem darauf spezialisiert haben, die Karossiere wieder auf Vordermann zu bringen. Diese beraten und wissen was zu tun ist. Häufig sind solche Schäden von Versicherungen gedeckt, viele Betriebe kümmern sich dann auch um die Abwicklung. Ein Unfallschaden am Auto beziehungsweise an der Karosserie kann unterschiedlich repariert werden. Während kleinere Schäden ausgebeult werden können, ist es bei größeren Schäden meist sinnvoll, wenn komplette Karosserieteile ersetzt werden. Davon können Türen, der Kotflügel oder die Motorhaube oder auch die Stoßstange betroffen sein.
Ausgebildete Karosseriespengler, bzw. Karosseriebautechniker, wie die offizielle Berufsbezeichnung in Südtirol lautet, reparieren das Fahrzeug fachgerecht. Die beschädigten Bereiche müssen vermessen, rückverformt oder abgeschnitten und wo nötig durch neue Einzelteile ersetzt werden. Zerbeulte Teile werden mit Spezialwerkzeugen so bearbeitet, dass die Originalform wieder hergestellt wird. Dabei wird ausgerichtet, geschweißt, verschraubt, genietet, geschliffen, verkittet und lackiert.
Die Fahrzeuglackierung stellt oft einen eigenen Bereich dar, viele Betriebe haben sich dahingehend zusätzlich spezialisiert und arbeiten mit modernsten Geräten und Anlagen, wie Absaug- und Lackieranlagen. Die Autoindustrie bedient sich mittlerweile vor allem serienmäßig gefertigter Teile. Spezialkarosserien für Kühl-, Kranken-, Feuerwehrwagen werden noch von Karosseriespenglern hergestellt. Die hauptsächliche Arbeit in diesem Beruf betrifft die Instandsetzung und Lackierung von Unfallfahrzeugen und alten Fahrzeugen, aber neben der Tätigkeit in Karosseriewerkstätten finden Karosseriespengler auch in weiteren Gebieten Arbeit, wie im Kabinenbau für Seilbahnen. Berufsanforderungen sind etwa handwerkliches Geschick, eine sorgfältige Arbeitsweise, Freude an Farbe und Form sowie ein gewisses Maß an körperlicher Belastbarkeit.
Heimische Qualitätsmerkmale
Ein Qualitätsmerkmal ist etwa das blaue Schild. Es ist ein Gütesiegel für Südtiroler Handwerksqualität im KFZ-Bereich. Um ins Blauschild-Netzwerk aufgenommen zu werden, muss der Fachbetrieb (KFZ-Mechatronik und/oder Karosserietechnik) ein Audit bestehen und das dort enthaltene Regelwerk einhalten. In verschiedenen Abständen werden dazu Kontrollen durchgeführt.