Mehr als 1,6 Millionen Kubikmeter Schadholz auf einer Fläche von beinahe 6000 Hektar – das ist die Bilanz der Schäden des Sturmtiefs Vaia vor drei Jahren. LR Schuler: „Beindruckende Zusammenarbeit“.
Als vom 27. bis 30. Oktober 2018 das Sturmtief Vaia über Südtirol hinzog und Gegenden verwüstete, rief Landeshauptmann Arno Kompatscher den Notstand aus. Der für die Forstwirtschaft zuständige Landesrat Arnold Schuler erinnert sich: „Sturmböen von bis zu 130 Kilometer pro Stunde fegten über Südtirol hinweg und hinterließen ein Bild der Zerstörung.“ 1,7 Prozent der Südtiroler Wälder nahmen wegen des Naturereignisses Schaden. Es handelte dabei vorwiegend um Fichten– oder Fichten-Tannenbestände. Was die Schadensflächen angeht, waren die Einzugsgebiete der Forstinspektorate Bozen I, Bruneck und Meran am stärksten betroffen. Die größten Windwurfflächen konzentrieren sich hingegen in den Forstinspektoraten Bozen I und Bozen II.
Lokalaugenschein im Latemargebiet
„Dank der hervorragenden Zusammenarbeit der 2100 Waldeigentümer in 86 Gemeinden mit der Forstbehörde und den privaten Unternehmen sind die Aufräumarbeiten zügig und effizient vorangegangen“, berichtet Landesrat Schuler, der sich gestern (28 .Oktober) bei einem Ortsaugenschein im Latemargebiet gemeinsam mit dem Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner, dem Direktor des Amtes für Forstplanung, Florian Blaas, und dem Amtsdirektor des Forstinspektorats Bozen II, Hermann Gallmetzer, ein Bild der aktuellen Situation gemacht hat.
95 Prozent des Holzes aufgearbeitet, Schadholzmenge schrumpft
Nach drei Jahren sind 95 Prozent des Holzes aufgearbeitet und abtransportiert. Einzig in den wenigen Gebieten, in denen kein wirtschaftliches und sicheres Arbeiten möglich ist, liegt teilweise noch Holz. Auch die gelagerte Menge an Schadholz ist nicht mehr sehr groß. Der provisorische Betrieb der Nasslager für das Windwurfholz läuft mit Jahresende aus.
Aufforstungen notwendig
„Wir können stolz auf die geleistete Arbeit sein“, kommentiert Landesrat Schuler. Die Natur erhole sich langsam wieder und die ersten Sträucher seien in den für die Sicherheit der Bevölkerung verbauten Hängen bereits erkennbar. Abteilungsdirektor Unterthiner berichtete über die laufenden Aufforstungen, zumal ein Drittel der vom Unwetter betroffenen Flächen Schutzwald war. Der natürliche Wuchs reiche in diesem Falle nicht aus, und eine Aufforstung sei, angesichts der wichtigen Funktion der Schutzwälder als Sicherung vor Steinschlag, Erdrutsch oder Lawinen, notwendig. „Die Bilanz ist positiv, wir sind zufrieden“, fasst Schuler zusammen.
Borkenkäfer nur begrenzt ein Problem
Größere Schwierigkeiten mit dem Borkenkäfer sind glücklicherweise ausgeblieben, nur im westlichen Landesteil sind derzeit vermehrt Probleme aufgetreten. Diese seien jedoch nicht ausschließlich auf Vaia zurückzuführen, sondern seien eine Folge der Schneedruckschäden im Jahr darauf. „Wie sich die Situation entwickelt, ist sehr von den klimatischen Bedingungen im nächsten Frühling abhängig. Es sind jedoch bereits unterschiedliche Präventionsmaßnahmen in Vorbereitung“, so der Landesrat. (np/jw)