Die Tour of the Alps, das prestigeträchtige Etappenrennen für Profifahrer in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, machte diesmal auch in Lana Halt. Bei der zweiten von fünf Etappen ging es am Dienstag, den 19. April, über 154,1 Kilometer von Primiero-San Martino di Castrozza nach Lana. Es war eine Etappe, die angesichts ihres Profils spektakulär werden sollte und dementsprechend Raum für Angriffe bot. Anfangs ging es über den Rollepass, der mit 1.984 Metern der höchste Punkt der heurigen Alpentour war. Danach ging es für die Radler noch über Mendel- und Gampenpass.
Schlussendlich war es ein Spanier, der dieser Etappe seinen Stempel aufgedrückt hat und zwar feierte Pello Bilbao den Etappensieg und übernahm dabei auch die Gesamtführung. Bilbao setze sich im Sprint gegen den Franzosen Romain Bardet und einem Feld von vielen weiteren Fahrern durch. „Wir wussten, dass es eine harte Etappe werden würde, das ist bei der Alpenrundfahrt immer so, aber wir haben nicht erwartet, dass Mitfavoriten so früh angreifen würden. Ich konnte auf ein sehr starkes Team zählen: Nachdem sie den ganzen Tag alles gegeben hatten, weiß ich nicht, woher sie die Kraft nahmen, für mich auch noch zu sprinten“, betonte der Athlet von Bahrain-Victorious nach dem Rennen. „In meiner Karriere habe ich viel für meine Teamkollegen gearbeitet, aber allmählich habe ich auch selbst auf der Straße gezeigt, dass ich in einigen Rennen ein Bezugspunkt sein kann. Meine Teamkollegen helfen mir gerne, und die Ergebnisse sind da. Für mich war es ein toller Start in die Saison, und bei der Alpenrundfahrt finde ich immer die idealen Bedingungen, um mein Bestes zu geben“, so der Baske, der seinen insgesamt dritten Etappensieg bei der Tour, die seit 2016 in dieser Form als euroregionales Rennen besteht (bis 2016 wurde der Wettbewerb als Giro del Trentino ausgetragen), feiern konnte. Aber: Den Gesamtsieg konnte Bilbao nicht feiern. Schlussendlich fiel er bei der fünften und letzten Etappe mit Start und Ziel in Lienz in Osttirol vom ersten Platz auf Rang vier zurück. Den Sieg in der Gesamtwertung und das Grüne Melinda-Trikot sicherte sich in einem spannenden Finale der Franzose Romain Bradet vom DSM-Team, 14 Sekunden vor dem Australier Michael Storer und 16 Sekunden vor dem Niederländer Thymen Arensman (ebenfalls DSM). Bilbaos Rückstand betrug 37 Sekunden.
Michael Andres