Südtirol könne als ein Beispiel der Befriedung ethnischer Konflikte dienen. Das sagte heute Landeshauptmann Kompatscher bei einer Tagung über den Krieg in der Ukraine im Landhaus in Bozen.
„Der Krieg in der Ukraine, den ich als Putins Krieg bezeichne, und der unser Weltordnung in Frage stellt, wirft unterschiedlichste Fragen auf“, sagte heute Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Eröffnung der Tagung „Der Krieg in der Ukraine. Analyse und Folgen“ im Innenhof des Landhauses 1 in Bozen. Die Akademie Meran und die Euregio-Plattform für Menschenrechte und Menschenwürde (Euphur) unter dem Vorsitz von Cuno Tarfusser hatte zur Tagung geladen, bei der die Rechtsprofessoren Giuseppe Nesi (Trient), Walter Obwexer (Innsbruck) und Christina Binder (Wien) sowie der aus Russland stammende und an der Universität Amsterdam lehrende Sergey Vassiliev unterschiedliche Aspekte des und Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg erörterten.
„Viele und auch ich selbst haben Putins Angriffskrieg von Anfang an als völkerrechtswidrig bezeichnet“, sagte Kompatscher. Es stelle sich die Frage, ob es sich bei dem Unfassbaren, das derzeit in der Ukraine geschehe, um Völkermord handle. Noch brennender sei die Frage, ob es einen Weg zurück zur Rechtsstaatlichkeit gebe und wie dieser aussehen könne. „Südtirol kann ein Beispiel dafür sein, wie ethnische Konflikte befriedet werden können, wie vertrauensbildende Maßnahmen zu Erfolg führen“, erklärte Landeshauptmann Kompatscher. (jw)