Vor Ort konnten sich die Bürgermeister des Burggrafenamts und die Techniker der Gemeinde Meran mit LR Alfreider heute vom Baufortschritt für die Nordwestumfahrung Meran überzeugen.
„Welche Komplexität hinter den Tunnelarbeiten stehen, erfährt man nur eindrucksvoll vor Ort“, unterstrich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider heute (20. Mai) beim Rundgang mit den Gemeindevertretern und Technikern auf der Baustelle für den Tunnel unterm Küchlberg in Meran. „Wir wollen möglichst rasch mehr Lebensqualität für Meran und Umgebung erreichen“, sagte Alfreider und zeigte sich zufrieden, dass die Bauarbeiten zügig vorangehen. „Mit der neuen Umfahrung verbessern wir die Verkehrsflüsse in Meran und für das Passeiertal„, betonte Alfreider. 2026 sollen laut Projektionen rund 18.000 Fahrzeuge pro Tag durch die Umfahrung rollen, davon zehn Prozent Schwerverkehr.
Derzeitiger Arbeitsstand und nächste Eingriffe
Von der Dorf Tiroler Seite aus wurde bereits ein Kilometer vom Tunnel vorgetrieben. In diesem Abschnitt verläuft der Tunnel im Felsen des Küchelbergs und wurde mittels Sprengvortrieb ausgebrochen. „Damit befindet sich der Tunnel unterhalb des Aufgangs zum Tappeinerweg in der Nähe des Tiroler Sessellifts und es fehlen noch etwa 20 Meter Fels, welcher innerhalb Mitte Juni mit dem Hydraulikhammer ausgebrochen wird“, erklärte der Verfahrensverantwortliche Johannes Strimmer den Gemeindevertretern und Technikern beim Rundgang auf der Baustelle. Bei den jetzt startenden Arbeiten ist für die Anrainer noch mit Lärmbelästigungen zu rechnen. In einem nächsten Schritt wird das Bauverfahren umgestellt, denn dann geht es im Lockermaterial weiter. „Dieser Abschnitt ist auch rund einen Kilometer lang, ist aber bautechnisch sehr viel schwieriger zu bewältigen und der Fortschritt wird somit in diesem Bereich deutlich langsamer sein“, sagte Strimmer. Die naheliegenden Gebäude und die über dem Tunnel laufenden Straßen und Infrastrukturen würden aufwendige Maßnahmen zur Vermeidung von Setzungen notwendig machen, erklärte der Verfahrensverantwortliche.
Auf der Seite des ehemaligen Gemeindebauhofes wurden bis heute 140 Meter Tunnel in Deckelbauweise ausgebrochen. Auch hier wird nun unterirdisch an der Ecke Goethestraße-Laurinstraße das Bauverfahren umgestellt und der Tunnel unterhalb der Goethestraße begonnen.
Anschluss an die bestehende Umfahrung
Die neue Nord-West Umfahrung wird an das bereits fertig gestellte erste Baulos der Meraner Umfahrung, also den Tunnel von der Schnellstraße Meran-Bozen MeBo bis zum Meraner Bahnhof anschließen. Die neue Strecke verläuft unterhalb der Goethestraße und des Zenobergs bis hin zur Handwerkerzone von Tirol. Dort wird ein Kreisverkehr als Anschluss in Richtung Passeier, Tirol und Obermais gebaut. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Brücke über die Passer unterhalb der Zenoburg erneuert und abgesenkt. Es sind keine offenen Baugruben vorgesehen, bis auf kleine Bereiche, wie für die Fluchtwege und die Startbaustelle beim Bauhof der Gemeinde Meran. Die Entlüftung der Tunneltrasse wird nur über die Portale MeBo und Zenoberg erfolgen und nicht im Stadtbereich. Innerhalb von fünfeinhalb Jahren wird die Bietergemeinschaft Carron Bau GmbH (Gruppenführer), Mair Josef & Co. KG des Mair Klaus und Di Vincenzo Dino & C. AG die neue Verkehrsinfrastruktur bauen. Das Land investiert rund 160 Millionen. Es handelt sich somit aktuell um das größte Infrastrukturvorhaben des Landes. (red/san)