Eine sehr einsame und abwechslungsreiche Wanderung mit herrlichen Weit- und Tiefblicken längs der Sonnenseite der steilen Ultner Berghänge, die aber etwas Ausdauer und unbedingte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.
von Christl Fink
Wir fahren mit dem Linienbus 245 in Richtung Ulten bis zur Haltestelle Pawigler Seilbahn. Nachdem die romantische Bahn leider nur mehr für die Pawigler fahren darf, starten wir guten Mutes gleich links, hinter der Seilbahn.
Pawigl, unser erstes Ziel
Der nicht markierte, alte Weg führt durch Laubwald stetig bergauf. An einem Speicherbecken vorbei kommen wir zu Wiesen, die schon in schönster Blüte stehen. Wir bleiben immer an der linken Seite des Bächleins und kommen schließlich in der Nähe eines Hauses zur Straße, die wir überqueren. Ein Fußweg zieht sich nun mehr nach links, am Wald- und Wiesenrand aufwärts, bis wir zum markierten Wanderweg kommen. Gleich unterhalb befindet sich die bekannte Jausenstation Greitwies. Auf Markierung 34 wird es nun steiler, es geht an einer Ruhebank und Wegkreuz vorbei. Teilweise kommt der uralte Pflasterweg zum Vorschein. Dann erreichen wir auch schon die untersten Wiesen des Streuweilers. Rechts oben grüßt bereits der spitze Kirchturm des Kirchleins zum hl. Oswald von Pawigl. An einem Hof vorbei wandern wir nun hinüber zum Höhenkirchlein, das einmalig schön gelegen ist. Nebenan ist auch der Pawigler Wirt, eine willkommene Einkehr für müde Wanderer.
Zum Weiler Guggenberg
Wir haben jedoch noch einen weiten Weg vor uns und müssen kurz zurück zu den Abzweigungen. Die Markierung 10 führt erst durch eine alte Hofstelle hindurch. Nach dem letzten Haus von Unterpawigl queren wir ein Waldstück. Kurz müssen wir sehr steil an einem Wiesenrand hinauf, hoch ober uns thront der Hof Buchrast. Nun geht es nach links in den Wald und über eine Wiese mit wunderbarem Blick bis zu den Dolomiten. Wir kommen zu einem Forstweg, den wir abwärts gehen. Über ein Bächlein wandern wir wieder bergauf und zum leider nun verlassenen Eckhof. Narzissen und Tulpen lassen sich vom Verfall rundum nicht vom Blühen abhalten. Wir wandern kurz die Zufahrtsstraße aufwärts, am Unterwalter vorbei und zum Waldrand.
Das Abenteuer beginnt!
Nun weisen die Pfeile erst die Wiese hinab, unter einer Mühle vorbei, deren zerbrochenes Rad längst nicht mehr klappert. Der Steig wird immer schmaler, der Wald fällt kirchturmsteil ab. Um einige Felsnasen herum geht es vorsichtig in die erste Schlucht, um gestürzte Bäume herum, hinauf und hinunter in die zweite. Über stabile Metallstufen gelangen wir wieder hinauf und schließlich zur Straße, die zum obersten Hof am Martscheinberg führt. Wir müssen abwärts und das kurze Stück Straße fühlt sich gut an, wir können die Beine ausschlenkern, ehe die Markierung 10 wieder links abwärts und am Tratterhof vorbeiführt. Über Wiesen wandern wir zum nächsten Hof, überqueren die Straße und nun geht es nach rechts über einen Wiesenweg.
Den Martscheinberg abwärts
Wieder durchqueren wir ein Waldstück, ehe wir zur Zufahrtsstraße kommen. In der Kurve führt der Wanderweg gleich links abwärts, jedoch noch vor der Scheune müssen wir sofort rechts abbiegen. Es geht stetig abwärts, bis wir wieder zur Straße kommen, die wir diesmal kurz aufwärts gehen. Dann sind wir auch schon bei der nächsten Abzweigung und der Wandersteig führt uns direkt an einem Hof vorbei, der im Winter vier Monate ohne Sonne ist, zum Kirchbach. Dieser springt von der inneren Falkomaialm durch das Kirchbachtal über viele Steine talwärts. Wir überqueren ihn aber nicht, sondern gehen nun den Mühlenweg hinunter, erst bei den nächsten Abzweigungen über die Bücke, und steigen jenseits kurz an. Nun immer dem Hinweisschild St. Pankraz folgend, sehen wir bald bereits den Kirchturm unter uns. Nun geht es gerade zur Bushaltestelle, glücklich über diesen sehr einsamen, abwechslungsreichen und abenteuerlichen Wanderweg, den wir erkundet haben.
INFO
Anfahrt: Mit dem Bus 245 nach Ulten bis zur Haltestelle
Ausgangspunkt: Talstation, Seilbahn Pawigl
Ziel: Guggenberg und Martscheinberg
Höhenunterschied: Start: 650 m, Pawigl 1156 m, Guggenberg: 1276 m,Martscheinberg,1285 m, St. Pankraz: 730 m
Gehzeiten: insgesamt ca. 4 – 4,30 Std.Talstation > Pawigler Kirche: 1 – 1,30 Std. > Guggenberg: 1 Std. > St. Pankraz: 1,50 Std.
Beste Zeit: wenn schneefrei, ab April bis zum ersten Schneefall