Und einmal wach ich auf und bin – das Meer.
Und riesig reck ich meine glatten Glieder
und lege meine Linke, perlenschwer,
am armen Rande blasser Lande nieder.
Und wenn ich auch mit meiner rechten Hand
an andrer Ufer enge Dämme dröhne:
Ich zürne nur an meinem letzten Rand;
tief in mir liegt das stille Reich der Schöne,
und drinnen wohnen die versöhnten Töne,
und alle Farben fanden sich verwandt.
Rainer Maria Rilke
Gesehen in Turri/Sardinien
Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas