Mit dem neuen „LanaBus“ setzt die Gemeinde Akzente in „Grüner Mobilität“. Doch nicht nur damit zeigt sich Lana als innovativ und zukunftsorientiert. Auch mit Initiativen wie die „Radlschnitzeljagd“ und das mittlerweile „10. Fest der Begegnung“ möchte die Gemeinde zu mehr Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sensibilisieren.
von Philipp Genetti
Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern, Verkehr verbessern: Das sind laut „GreenMobility Südtirol“ die drei Elemente der „Pyramide der nachhaltigen Mobilität“. Mit diesem Leitfaden will Südtirol bis 2030 zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität werden. Dementsprechend zahlreich sollen auch die Maßnahmen zur Vermeidung, Verlagerung und Verbesserung des Verkehrs sein, die in den nächsten Jahren noch umgesetzt werden sollen. Dazu sind nicht nur die Bezirksgemeinschaft des Burggrafenamt gefordert, sondern auch die Gemeinden selbst. Die Marktgemeinde Lana nimmt da seit geraumer Zeit eine Vorreiterrolle ein.
Neue Buslinie
Wer Lana mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen will, dem ist die Buslinie Nr. 211 bestens bekannt. Die Linie fährt vom Meraner Hauptbahnhof über die Ortschaften Marling und Tscherms über Lana bis zum Bahnhof Lana-Burgstall. Durch die Dorfgemeinde führt – neben einigen Durchzugslinien, die das Etschtal mit dem Ultental oder den Gampenpass und den Deutschnonsberg verbinden, auch die Citybus-Linie Nr. 215 (Lana – Burgstall – Gargazon). Seit Ende August dieses Jahres ist das öffentliche Nahverkehrsnetz der Gemeinde mit einer weiteren Linie erweitert worden. Dem sogenannten „LanaBus“. Ziel dieser zusätzlichen Buslinie ist es, die bislang stiefmütterlich behandelten Ortsteile wie die Zonen um die St.-Agatha-Straße oder jene um den Aichweg und die Dr.-J.-Weingartner-Straße besser an die restlichen Ortsgebiete anzubinden. Der „LanaBus“ verkehrt seit 29. August – ausgehend vom Busbahnhof in Oberlana, zum Rathaus, dann zur Mittelschule und fährt über den Aichweg nach St. Agatha bis zum Tribusplatz, hält bei St. Anna und erreicht Niederlana. Dann geht es wieder in umgekehrter Reihenfolge bis zum Busbahnhof Oberlana. Von dort aus fährt der „LanaBus“ in Richtung Zone Vill. Damit der LanaBus möglichst attraktiv ist, fährt er stündlich jede Haltestelle an und das von Montag bis Freitag von 8 bis 19 Uhr. Für Menschen mit Beeinträchtigung sind im LanaBus neben den 13 regulären Sitzplätzen auch barrierefreie Stehplätze eingerichtet, die Platz für einen Rollstuhl bzw. einen Kinderwagen bieten. Die Inbetriebnahme dieser neuen Buslinie ist eine wichtige Maßnahme, um Lana klimafreundlicher zu gestalten. Sie bietet sowohl Einheimischen als auch Gästen eine günstige Alternative zum Auto. Hinzu kommt, dass mit dem neuen Linienangebot eine öffentliche Verkehrsverbindung zur Naherholungszone Falschauer und dem nahegelegenen Biotop geschaffen wurde. Aber nicht nur das, erläutert Vizebürgermeisterin Valentina Anreis auf der Gemeindewebseite „auch Niederlana ist besser angebunden.“ Für Bürgermeister Harald Stauder ist der neue „LanaBus“ ein wichtiger Schritt, „um Lana einen gut vernetzten Liniendienst anbieten zu können, dass das Privatauto im Dorf erst gar nicht mehr benötigt wird.“ In Ergänzung zum Linienbus 211 und dem Citybus 215, die beide vom Land organisiert werden, hilft der gemeindeeigene „LanaBus“ sehr, um die Vision einer grünen Mobilität in Lana mehr und mehr zu verwirklichen.
2. Radschnitzeljagd
Eine weitere Initiative, mit der sich die Gemeinde Lana für eine nachhaltige Mobilität stark macht, entstand in der Corona-Pandemie unter dem Slogan „Lana moves local“ und geht Ende September in die zweite Runde. Es handelt sich um die „Lananer Radschnitzel-Jagd“, die unter Beihilfe mehrerer Organisationen und Betriebe von der Gemeinde Lana initiiert und 2021 erstmals während der „Europäischen Mobilitätswoche“ (16. – 22. September) ausgetragen wurde. Am 18. September hat Lana nun zur zweiten Schnitzeljagt durch die Gemeinde eingeladen. Im Wesentlichen kann die Initiative als ein Sensibilisierungsprojekt verstanden werden, um auf die Vorzüge des Fahrrades aufmerksam zu machen und die Lananer Bevölkerung für das Radfahren zu begeistern. An Stempelstellen, die quer durch Lana verteilt sind, müssen während der Schnitzeljagt kleine Aufgaben erledigt und ein Stempel abgeholt werden. Am Ende der Veranstaltung werden im Kapuzinergarten in Oberlana unter den Teilnehmern regionale Preise verlost und die Sieger gekürt. Die Aktion ist an alle Teilnehmer gerichtet, die über ein Fahrrad verfügen und mitmachen wollen. „Kinder sollten allerdings in Begleitung eines Erwachsenen mitradeln“, heißt es seitens der Veranstalter. Neu in diesem Jahr waren die Verpflegungsstände, die beim Kapuzinergarten und in der Raika Sportzone Niederlana zu finden waren. Außerdem fandt im Rahmen der Veranstaltung eine Fahrradweihe statt.
Fest der Begegnung
Wer sich mit dem Konzept der Nachhaltigkeit eingehender befasst, wird bemerken, dass der Begriff bei jenen Aktionen Anwendung findet, wo im Idealfall ökologische, ökonomische und soziale Aspekte zum Tragen kommen. In dem Sinn gibt es in Lana auch zahlreiche Aktionen, die vor allem den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde stärken. Eine solche Aktion bildet unter anderem die Initiative „Fest der Begegnung“, die in Lana zur festen Tradition geworden ist und im August bereits zum 17. Mal stattgefunden hat. Ort der Veranstaltung war diesmal der Festplatz in der Gaulschlucht. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung waren dazu eingeladen zu feiern, spielen und Spaß zu haben. Vor allem ging es aber um den Austausch der Menschen untereinander. Organisiert wird dieses außergewöhnliche Fest jedes Jahr von der Marktgemeinde Lana in Zusammenarbeit mit den Lananer Vereinen. „Dieser Tag ist eine schöne Initiative, um die Vielfalt in der Bevölkerung und die Solidarität mit Menschen, die besondere Bedürfnisse haben, aufzuzeigen“, betont Bürgermeister Harald Stauder. Der Reinerlös der Veranstaltung der 17. Ausgabe kam wieder Menschen mit besonderen Bedürfnissen zugute.