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Das Osterfest

Ostern ist mit Pfingsten das älteste Fest der Christenheit. Es hat seinen Ursprung im jüdischen Passahfest. Nicht das Weihnachtsfest sondern das Osterfest stellt den wichtigsten „Termin“ der Christen im Laufe des Jahres dar.

Ostern gehört zu den Festen, deren Datum jedes Jahr anders ist. Der Oster-Sonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling (21. März). Die Vollmondregel garantiert außerdem, dass es am Karfreitag nie mehr eine Sonnenfinsternis geben kann, wie damals, am Todestag Jesu Christi. Fast alle christlichen Feiertage werden vom Sonntag aus berechnet. In entsprechendem Abstand zum Ostersonntag folgen so Christi Himmelfahrt (+39 Tage), Pfingsten (+49 Tage) und Fronleichnam (+60 Tage).,Über den Ursprung des deutschen Wortes „Ostern“ gibt es verschiedene Deutungen. Während in den meisten Sprachen der Welt (ital. pasqua, span. pascua, franz. paques) der Name des Osterfestes von Pascha hergeleitet wird, gibt es über den Ursprung des deutschen Wortes Ostern verschiedene Deutungen. Dass sich das Wort Ostern von der englischen Friedensgöttin „Ostara“ ableitet, wird inzwischen von vielen Forschern angezweifelt. Andere Wissenschaftler verweisen auf Ostern (Aufgang der Sonne) oder auf das mittelhochdeutsche „Urständ“ (=Auferstehung) als mögliche Erklärung für die Bedeutung des Wortes. Neuere Deutungen leiten die Bezeichnung „Ostern“ von der christlichen Bezeichnung „hebdomada in albis“ (Woche in weißen Kleidern) ab. Dabei habe man das „in albis“ als Plural von „alba“ (lat.: Morgenröte) betrachtet und mit dem althochdeutschen „eostarun“ übersetzt. Die römische Liturgie und die romanischen Sprachen sowie das Niederdeutsche, Holländische, Norwegische und Dänische nennen Ostern nach dem aramäischen Namen des zugrundeliegenden Passahfestes. Das jüdische Passah (vom Hebräischen „pessach“) bedeutet soviel wie Vorübergang, Durchzug und erinnert an Gottes Großtaten beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten.

Mein Name ist … Osterhase!
Wenn wir heute als Portrait den Osterhasen vorstellen, ergibt sich gleich zu Beginn die berühmte Gretchenfrage: Ist der Osterhase männlich oder weiblich? Männlich vielleicht deshalb, weil „er“ die bunten Ostereier austrägt, die „sie“ – die Hennen – legen. Aber vielleicht ist es nicht so einfach … und er ist tatsächlich eine Häsin? Wie auch immer, für alle Freunde des Osterhasen und seines Gefolges ist wichtig, dass er zur rechten Zeit, also zu Ostern, erscheint und Freude in die Häuser und Familien bringt. Wenn ich heute ein wenig über meinen geschichtlichen Verlauf bzw. meinen Werdegang als Osterhase etwas erzähle, so ist dies für mich nicht so einfach. Immerhin liegt meine „Entdeckung“ so an die 350 Jahre zurück, als ich zum ersten Mal erwähnt wurde. Es war ein Heidelberger Arzt namens Georg Franck von Franckenau, der 1682 in seiner Dissertation „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ darüber schrieb. Es sei damals ein gängiger Brauch gewesen, dass ich – also der Osterhase – Eier im Garten versteckt hätte und vor allem Kinder, aber auch Erwachsene, diese dann spaßeshalber suchen mussten. Dieses Unterfangen wurde als „Fabel für Einfältige und Kinder“ bezeichnet und sollte die Menschen vor einem zu großen Verzehr von Eiern abhalten. Darüber kann ich eigentlich nur schmunzeln, bin ich doch seit dem 19. Jahrhundert in der heutigen Welt als Osterhase nicht mehr wegzudenken und bei Jung und Alt beliebter denn je (was mich natürlich sehr freut!).


Allerdings gelten wir Hasen seit vielen Jahrhunderten neben den Eiern auch als Fruchtbarkeitssymbol, zählen wir doch zu den ersten Tieren, die im Frühjahr mit reichlich Nachwuchs gesegnet sind. Seinerzeit durften bis zum Ostersonntag auch keine Eier, der Fastenzeit wegen, gegessen werden. Das führte dazu, dass sich während dieser „Quarantäne“ sehr viele Eier ansammelten. Ein Teil der Eier musste dazumal von den Bauersleuten als so genannter Naturalzins an die Lehensherren abgetreten werden, die übrigen bekamen den Segen „benedictio ovorum“. Sie wurden gefärbt, damit man sie von den ungeweihten Eiern unterscheiden könne. Übrigens, wir Hasen waren bereits in heidnischen Zeiten Boten der Frühlingsgöttin Ostara.