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Baugewerbe, ein Motor der Wirtschaft

Das Baugewerbe bleibt trotz der schwierigen Lage Motor der Wirtschaft: Südtirol hat rund 4000 Betriebe mit 12.000 Beschäftigten im Bauwesen.
von Michael Andres

Südtirol und insbesondere das Burggrafenamt sind seit jeher für ihre handwerkliche Qualität bekannt. Das Baugewerbe weiß hier in vielerlei Hinsicht zu punkten. Freilich ist es derzeit nicht immer einfach. Weder für Privatpersonen noch für die gesamte Branche. Steigende Preise, höhere Zinsen für Kredite machen allen zu schaffen, dem Häuslebauer selbst, aber auch den Unternehmen. Die Preise für Materialien wie Stahl, Eisen, Treibstoff, Beton, Asphalt und Dämmungen sind in die Höhe geschnellt. Bei den öffentlichen Arbeiten hat Rom in den vergangenen Monaten mit mehreren Dekreten das Recht auf Ausgleichszahlungen für unvorhersehbarer Preissteigerungen für die Auftragnehmer geschaffen. Bis diese Zahlungen eingehen, will das Land in der Zwischenzeit Sicherheiten bieten, damit die Unternehmen weiterarbeiten können. So oder so, die Branche weiß sich zu helfen. Seit jeher reagiert sie auf Herausforderungen, zeigt sich flexibel und leistungsfähig. Das Baugewerbe bleibt mit allem, was dazugehört, ein wichtiger Faktor und Motor der Südtiroler Wirtschaft. Welchen Stellenwert das Baugewerbe in Südtirol hat, wird anhand einiger Zahlen deutlich: 3703 Betriebe, 11.288 Beschäftigte. Meist handelt es sich um traditionelle Familienbetriebe, kleine und mittlere Unternehmen. Das wird auch im Gespräch mit Experten deutlich.

Der Beruf des Maurers
Ein traditioneller Beruf im Baugewerbe ist der Maurer. Der Maurer kümmert sich – wie der Name schon sagt – um die Errichtung von Mauern und Bauwerken. Aber auch die Ausführung von Beton-, Stahlbeton-, Estrich-, Putz-, Abdichtungs- und Entwässerungsarbeiten gehören zu seinen Aufgaben. Der Maurer erstellt den Rohbau, der anschließend verputzt wird. Er kennt sich bestens mit verschiedenen Materialien aus und verfügt über handwerkliches Geschick. Außerdem muss er Berechnungen durchführen und Baupläne lesen können.

Der Baumeister
Er kümmert sich um die Planung, Ausführung und Überwachung von Bauarbeiten. Er ist sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau tätig und erstellt alle Arten von Bauwerken, vom Hausbau bis zum Brückenbau. Wie der Maurer arbeitet er direkt auf den Baustellen. 1209 Betriebe mit fast 4000 Beschäftigten gibt es in Südtirol in diesem Bereich. Durchschnittlich beschäftigt ein Betrieb 3,25 Personen. Obmann der Berufsgemeinschaft Maurer und Baumeister im Landesverband der Handwerker (lvh) ist Martin Gebhard. Die Berufsgemeinschaft beschäftigt sich nicht nur mit den Landesgesetzen im Baugewerbe und arbeitet diese für ihre Mitglieder auf, sie setzt sich insbesondere auch für die Interessen der Klein- und Mittelbetriebe ein, kümmert sich um die Aus- und Weiterbildung der Mitglieder, organisiert Initiativen und Imagekampagnen.

Martin Gebhard

Die BAZ sprach mit Martin Gebhard:
Steigende Preise machen vielen zu schaffen. Der Bauwirtschaft wer­den schwierigere Zeiten vorausgesagt. Ist die Auftragslage noch gut?
Martin Gebhard: Die Auftragsbücher sind nicht so gut gefüllt wie in den beiden Vorjahren. Es müssen Angebote gemacht werden, Arbeit ist noch da aber viele Projekte müssen wieder kurzfristiger begonnen werden. Viele öffentliche Aufträge werden ausgeschrieben, Stichwort PNRR- Gelder.

Oft gibt es Kritik an den Ausschreibungen.
Meiner Meinung nach sollten öffentliche Arbeiten nach Gewerken und mit Einheitspreisen ausgeschrieben werden, nicht nach Prozentsätzen oder nach Qualität. Qualitätsausschreibungen sind für die vielen kleinen Unternehmen viel zu aufwendig.

Wo liegen die Herausforderungen für das Baugewerbe?
Wie fast überall im Bereich der Arbeitskräfte. Es ist zurzeit sehr schwierig, Lehrlinge zu finden. Die Preisschwankungen machen uns zu schaffen. Auch die Raum­ordungsgesetze müssen endlich funktionieren.

Warum gibt es immer weniger Lehrlinge? 
Vor allem wegen des demografischen Wandels.

Was kann man dagegen tun?
Man muss sich um Nachwuchs bemühen. Das tun wir. Wir wollen das Image des Maurerberufs weiter verbessern. Auch deshalb wurde auf der Jahreshauptversammlung der Maurersong vorgestellt. Ein gutes Bild geben die jungen Maurer auch immer bei den World Skills ab. Hier stehen für den Nachwuchs die Teilnahme an den World Skills Italy (Landesmeisterschaften), den Euro Skills in Polen und den World Skills in Lyon auf dem Programm.

Was ist das Interessante an diesem Berufsbild?
Maurer arbeiten im Freien, der Beruf ist sehr abwechslungsreich, abends sieht man, was man tagsüber geleistet hat. Der Verdienst ist gut.

Was sind die Stärken dieses Berufes in Südtirol?
Wir haben hier viele kleine Betriebe, welche flexibel reagieren, zum Beispiel mehr Arbeiten selbst erledigen, anstatt sie zu vergeben. Die Betriebe greifen zudem weniger auf Leiharbeiter zurück.

 

Das Dach, ein wichtiger Bestandteil eines Gebäudes

Das Erscheinungsbild eines Hauses wird durch die Dachform bestimmt. Das Dach hat vier Bauteile: Innenverkleidung, Tragwerk, Dämmung und Dacheindeckung. Der Dachaufbau schützt vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee, Sonne und Wind. Es gibt verschiedene Arten von Dächern, die jeweils eigene Baumerkmale und Materialanforderungen haben.
Jedes Dach erfordert Fachwissen und Erfahrung im Bauwesen.Einige allgemeine Schritte, die beim Bau eines Daches beachtet werden sollten:
Planung: Beginnen Sie mit einer gründlichen Planung, einschließlich der Auswahl des geeigneten Dachtyps, der Berücksichtigung von Bauvorschriften und -genehmigungen sowie der Festlegung des Materialbedarfs.

Tragkonstruktion: Die Tragkonstruktion des Daches, bestehend aus Balken oder Trägern, sollte entsprechend den statischen Erfordernissen und zu erwartenden Dachlast berechnet werden.

Dacheindeckung: Je nach gewählter Dachart können verschiedene Materialien wie Dachziegel, Schindeln, Bleche, Bitumenbahnen oder andere Dacheindeckungen verwendet werden. Es ist darauf zu achten, dass das gewählte Material den klimatischen Bedingungen und der ästhetischen Gestaltung entspricht.

Dachentwässerung: Ein effektives Entwässerungssystem ist wichtig, um das Wasser vom Dach abzuleiten und Schäden am Gebäude zu vermeiden. Dazu gehören Regenrinnen, Fallrohre und gegebenenfalls eine Dachentwässerung.

Sicherheit: Achten Sie beim Dachbau auf die Sicherheit. Arbeiten Sie mit geeigneter Schutzausrüstung und stellen Sie sicher, dass alle Arbeiten den Sicherheitsvorschriften entsprechen. Es wird empfohlen, bei der Errichtung von Dächern die fachliche Beratung und Unterstützung eines Architekten, Bauingenieurs oder erfahrenen Dachdeckers in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass das Dach ordnungsgemäß errichtet wird und den erforderlichen Standards entspricht.