Von Ratschings nach Mareit

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Von Ratschings nach Mareit

Dass die Seitentäler des Wipptales, auch ohne Gipfel und Almen durchaus ihren Reiz haben, das konnten wir bei einer Wanderung Ende Mai erleben. Es ging um eine Südumrundung des „Mareiter Steins“.
von Christl Fink

Mit dem Zug und dem Bus in der Ortsmitte von Ratschings an der Haltestelle „Bichl“ angekommen, überwinden wir rasch unsere Enttäuschung, dass die Umlaufbahn in das Ratschinger Almgebiet erst am 2. Juni in Betrieb geht.
Die Wanderkarte in der Hand, freuen wir uns auf die Wanderung rund um den Mareiter Stein, jenen Bergstock aus Marmor, der das Mareiter/Ridnauner Tal vom Ratschinger Tal trennt und sich über die „Hohe Ferse“ und die Zunderspitze dem Hauptkamm der Stubaier Alpen nähert.

Ein besonderer Steingarten

Dem Talweg entlang nach Jaufensteg

Vom „Bichl“ (1280 m) nach Jaufensteg (1149 m)
Zuerst gehen wir ein kurzes Stück die Straße hinauf und zur Pfarrkirche, die dem hl. Andreas geweiht ist. Diese thront auf dem „Bichl“, und vom Friedhof aus genießen wir die wunderbare Sicht über das gesamte Tal. Anschließend nehmen wir den „Ratschinger Talweg“ , der mit dem „Pfeifer Huisele Weg“ identisch ist. Nur der erste Teil ist asphaltiert. Bald schon führt er als Fuß- und Radweg talauswärts, immer dem munter rauschenden Ratschinger Bach entlang. Immer wieder fallen Kreuze am Wegesrand auf, alle mit frischen Blumen geschmückt. Rastbänke laden ein, die Zeit zu vergessen und die Seele baumeln zu lassen. Informationstafeln erzählen vom „Huisele“ und seinen wilden Streichen. Plötzlich sind wir schon bei der kleinen Kirche von Jaufensteg, die zurzeit eingerüstet ist, und auf der Hauptstraße.

Über Pardaun nach Stange (970 m)
Da auch der wildromantische Steig durch die Gilfenklamm noch gesperrt ist, finden wir die Hinweisschilder für uns an der Bergseite. Ansonsten jedoch ist der Weg durch die Klamm, die aus reinem Marmor besteht, zwar gebührenpflichtig, aber sehr empfehlenswert! Ein Wiesenweg führt uns kurz bergauf und dann am Naturdenkmal „Sprengmoos“ vorbei zur Abzweigung nach Stange der wir folgen, da der direkte Weg nach Mareit eine reine Asphalt – „Hatscherei“ wäre. Bei Markierung 25 wandern wir bergab nach Stange. Wir überqueren die Hauptstraße und folgen nun dem Wegweiser, der uns direkt in den Wald und zum Steingarten führt. Dieser ist sehr interessant und vermittelt viel Wissenswertes über die Geologie des Landes. Dann müssen wir jedoch in die entgegengesetzte Richtung.

Mareit mit Schloss Wolfsthurn

In Richtung Sterzing

Bachaufwärts nach Mareit (1039 m)
Wir wandern kurz auf breitem Weg zurück und gehen über die Brücke des renaturierten Mareiter Baches und auf Markierung 9 bachaufwärts. Teilweise müssen wir den Fahrradweg überqueren, doch dann führt der Wanderweg jedoch hinein in das dunkle Grün des Waldes. Die Vögel zwitschern, ein Eichhörnchen springt munter von Ast zu Ast, wir genießen diesen Weg über den weichen Waldboden. Aber leider müssen wir wieder zurück auf den Fahrradweg und auf diesem über die große Brücke nach links ins Dorf mit der stattlichen Pfarrkirche, die dem hl. Pankratius geweiht ist. Über dem Dorf thront wie ein Wächter das imposante Schloss Wolfsthurn, in dem das Jagdmuseum untergebracht ist. Wer will, kann es noch besichtigen, und am Nachmittag bringt uns der Bus um viele Erlebnisse reicher, wieder zum Bahnhof von Sterzing.

 

INFO
Anfahrt: Mit dem Zug von Meran nach Sterzing; Bushaltestelle gegenüber. dem Bahnhof. Mit dem Bus nach Ratschings, Haltestelle Bichl.
Ausgangspunkt: Ratschings, Bichl
Ziel: Mareit
Gehzeit: insgesamt rund 2,40 Std. -3 Std. Bichl > Jaufensteg: 1 Std. > über Pardaun nach Stange: 40 Min. > Mareit: 1 Std.
Beste Zeit: zu allen Jahreszeiten, im Winter auf vereiste Stellen achten.