Almensommer hoch über dem Ultental

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Almensommer hoch über dem Ultental

In dieser hochsommerlichen Zeit der Hitze entfliehen, auf rund 2000 m Höhe erst in ebener Wanderung, dann aber auf Bergpfaden niemals steil absteigen in den hintersten Talschluss zur Kuppelwieser Alm und über St. Moritz: dies der heutige Wandertipp.
von Christl Fink

Es ist August. An der Bergstation, wo sich die Menschenmassen nach links wenden, biegen wir nach rechts ab und wählen zuerst die Markierung 6, dann 5 b. Die Kuppelwieser Alm am Ende des Tales, tief unter dem Arzkarstausee ist unser erstes Ziel.

Zum Mai – Kofl
Der Weg verläuft zunächst eben, dann kurz leicht ansteigend und wieder abwärts nach rechts. Die Abzweigung hinauf zum Mutegg beachten wir nicht, ebenso wie später das Hinweisschild hinunter zur Asmolalm, sondern gehen um den Bergrücken herum. Unser Blick geht hinauf zum Peilstein, hoch über St. Pankraz und hinunter zum Zoggler Stausee, der wieder mit Wasser gefüllt ist. Noch sind die Spuren des Skitourismus überall zu sehen, doch bald geht es mit der Markierung 5 b leicht abwärts. In leichtem Auf und Ab wandern wir taleinwärts. Ein Tisch mit zwei Bänken lädt zur Rast ein, doch wir wollen weiter und kommen bald zu einem großen Felsblock, dem „Mai-Kofl“. Die Hänge leuchten rot, ein herrliches Alpenrosengelände! Weiter geht es zu einem besonders schönen Rastplatz bei einigen Lärchen, die sich bis in diese Höhe gewagt haben.

Die Überraschung am Weg – der rätische Mohn

Bergwandern Ultental

Das Biotop „Totenmoos“
Nach einer kurzen Trinkpause geht es um einen Felssporn herum und abwärts. Für die weniger Berggewohnten gibt ein talseitiger Zaun oder eine Kette bergseitig die nötige Sicherheit. Vorbei an Lawinensicherungen kommen wir zu einem Forstweg, nun geht es abwärts. Plötzlich zweigt links unser markierter Steig ab, der weiter taleinwärts führt. Wir passieren ein Gatter. Statt Alpenrosen begleiten uns nun Weiden. Hier entdecken wir einige Exemplare des leuchtend gelben Rätischen Mohns, den wir aus den Dolomiten kennen, hier aber nie vermutet hätten. Wir kommen zu einem kleinen Bach, dem wir wieder aufwärts folgen. Nun haben wir das Biotop „Totenmoos“ erreicht; es handelt sich um eine flache sumpfige Lichtung. Wir gehen daran vorbei, überqueren eine Waldkuppe, müssen dann kurz etwas steiler bergab und gehen dann nach links.

Zur Kuppelwieser Alm
Bald haben wir unser erstes Ziel erreicht. Da man auch ohne Genehmigung bis zur Alm fahren darf, die als Gasthof geführt wird, ist viel los. Wir wandern rechts am Haus vorbei und staunen über die originelle Idee, ein Bettgestell als Kräuterbeet zu nutzen. Auf Markierung 11 A geht es zunächst über eine Wiese abwärts, dann in Serpentinen durch den Wald. An einer ehemaligen Hofstelle vorbei; wo sich die Natur längst zurückerobert hat, was ihr der Mensch einst abgetrotzt hat, erreichen wir bald die um diese Tageszeit kaum befahrene Zufahrtsstraße, der wir bis zur Steinrastalm folgen. Hier biegen wir rechts ab und folgen der Markierung 11 in Richtung St. Moritz.

Nach St. Moritz und Kuppelwies
Nachdem wir die Wiese und den Bach überquert haben, halten wir uns auf die Markierung achtend, rechts und wandern auf einem Forstweg wieder aufwärts bis Stufen den Berghang hinaufführen. Wir befinden uns nun auf einem schönen Waldweg und erreichen auf ebenem Weg wieder die Forststraße. Diese bringt uns direkt zum Weiler St. Moritz mit der kleinen Kirche und dem Gasthaus. Hier machen wir unsere letzte Rast, sowohl beim heiligen Moritz, als auch auf der herrlichen Terrasse des Gasthauses. Gleich dahinter finden wir die Markierung, die uns auf dem Kreuzweg in teils steilen Serpentinen und einmaligen Tiefblicken vorbei am Hof Unterstein zur Bushaltestelle nach Kuppelwies führt.

Schon sieht man die Mauer des Arzkarstausees

Am Biotop Totenmoos

Wer es weniger direkt und steil mag, kann ab St. Moritz entweder der Markierung 6 in 1 Stunde nach St. Nikolaus oder der Markierung 11 in 1,30 Stunden nach St. Walburg folgen und dort die Wanderung beenden.

Info:
Anfahrt: Mit dem Bus 245 von Meran über Lana ins Ultental nach Kuppelwies und mit der Umlaufbahn zur Schwemmalm.
Ausgangspunkt: Bergstation
Schwemm­alm
Ziel: Kuppelwieser- und Steinrastalm und St. Moritz
Gehzeit: insgesamt 3,40 – 4 Std. Bergstation > Kuppelwieser Alm 1,10 Std. > Steinrast: 30 Min. > St. Moritz: 1 Std. > Kuppelwies: 1 Std.
Beste Zeit: Frühsommer bis Spät­herbst