Was gibt es Schöneres, als an einem klaren Wintertag auf gut ausgetretenen Pfaden, sowie entlang einer Langlaufloipe von Jochgrimm aus nach Weißenstein zu wandern? Es ist Mitte Januar und in der Früh noch sehr frostig.
von Christl Fink
Dank der ausgezeichneten Busverbindungen sind wir von Bozen aus, ohne umzusteigen, bereits kurz nach 9.30 Uhr auf dem Jochgrimm. Dieses Angebot sollte man unbedingt nutzen, schon der Umwelt zuliebe!
Um uns herum – ein Kranz von Bergen!
Gleich gegenüber der Endhaltestelle des Busses stehen Panoramatafeln und Hinweisschilder. Wir befinden uns knapp unter der 2000 m Höhenlinie, also über der Waldgrenze, dementsprechend weit ist die Rundsicht. Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Neuhütt. Eine herrliche Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, es ist völlig windstill und wir gehen – eventuell mit den Fußeisen – auf der gut ausgetretenen Spur und mit der nötigen Achtsamkeit quer über eine Piste, aber so früh am Vormittag ist noch kein einziger Schifahrer zu sehen. Wir müssen oberhalb einer Hütte vorbei, dort finden wir auch die Markierung. Eben und leicht bergab, vorbei an einem Hinweisschild zu einem Kalkofen und weiteren Wegweisern geht es zügig weiter.
Zur Neuhütt – Alm: 1791 m
Vom Schlern über die Rosengartenspitzen bis zum Latemar erstrecken sich die Berge nach rechts. Ganz links grüßen das Rittner Horn und die Sarner Scharte. Vorbei an der an Wochenenden geöffneten Neuhüttalm vorbei, wandern wir nun auf dem breiten Forstweg, der im Winter als Langlaufloipe dient, immer in Richtung Maria Weissenstein. Wir achten darauf, nicht in die Spur zu treten, um den Langläufern ihren Sport nicht zu erschweren. Obwohl wir jetzt fast nur noch im Schatten sind, ist die Luft herrlich, die Sonne hat uns bis Neuhütt richtig aufgewärmt. Die abzweigenden Wege in Richtung Petersberger Leger, bzw. Schmieder- und Schönrastalm beachten wir dieses Mal nicht. Kurz zuvor hat es Neuschnee gegeben und wir wollen nichts riskieren, zumal wir keine Schneeschuhe dabei haben. Plötzlich haben wir freie Sicht auf Deutschnofen, das Dorf, das in der Sonne zu baden scheint.
Entlang der Landlaufloipe
Nach der dritten Abzweigung zur Schönrastalm geht es steil bergab, wir verlassen den breiten, gespurten Forstweg und biegen rechts ab. Hier trägt der Jungwald noch die schwere Schneelast – ein bezauberndes Bild! Ein kurzes Stück geht es nun etwas steiler bergab. Bald haben wir den Blick frei auf Kirche, Kloster, Gasthaus und die anderen Gebäude rund um Weissenstein. Nun noch einen letzten Hang hinunter, dann stehen wir vor dem Ensemble. Ein relativ kurzer, aber sehr lohnender Wandertag geht zu Ende. Wer den Weg noch verlängern möchte, kann bis Petersberg weiterwandern und erst dort den Bus nehmen. Dieser bringt von Weissenstein aus direkt nach Bozen.
INFO:
Ausgangspunkt: Endhaltestelle Jochgrimm: 1989 m
Ziel: Maria Weissenstein: 1520 m
Gesamtgehzeit: insgesamt knapp 3 Std. Jochgrimm > Neuhütt: rund 1 Std. > Weissenstein: 1,45 Std.
Anfahrt: Mit dem Zug oder Bus bis Bozen. Mit dem Bus 189 direkt nach Jochgrimm.