Eine Wanderung, wie geschaffen um die letzte Wintermüdigkeit aus den Knochen zu jagen! Zuerst gemütlich, dann ungefähr 400 Höhenmeter bergauf, Rast an einem der schönsten
Plätze im gesamten Etschtal, über Perdonig und Hocheppan zurück ins Tal.
von Christl Fink
Wir starten bei der Bushaltestelle in Andrian, wenden uns zunächst nach rechts und nehmen dann die erste Straße, die den Berg hinaufführt. Über die Mühlbachstraße kommen wir zu Wegweisern und einem Bildstock, der an einen bei der Holzarbeit verunglückten Jugendlichen erinnert.
Über den Schlossbergweg nach Pitzon
Nun geht es, immer auf der Markierung 5, nach rechts über den Gaider Bach und weiter, vorbei am Naturdenkmal „Kastanienhain Schlosspichl“ unterhalb von Schloss Wolfsthurn. Mehrere schöne Aussichtspunkte säumen den Weg, bald verlassen wir den Wald und entdecken unter unseren Füßen Reste des alten Pflasterweges.
Beim Kofelhof beginnt die Asphaltstraße und über eine neue Brücke geht es aufwärts zum Regelehof. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Bittner in Pitzon, einen bekannten Buschenschank, der ab Mitte März an den Wochenenden geöffnet hat. Hier verlassen wir die Markierung 5 und wandern nun steiler bergauf.
Hinauf zum Weiler Gaid
Der Weg, der seinen Namen Lügen straft, heißt Lärchweg, aber es gibt auf diesem Weg nichts weniger als Lärchen. Herrlicher Laubmischwald im ersten, zarten Grün umgibt uns. Der Weg führt stetig bergauf, manchmal gemütlich eben, oder leicht bergab, wieder verlieren wir wertvolle Höhenmeter. Dann geht es in eine Schlucht hinein und jenseits etwas steiler bergauf. Immer mehr junge Birken strecken ihre schlanken, weißen Stämme der Sonne entgegen. Plötzlich erreichen wir eine Wiese, an deren oberem Rand eine stattliche Villa steht. Vorbei an einem schönen, alten Bauernhaus mit den Resten einer Sonnenuhr, geht es nun scharf links auf das bereits sichtbare Kirchlein zu.
Von der 14 – Nothelfer – Kapelle nach Perdonig
Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und hatte bereits eine Vorgängerkirche. Erbaut wurde die Kapelle von Eustachius von Zinnenberg. Wenn sie nicht geöffnet ist, erhalten wir den Schlüssel dafür gleich oberhalb im urigen Moarhof. Zahlreiche Tische und Bänke deuten darauf hin, dass er als Jausenstation geführt wird, aber zur Zeit ist er noch geschlossen. Gleich neben dem Kirchlein finden wir wieder viele Hinweisschilder. Wir wandern, der Markierung 8 folgend, nun auf der Straße in ungefähr einer Stunde bis nach Perdonig. Unterhalb der Kirche von Perdonig müssen wir bis zur ersten Abzweigung nach links gehen, wo wir das Hinweisschild nach Hocheppan mit der Markierung 12 finden. Hier verlassen wir endlich den Asphalt.
Nach Hocheppan, einem Juwel Tirols
Ein schöner Waldsteig, immer wieder Rastbänke, Fels- und Wurzelstufen hinunter, die abwärtsführen und eine gewisse Trittsicherheit erfordern, und dann plötzlich eine herrliche Aussicht auf die Burg Hocheppan, direkt unter uns. Vorbei an einem kleinen Teich stehen wir bald vor dem imposanten Ensemble. Die Burg wurde im frühen 12. Jh. auf den Ruinen von Vorgängerbauten aus dem 5. und 6. Jh. erbaut, ist aber seit dem 18. Jh. bereits dem Verfall preisgegeben. Bald wird sie wieder für Besucher geöffnet, die Kapelle ist wegen ihrer wertvollen Fresken sehr sehenswert, und in der Burgschenke ist für Speis und Trank gesorgt.
Zurück nach Andrian
Nach einer letzten Rast wandern wir zuerst auf einem breiten Weg hinab zum mächtigen Kreideturm und einer ehemaligen Wolfsgrube, dann auf Markierung 2 auf einem Steig, so, wie wir es lieben. Durch grünen Laubwald geht es sehr abwechslungsreich – einmal quer über eine „Steinlammer“, eine Geröllhalde, die von einem ehemaligen Felssturz stammt – zurück nach Andrian. Mit müden Beinen, aber glücklichen und dankbaren Herzen kommen wir zurück zur Bushaltestelle, bzw. zum Parkplatz.
INFO:
Anfahrt: Anfahrt entweder mit dem Bus oder Pkw nach Andrian.
Ausgangspunkt: Andrian, Bushaltestelle, bzw. Parkplatz am Waldrand (340 m)
Ziel: Gaid (902 m) und Burg Hocheppan (628 m)
Gehzeiten: insgesamt 5 – 5.30 Std.
Andrian > Bittner: 1,30 Std. > Gaid: 1,10 Std. > Perdonig: 1 Std. > Hocheppan: 40 Min. > Kreideturm: 20 Min. > Andrian: 40 Min.
Beste Zeit: Frühling und Herbst – nur bei trockenem Wetter!