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Von Montan über Castelfeder nach Vill

Diesmal führt die Wanderung ins Unterland ins „Kleingriechenland Tirols“, auf die archaische Hügelkuppe von Castelfeder. Wir wandern den gesamten Rücken entlang bis nach Vill bei Neumarkt mit seiner sehenswerten Kirche.
von Christl Fink

Wir steigen in Montan an der Dolomitenstraße aus, entweder von Auer oder von Neumarkt kommend, aus dem Bus. Ein Besuch dieses Dorfes mit seinen schönen, alten Häusern und der Kirche, die dem hl. Bartholomäus geweiht ist, ist ein Muss.

Der Langsee: eines der vielen eiszeitlichen Moore

Ein Teil der alten Ringmauer, die Kuchelen

Ins Dorf Montan
Wir gehen ein paar Schritte bergauf und biegen dann rechts, unterhalb des Sportplatzes in den Fußweg ein. Auf diesem erreichen wir die Dorfstraße und das Zentrum mit dem Lisl-Peter-Altersheim. Gleich rechts ein rotes, altehrwürdiges Gebäude, das Gasthaus Rose, vor uns, links der Löwenwirt, ein ebenso historisches Gasthaus, das in der Gaststube noch ein Fresko des altösterreichischen Doppeladlers zeigt. Es soll bereits im 14.Jahrhundert erbaut worden sein und die Herren von Schloss Enn einst als Zollstation gedient haben. Hier beginnen wir unsere Wanderung, die uns zunächst zurück zur Dolomitenstraße führt. Wir überqueren diese und sehen schon das Hinweisschild (Markierung 4) nach Castelfeder.

Sankt Daniel am Kiechelberg
Direkt vor uns erhebt sich der Kiechelberg mit dem sehenswerten Kirchlein, das dem hl. Daniel geweiht ist und einst samt dem dazugehörigen Weinhof zum Kloster Sonnenberg bei St. Lorenzen im Pustertal gehörte. Von dort bezogen die Nonnen ihren Wein und es soll dort so weltlich zugegangen sein, dass Bischof Nikolaus Cusanus für Ordnung sorgen wollte. Heute sind Hof und Kirche längst in bäuerlichem Besitz. Über den Kiechelberg hinweg erblicken wir die Stadt Bozen, dahinter die Sarner Scharte und links den Ifnger und die Plattenspitze. Unser Weg führt bald in den Wald, vorbei an einem besonderen „Memory“ und interessanten Stationen vorbei, bis zur stark befahrenen Straße, die wir überqueren.

Einmaliger Durchblick

Die Römerstraße

Hinunter zum „Langsee“
Der Wegweiser zeigt bergauf. Zuerst am Straßenrand entlang, dann durch ein Gatter gelangen wir in das, als Biotop geschützte Gebiet von Castelfeder. Auf gut markiertem Steig gelangen wir bergab und bergauf in ein kleines Tal, überqueren es auf dem Holzsteg und wenden uns nach links bergauf. Bei den Wegweisern wieder links, dann kurz auf dem asphaltierte Sträßchen hinunter zum „Langsee“, einem der vielen kleinen Moore, die sich hier gegen Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren gebildet haben. Wir umrunden ihn und wandern dann auf einem gepflasterten Weg bergauf. Erst dort, wo sich unser Weg zum nächsten Moor hinunterführt, bleiben wir nun auf dem nicht mehr markierten Steig, der bergauf führt. Schließlich biegt er wieder nach links ab und wir erreichen, nun auf markiertem Weg, die Mauerreste.

Antike Mauern, Barbara-Ruine, „Kuchelen“
Sie stammen aus dem 6. und 10. Jahrhundert und wir gelangen direkt zum höchsten Punkt von Castelfeder, der weithin sichtbaren Ruine der ehemaligen Barbarakapelle. All diese Mauern könnten viel erzählen und wir sind dankbar für die vielen Informationstafeln. Nach dem Abstieg auf die andere Seite zur Fruchtbarkeitsrutsche und den Resten der Ringmauer, den so genannten „Kuchelen“ von denen man einen einmaligen Blick ins Etschtal hat, geht es wieder hinauf und zur weithin sichtbaren Fahne. In der Nähe entdecken wir Turmreste aus dem 6. Jahrhundert. Nun wieder zur Rückseite von St. Barbara mit den Hinweisschildern. Bei der Informationstafel 9 wandern wir auf den markierten Steig abwärts, vorbei an einem kleinen Tümpel mit Trog, nach rechts und über Reste des alten Römerweges erreichen wir, links abbiegend den ausgeschilderten Radweg nach Auer.

6 kleine Moore, mächtige Bäume und alte Mauern

Ein Blick zurück auf die Barbara-Ruine

In Richtung Vill
Wir bleiben auf dem Radweg bis links ein Moor und rechts eine felsige Erhebung plötzlich endet. Genau hier, bei dem Verbotsschild für Radfahrer, verlassen wir den Radweg und biegen nach rechts ab. Auf Steigspuren, links an einem kleinen Tümpel vorbei, wandern wir über Gletscherschliffe abwärts und halten uns immer eher links, bis wir zu einem Gatter kommen. Wir überqueren den Radweg; ein gut sichtbarer Steig führt nun durch einen richtigen Mäusedornwald. Sobald wir herauskommen, gehen wir an einer kleinen Mauer entlang bis zu einem Querweg, den wir abwärts wandern bis zu einer Schranke vor der Straße. Nun nach links und nach einem Abstecher zur Liebfrauenkirche von Vill sind es nur noch wenige Schritte bis zur Bushaltestelle.

INFO

Anfahrt: Mit Zug oder Bus bis Auer, bzw. Neumarkt und dem Bus nach Montan, Dolomitenstraße.
Ausgangspunkt: Montan
Ziel: Castelfeder und Vill/ Neumarkt
Gehzeit: ohne Castelfeder-Runde: rund 2,30 Stunden
Beste Zeit: Herbst, Winter, Frühling