Ein Schildhof, der erste Wasserfall, der sagenumwobene Teufelstein, herrliche Aussichtspunkte hoch über St. Martin, dann entlang der Passer und als Höhepunkt der Wasserfall im Kalmtal.
von Christl Fink
Wir nehmen den Bus bis zur Haltestelle von St. Martin/Schwimmbad, überqueren die Straße und gehen taleinwärts, bis links die Rosa-Lorenz-Straße aufwärtsführt.
Über die Rosa-Lorenz–Straße
Wie schön, dass mit diesem Straßennamen einer einfachen Frau aus dem Tal ein bleibendes Denkmal errichtet wurde! Sie war jahrzehntelang Hebamme, half über 2000 Kindern auf die Welt und war vor allem für die Ärmsten ein Engel. Eine Informationstafel am Anfang der Straße erinnert an diese große Frau. Wir gehen nun die Straße hinauf und ignorieren die Abzweigung nach Christl und gehen weiter geradeaus auf dem Steinhausweg. Dann zweigt links der Teufelsteinweg ab und von nun an folgen wir immer den Hinweistafeln. Bald stehen wir vor dem mächtigen Rundturm, an dem der stattliche Schildhof gebaut ist.
Am Schildhof Steinhaus vorbei
Acht der zwölf Schildhöfe im Passeiertal stehen in der Gemeinde St. Martin und wir gehen an einem zwischen Haus und Scheune vorbei! Nach einer alten Überlieferung hatte Graf Albert II. von Tirol, als er 1154 mit Friedrich Barbarossa vor Mailand stand, die zwölf tapfersten Passeirer als Schildknappen an seiner Seite. Für ihre Treue soll er ihnen später die Schildhöfe geschenkt und Adelsrechte verliehen haben. Wir durchqueren ein kleines Tal und kommen am Braunlechenhof vorbei. Nun führt ein Wiesenweg mit schönem Blick auf das Dorf stetig bergauf.
Bald am Wasserfall
Einen sehr steilen Waldweg, der nach links abkürzt ignorieren wir und genießen die Wanderung am Waldrand entlang mit Blick auf St. Leonhard und die Jaufenburg. Schließlich geht es in den Wald hinein und wir erreichen einen quer verlaufenden Weg, Hinweisschilder und eine Rastbank. Gegenüber haben wir einen ersten Blick auf den Wasserfall. Wir wandern den breiten, bequemen Weg entlang, und dann stehen wir auch schon vor dem schönen Wasserfall, der einst wohl die weiter oben gelegene Sackler Mühle angetrieben hat. Heute zeugt weit oberhalb nur noch ein Mühlstein von der ehemaligen Mühle.
Der Teufelstein
Bald entdecken wir oberhalb des Weges einen mächtigen, „eingefassten“, Felsblock, der eine besondere Bedeutung hat. Daran vorbei finden wir den schmalen Steig, der zu ihm führt. Was in der Einfassung wie ein Briefkasten aussieht, entpuppt sich als Behälter für ein Sagenbuch. Liebevoll gestaltet, bringt es Licht in das dunkle Geheimnis. Ein paar Schritte weiter entdecken wir mit viel Phantasie den Abdruck. Auf dem weiteren Weg gelangen wir nach einigen Kurven zum Feuerstein. Und da Teufel, Feuer und Schlange wohl schon seit Adam und Eva zusammengehören, dauert es nicht lange, bis wir an der Bergseite eine riesenlange, moosgrüne Schlange entdecken. Sie ist aber harmlos und bald erreichen wir Tisch und Bänke.
Weiter Weg zum nächsten Wasserfall
Nach dem köstlichen Rucksackmenü und dem Ausblick geht es frisch gestärkt weiter. Bald führt der Teufelsteinweg als schmaler Steig die Böschung hinauf und dann eben weiter, aber leider nicht lange. Er endet an der Straße, die wir abwärts gehen müssen, bis wir auf der Talseite die Markierung 4 entdecken. Wir können aber auf dem Forstweg bleiben, der weiter unten in die Straße mündet und so die Asphalt-Tippelei bedeutend verkürzt. Hinunter zur Markierung 4 und nun in Serpentinen durch den Wald bergab zu einem liebevoll in die Felsen gehauenen Bildstock und dem Marterle vom „Grueber Weibele“. Bald geht es weiter bergab über eine kleine Brücke, halten uns links eines kleinen Baches, bis unser Weg in einem scharfen Linksknick über die Wiese zu einem Hofladen führt. Vor dem Hofladen die Straße hinunter, vorbei an den Schildhöfen Ober- und Untergereut und entlang der Ritterstraße zur Hauptstraße.
„Kalbe“ und der Wasserfall
Weiter geht es abwärts bis zur Talgsole mit der St.-Johannes-Brücke, die uns über die Passer führt. Nun folgen wir dem Radweg talauswärts bis zur nächsten Brücke, überqueren diese und biegen gleich wieder links aufwärts ab. Wir überqueren die Staatsstraße und folgen der Beschilderung „Wasserfall“. Entlang einem Häuserspalier gelangen wir zum Wald, über eine Brücke und hinauf zum beeindruckenden Kalmtaler Wasserfall. Dann geht es zurück zum Kinderspielplatz und über eine schmale Fußgängerbrücke direkt zur Bushaltestelle. Wir sind dankbar für diese erlebnisreiche Wanderung.
INFO:
Höhenunterschied: St. Martin: 597 m – Teufelstein: ca. 800 m
Gehzeit: knapp 3 Std.
St. Martin: > Teufelsstein: 1 Std. > St. Martin: 1. Std. > Kalmtaler Wasserfall: 45 Min. – Bushaltestelle: 15 Min.
Anfahrt: Passeirer Bus (240)