Hotel für Gegenwart und Zukunft gerüstet.
von Michael Andres
SCHNALS – Auf einer Höhe von 1800 Metern, nur wenige Kilometer vor Kurzras, findet man das seit jeher familiengeführte Hotel Gerstgras. Der Betrieb befindet sich mittlerweile in dritter Generation. Um für Gegenwart und Zukunft gerüstet zu sein, entschied sich Günther Weithaler dazu, das Haus aufwendig zu sanieren und umzubauen. Bereits vor einigen Jahren entstand ein neuer Gebäudekomplex mit großzügigem Wellnessbereich, in den vergangenen Monaten wurde qualitativ erweitert und saniert. Insbesondere Speisesaal, Rezeption, Barbereich und Eingangsbereich erstrahlen im völlig neuen Glanz. Die ersten Feriengäste konnten sich bereits ein Bild davon machen. „Die Arbeiten verliefen reibungslos“, freut sich Günther Weithaler. Anfang April begonnen, konnte bereits pünktlich zum Start der Sommersaison Anfang Juli Bauende vermeldet werden.
Eingangsbereich als „Visitenkarte“
Aber der Reihe nach: „Da der bestehende Bar- und Speisesaalbereich zu klein gewordenen war und zudem auch in ästhetischer Hinsicht nicht mehr der heutigen Zeit entsprach, sollte das Hotel mit einem modernen Zubau erweitert werden“, erklärt Geometer Markus Alber, der für Planung und Koordination verantwortlich zeichnete. Dabei sollte der Eingangsbereich als „Visitenkarte“ des Hotels komplett neugestaltet werden und ein heller großer Speisesaal mit angrenzender Hotelbar und Lobby entstehen. Der Zubau erstreckt sich über zwei Geschosse, welche über den neuen großzügigen Eingangsbereich erschlossen sind. „Der moderne Zubau sollte sich, trotz seiner modernen Form durch Farb- und Materialwahl an das Bestandsgebäude anlehnen und nicht als Fremdkörper wirken“, so der Planer.
Moderne, neue Räume
Im Wesentlichen entstand auf der Nordseite des Hotels ein Anbau auf zwei Geschossen. Dabei wurde der bestehende außenliegende Aufgang zum ersten Obergeschoss entfernt und durch einen neuen Eingangsbereich, einen Fitness- und Bewegungsraum und einen separaten Zugang zu den Skiserviceräumen ersetzt. Durch diese Maßnahme wurde ein neuer vor Schnee und Witterungseinflüssen geschützter Haupteingang zum Hotel geschaffen. Das erste Obergeschoss wurde durch einen neuen Treppenaufgang erschlossen. Im ersten Stock der Erweiterung entstand eine neue Rezeption mit Backoffice und Lobby. Zudem wurde in diesem Stockwerk der bestehende Speisesaal erweitert. Der vorherige Eingangs- und Rezeptionsbereich wurde in eine schicke, neue Hotelbar umgebaut.
Aufgrund der Erweiterung des Speisesaals auf der Nordseite wurde ein Teil des bestehenden Speisesaals zu einem Buffet umgebaut. Die Berglandschaft des Schnalstals ist von jedem Sitzplatz aus gut sichtbar. Teils als statische Stützen für das Obergeschoss sowie dem Dach der Erweiterung wurden Baumstämme in unterschiedlichen Durchmessern vor den Stützen gesetzt. Diese Stämme sollen zudem die umliegende Waldlandschaft mit ins Gebäude aufzunehmen.
Alt und Neu
Architektonisch prägend für den Erweiterungsbau sind die schräg geneigten Außenwände und die unregelmäßige Form der Terrassen und des Daches des neuen Zubaus.
„Zudem ist das Lichtbad über dem bestehenden Speisesaal bzw. neuem Buffetbereich, welches sich auf doppelter Geschosshöhe erstreckt ein weiterer Höhepunkt“, unterstreicht der Planer. Dadurch konnte dieser Bereich, obwohl er sich im hinteren Teil des Hotels befindet, mit Sonnenlicht versorgt werden. Die Fassaden wurden teilweise mit geputzten vorgesetzten Baumstämmen versehen, welche das umgrenzende Waldgebiet mit in die Architektur der Erweiterung einbringen sollen. „Die Herausforderung bei der Planung und Ausführung eines Erweiterungsbaus ist meistens trotz der Wahl von neuen Materialen oder modernen Formen die Anpassung an das Bestandsgebäude“, blickt Markus Alber zurück. Zudem mussten die bestehenden Balkone im zweiten Obergeschoss mit in das Gebäude eingebunden werden. Dabei ergaben sich einige neue Schnittstellen zwischen Alt und Neubau.
Wohlfühlatmosphäre garantiert
Die neuen Räumlichkeiten bieten freilich zahlreiche Vorteile. „Durch den neuen Zubau konnten Eingang, Rezeption, Bar und Restaurant neu gedacht und freier und großzügiger gestaltet werden“, erklärt Geom. Alber. Zudem kann sich der neue Fitnessraum für die Hotelgäste, im Erdgeschoss neben dem Eingangsbereich, sehen lassen. Ohnehin konnte ein heller und lichtdurchfluteter Eingangs-, Bar- und Speisebereich geschaffen werden, in dem sich die Gäste wohlfühlen und gerne aufhalten werden.
Gelungene Zusammenarbeit
Auch der Planer weist auf die gelungene Zusammenarbeit aller Beteiligten hin. „Die Zusammenarbeit mit den einzelnen Handwerkern verlief reibungslos. Trotz kurzer Bauzeit von drei Monaten und einigen Schwierigkeiten mit den Wetterkapriolen und mehrmaliger Sperrung der Straße ins Schnalstal waren alle Handwerker und Lieferanten hochmotiviert und bestrebt mit hochwertiger Ausführung der Arbeiten den Zeitplan einzuhalten. Dadurch konnte das Hotel termingerecht fertiggestellt werden“, freut sich Markus Alber.
Erst Gasthaus, heute Hotel
Im Hotel heißen Günther Weithaler mit Frau Simone sowie den Kindern Linda und Nora die Gäste willkommen. Auch die Seniorchefs Klara und Hans arbeiten im Betrieb noch fleißig mit. Der Betrieb war in den 1960er Jahren von Alois Weithaler als Gasthaus eröffnet worden. Seit jeher sind Herzlichkeit und Gastfreundschaft ein Markenzeichen. Direkt vom Berghotel aus können die Gästen zu zahlreichen schönen Wanderungen oder Radtouren im idyllischen Tal aufbrechen. Die Aufstiegsanlagen der Alpin Arena Schnals befinden sich nur in wenigen Kilometern Entfernung. Im Winter kommen freilich Skitouristen, aber auch Schneeschuhwanderer auf ihre Kosten.
Day Spa für alle
Erst vor wenigen Jahren wurden die Wellnessbereiche mit großem Hallenbad, Whirlpool, Spa-Bereich und Saunalandschaften aufwendig erneuert. In einer finnischen Sauna, einer Biosauna, einem Dampfbad, Infrarotkabinen etc. kann man Körper und Geist etwas Gutes tun. Dieses Angebot können auch jene nutzen, die keine Hotel-Gäste sind. Das Day Spa kann auch in Kombination mit Buffet oder 4-Gänge-Abendmenü reserviert werden.
Hofname Gerstgras
Bleibt noch die Frage was es mit dem Namen Gerstgras auf sich hat? „Dabei handelt es sich um den Hofnamen“, schafft Günther Weithaler Klarheit. Der Name soll sich somit wohl vom Gerstengras ableiten. Früher dürfte hier unter anderem Gerste angebaut worden sein. Auch diese bäuerlichen Gegebenheiten spiegeln sich auf eindrucksvolle Art und Weise wider, wenn man dem Hotel einen Besuch abstattet.