Von Kurzras zum Lazauner Moor

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Von Kurzras zum Lazauner Moor

An noch warmen Herbsttagen im hintersten Schnalstal frische Bergluft atmen! Und nebenbei erkunden wir ein ganz neues Stück Heimat: vom Hasenkofel durchs Langgrubtal bis zu einem Moor mit seiner besonderen Flora!
von Christl Fink

Dank der guten Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind wir von Meran aus schon zeitig in Kurzras, denn hier beginnt unsere heutige Wanderung.

Um den Hasenkofel
Bald haben wir uns durch den dichten „Wegweiserwald“ hindurchgelesen und wandern zuerst über den Steig 3, der sich rasch durch den Wald höherzieht. Doch nach wenigen Minuten zweigt nach links der Hasenkofel – Rundweg ab, der die Waldkuppe teilweise umrundet. Diesen nehmen wir und kommen auf dem ebenen, breitem Waldweg, der bereits mit Zirben bestückt ist, rasch voran. Er mündet in den Steig, der sich direkt von Kurzras mit der Markierung 1 heraufzieht. Wir müssen durch ein Gatter und vor uns breitet sich ein weites Hochtal aus, das am tiefsten Punkt vom schäumenden Steinschlagbach durchflossen wird.

Über Almgelände bergan

Ein einmaliges Feuchtbiotop

Dem „Unteren Bergwaal“ entlang
Plötzlich stehen wir vor einer Informationstafel und dem sauber eingefassten „Unteren Bergwaal“. Er besteht bereits seit dem fernen Jahr 1300 und hat über 700 Jahre das kostbare Nass zu den Kartoffeläckern und Wiesen der Bergbauern geleitet. Der Waal wurde erst vor rund fünfzig Jahren aufgelassen. Lustig springt das Wässerlein einmal rechts, dann wieder links unseres Pfades dem Tal zu und begleitet uns mit seinem Geplätscher. Wir kommen an zwei Liegestühlen aus Holz vorbei und entdecken auch den Steig, der sich vom Rücken des Hasenkofels herunterzieht. Bald gilt es, den Steinschlagbach auf einer Holzbrücke zu überqueren. Er entspringt wohl unter der Steinschlagspitze, die auch dem Bach seinen Namen gab. Von allen Berghängen schäumen tosend die Wasser herab.

Durch das Langgrubtal
Nun heißt es wieder aufwärts gehen. Dieser Weg wurde wohl seit Jahrhunderten begangen, davon zeugen archäologische Funde, sowie alte Trockenmauerreste. Es war einst der Übergang übers Bildstöckeljoch hinunter ins Matschertal. Heute wird dieser Übergang wohl nur noch von Bergbegeisterten benützt. Unser Weg führt nun mit der Markierung 11 A geradeaus weiter, während sich das Langgrubtal zum Joch hinaufzieht. Wir kommen zu einem Zaun mit dem Gatter, alles weist auf eine Weidegrenze hin. Jenseits sehen wir auch schon die weidenden Kühe. Sind wohl sie es, die bereits alle Blüten abgefressen haben mit Ausnahme des blauen, giftigen Eisenhuts und der Alpenkratzdisteln? Noch ein Buckel, dann wird der Weg flacher und eine weite Moorlandschaft tut sich auf.

Das Lazauner Moor
Eine Stunde Gehzeit ist für die Umrundung des Moors angegeben und bald springen wir von Stein zu Stein, oder benützen dankbar die kleinen, eigens gebauten Holzbrücken. Immer wieder faszinieren uns die „Wollgras­inseln“, denn so muten die haufenweise auftretenden Wollgras-Exemplare an. Während wir im ersten Teil unserer Wanderung kaum jemanden antrafen, ist hier viel los, da zur nahen Lauzaunalm deine Umlaufbahn hochfährt. Wir umrunden das Moor an dessen Rand. Etwas höher tummelt sich auf einem der letzten Schneeflecken eine Schar Kinder und hat großen Spaß dabei. Es geht nochmals über eine Holzbrücke. Über die Lazaunhütte hinweg sehen wir die Bergstation der Schnalser Gletscherseilbahn mit dem Hotel.

Vorne die Lazaun und hinten oben die Bergstation der Gletscherbahn

Im Abstieg der Blick auf das Hoteldorf Kurzras

Zurück durch den

Zirben-Alpenrosen-Wald
Wer will, hält seine Mittagsrast auf der Lazaunhütte, ansonsten gibt es genug schöne Plätzchen für Köstlichkeiten aus dem Rucksack. Frisch gestärkt geht es jenseits der Hütte hinunter. Schnell entdecken wir den mit der Markierung 11 versehenen Steig, der uns erst unter der Umlaufbahn hindurchführt. Bald tauchen wir im duftenden Zirbenwald unter. Wenn die Alpenrosen blühen, muss es hier wunderschön sein! In weiten Serpentinen führt der Steig großteils durch schattigen Wald, aber im letzten Teil auch quer über die mit Abertausenden von Kleeblüten bestückten Flächen winterlicher Schipisten. Und dann sehen wir auch schon wieder die Hotels am Ende des Talschluss. Bald fahren wir mit dem Bus wieder talaus, dankbar für den schönen Tag.

INFO:
Anfahrt: Von Meran mit dem Zug nach Naturns und dem Linienbus nach Kurzras.
Ausgangspunkt: Kurzras: 2011 m
Ziel: Lazaunhütte: 2427 m
Gehzeit: insgesamt rund 3,40 Std.Kurzras > Hasenkofelrunde – Beginn des Lazauner Moors: 1,40 Std.
Lazauner Moor-Runde > Lazaunhütte: 1 Std. Hütte > über Steig 11 nach Kurzras: 1 Std.